Mittwoch, 22. Mai 2013

Tag 258

Tag 258 - fehlen als noch 100.
Von Wand streichen über ein etwas anderes Mittwoch-Mittagessen bis hin zum Cellokonzert.
In den letzten Tagen immer wieder kleine Durchhänger und ich hatte das Gefühl, dass mich alles nervt und irgendwie nicht ausfüllt. So startete auch der Tag heute und als es hieß: "Sarita, heute streichen wir das Büro" wurde meine Laune auch nicht wirklich besser.
Rommel mit seinem Chaos-Kopf und alles jetzt sofort, aber dann irgendwie doch nicht richtig. Immerhin haben wir beim Streichen alle Poster von der Wand abgehängt und nicht wie sonst einfach drumherum gestrichen ;) Beim Streichen und vor allem Reden mit Rommel habe ich allerdings festgestellt, dass ich ihn doch ziemlich lieb habe, alles gar nicht so übel ist und meine schlechte Laune unangebracht. :)
Mein Heimweg zum Mittagessen von lautem Hupen begleitet und ein riesiger Stau auf der Hauptstraße. Als ich mich umdrehe sehe ich auch warum: ein Zug.
Durch ganz Ambato verlaufen Bahnschienen. Statt einem Zug sieht man auf den Schienen jedoch andere Sachen wie parkende Autos, Fußgänger oder Straßenstände.
Weil ein Zug also so selten ist, hupt er 1. die ganze Zeit und 2. wird er von 2 Motorrädern begleitet, die an jedem Bahnübergang (und es gibt zahlreiche) aufgrund von mangelnden Schranken den Verkehr anhalten und einen Zug ankündigen. 
Mein Heimweg dauerte also 10 Minuten länger, da sich bei auflösendem Stau die Straße nur schwer überqueren lässt und zu Hause überraschenderweise keiner. Statt zu 9 gibt es also heute nur zu 2. Mittagessen - Opa und ich. Es fehlt die Suppe und die Kombination Reis, Kartoffeln, Spiegelei und Banane hat Opa wahrscheinlich auch nicht erwartet, aber es gab eben nichts anderes.
Spontanes skypen mit Mama, Papa und Anna mal wieder erfrischend und meine Chiquitos heute sehr fleißig. Der Transport des Klaviers zum Konzertort im Centro ecuadorianisch oder vielleicht auch einfach nur typisch Rommel. Sprich ich verpacke das Klavier mit viel Schutzfolie und noch mehr Klebeband, damit es die Fahrt auf der Ladefläche des Pick-Up-Taxis überlebt. Die Konzertwerbung hat gefruchtet und der kleine Saal gefüllt mit bunt gemischtem Publikum. Das Programm wunderschön und das Beisammensein zum Schluss beim Essen wie immer sehr unterhaltsam.
Aus meinem Bettchen höre ich noch die Titelmelodie der "neuen" Telenovela, ausgehend von 3 verschiedenen Fernsehern und nur in meinem Zimmer gibt es keine Geräuschkulisse.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen