Freitag, 30. November 2012

Tag 85

Ich sitze in der Farmacía, es ist weit nach 9 und ich bin bereit das Rolltor runterzulassen.
Im Hintergrund das Abschlussfeuerwerk des Bandfestivals, Autos mit Partymusik und Motorräder mit 5-köpfigen Familien fahren vorbei. Der Bäcker gegenüber lädt die letzten Brote ins Auto, macht das Licht aus und schließt das Rolltor. Großfamilien und schon der erste Betrunkene wird abgeholt. Es ist Freitagabend und scheinbar braucht jeder noch etwas aus der Farmacía. Wir müssen 3 Mal das Geld zählen und es ist 20 vor 11 als endlich auch ich das Rolltor runterlasse. Tag 85 nun auch vorbei. Mit streichen der wirklich letzten Wand meiner Musikschule. Diese heute eine kleine Herausforderung, streichen um die noch hängenden Bilder, das Waschbecken und Lichtschalter. Suchen der ecuadorianischen "DHL-Station" im Centro mit Juanito und Mittagessen mit Patacones.
Heute Aufführung der Chiquitos vor den anderen Chorkindern. Singen sie am 13. Dezember auch so eifrig muss ich wohl doch nicht alleine auf der Bühne singen und tanzen ;)
Nach einem kleinen Nachtskypen mit Markus, Gastfamilie im Centro suchen. 1. Station: Farmacía - niemand. 2. Station: Fitnessstudio - niemand. 3. Station: Mercado - niemand. 4. Station: Eisdiele, weil ich keine Lust mehr auf suchen hatte. Um 9 sind sie in der Farmacía aufgetaucht. :) Rückfahrt aus der Farmacía schweigsam und schlafend. Mittlerweile kenne aber auch den Weg und könnte mich auch im Schlaf bekreuzigen, wenn wir an der Kirche vorbeifahren. Überlasse das allerdings meiner Gastschwester. Nach Cafecito mit Marmeladenbrot, Traumland. Directamente. :)

Donnerstag, 29. November 2012

12 Wochen

Ein weiterer Tag an dem ich k.o ins Bett falle, aber erst nach der Lerneinheit mit Michelle. Morgen letzter Tag der Examenwoche mit Biologie, Englisch, Philosophie und Sportüberprüfung, dann hat sie es geschafft. Vorher müssen wir aber noch die Eigenschaften der Bioelemente lernen und ihren Englischwortschatz ein bisschen erweitern. Leider stelle ich fest, dass meiner durch Spanisch ersetzt wurde ;) Vokabeln kann ich trotzdem noch abfragen :)
Momentan bin ich froh, dass Rechnungen schreiben und Bestandsaufnahme nicht mit so viel Lernaufwand verbunden sind. Ich hatte irgendwie vergessen wie so ein ganzer Büromorgen ist. Nach 3 Stunden Rechnungen eintippen weiß ich es wieder. Danach erneute Aufräumaktion wie irgendwie jede Woche. Für mich keine große Veränderung, aber mein Chef findet's klasse. Nächste Woche räumen wir wahrscheinlich alles wieder so hin wie es schon mal vor 2 Wochen war und er findet es viel besser :)
Zum Mittagessen heute Spätzle, selbstgemacht. Hat allerdings ohne Spätzlemaschine seine Zeit gebraucht. Schöpfkelle mit Löchern musste herhalten.
Nachmittagsprogramm wird bis zum Konzert, Michelle plant im Übrigen schon seit einer Woche meine Frisur und mein Outfit, gleich aussehen: Chor, Chor und Chor. Zur Abwechslung ein bisschen Orchester. Heute als kleine Ausnahme: Noten-und Geigenunterricht mit Ricardo und Mateo. Fitnessstudio mit dem Choreographen des 15. Geburtstages meiner Gastschwester und ich habe mich mal wieder unglaublich unbeweglich gefühlt ;) Cafecito bei der Oma, denn sie war unglaublich traurig, dass wir heute kein Mittagessen bei ihr abgeholt haben. Nun lerne ich also weiter Zahlen und unregelmäßige Verben auf Englisch. Viertel nach 11. Ich freue mich auf mein Bett.

Mittwoch, 28. November 2012

Tag 83

Sogar meine Fingerchen sind eigentlich zu müde zum Tippen. Ein Tag mit streichen, geduldigem Warten bei der Bank, Stunde mit 9 Xylophon spielenden Chiquitos und 2 Stunden Chor machen müde. Die Musikschule glänzt aber nun in hellgelb, ich habe wieder Geld, meine Chiquitos wissen welche Farbe das G auf dem neuen Xylophon hat, sie können sich nun verbeugen und der Chor harmoniert mittlerweile mit dem Orchester.
Nach einer Stunde Fitness-Tanz gehöre ich allerdings eigentlich sofort ins Traumland, aber Michelle hat Examenwoche und wir lernen noch Aggregatzustände, Gleichungen mit 2 Unbekannten lösen (Ilan, es ist doch ein bisschen was hängen geblieben; sei stolz) und die verschiedensten Definitionen. Es erinnert mich sehr an die Sarah-wir-lernen-für-dein-Geschi-Abi-Nächte mit Markus. Nur bin ich diesmal diejenige, die motiviert und mit dem Lernzettel da sitzt und fragt wie viele Punkte auf ihrem Lernzettel stehen und anschließend die Lernpunkte abfragt :)
Motivation funktioniert mir ecuadorianisch-süßem-Marmorkuchen und Lieblings-Kamillen-Honigtee.

Dienstag, 27. November 2012

Tag 82

Im Groben:
- 4 Stunden weiter renovieren
- Suppe mit Popcorn zum Mittagessen
- 3 Stunden Chor mit singen der Sopranstimme gegen 12 Bässe
- Eine Stunde Fitnessstudio-Tanzen
- Zum Cafecito Tee und eine Orange, weil die Zeit zum Kühlschrank füllen fehlt

Einige Details: 
- Frische und nach etwas schmeckende Erdbeeren im November haben was.
- 4 Stunden Wand abschmirgeln ist eintönig.
- Es sind noch 2 Wochen bis zum Konzert.
- Meine Chiquitos lernen morgen wie man sich verbeugt.
- NEUE Druckerpatronen trocknen aus, wenn man ein Loch reinbohrt. Das habe ich meinem Chef nun auch klar machen können nachdem unser Drucker nicht mehr druckt. Er hatte gleich zu Beginn das Loch zum wieder auffüllen reingebohrt. Nun ist es mit einem Stück Papier und Klebeband "wieder zu". Ich bin jedes Mal aufs Neue vom Erfinderreichtum meines Chefs beeindruckt. Es startet wohl dennoch eine neue Drucker-Kauf-Mission. Bitte diesmal mit weniger Busfahrten.
- Gespräche mit meiner Ecuador-Uroma sind wie Gespräche mit meiner Oma Ingrid. Ja, die Frau, die mit der Haarfrisur und dem Hund mit dem krummen Schwanz. Von der der Mann und von der die Kinder. Jeder wer meine Oma kennt weiß was ich meine ;) Oma du weißt es auch :)
- Steht man abends um 7 im Dunkeln an der Straße und möchte mit dem Bus fahren wird man auch mal absichtlich übersehen. Laut meinem Gastpapa: "Ja ne Sarita, weißt du, wenn du dann abends da lang fährst und zum 107362537656 Mal für nur eine Person anhalten sollst, dann verzichtest du auch mal auf die 25 Centavos."
- Der Grund für ein langsam fahrendes Auto im Stadtverkehr kann auch ein Kind auf dem Schoß des Fahrers sein.
- Michelle spielt morgen in der Schule Rome und Julia. Zum Textlernen gibt's meine letzten Süßigkeiten aus meinem zu-Hause-Familien-Päckchen.
- Vollmond sieht aus wie zu Hause. Sonst ist der Mond hier allerdings anders herum, von oben nach unten zu- bzw. abnehmend. Nicht seitlich. Jedes Mal faszinierend.

Montag, 26. November 2012

Tag 81

Hartnäckige Farb- und Kleberreste an meinen Fingern, eingestaubte Klamotten und die Erkenntnis, dass ecuadorianischer Alleskleber wirklich alles klebt.
Der Tag begann mit aufräumen, die Überbleibsel des verpassten Konzerts am Freitag. Notenständer wieder auf alle Räume verteilen, übrig gebliebene Noten ins Notenarchiv - unzählige Kisten mit noch unzähligeren Partituren und für mich kein System erkennbar- einsortieren und das Klavier aus dem Flur wieder in Williams Probezimmer stellen. Spontanität so wie ich es mag: Wenn das Klavier schon draußen ist können wir auch noch schnell streichen. :) William streicht, ich repariere die Schaumstoffmatte zur Schallisolierung an der Tür. Schaumstoff mit ecuadorianischem Alleskleber zusammenkleben - nicht nur die Schaumstoffteile haben geklebt. Ich dachte ich bin nicht zimperlich und nehme wie mein Chef den Finger zum verstreichen. Später gab's dann doch den selbstgebastelten "Pinsel" mit um den Finger gewickeltem Papier. Brauchte dafür allerdings erst die Erfahrung wie es ist, wenn Zeige- und Mittelfinger zusammenkleben und mit kaltem Wasser, was es hier am Waschbecken nur gibt, nur sehr schwer auseinander zu bekommen sind. ;)
Mittlerweile kann ich ganz beweglich mit allen 10 Fingern wieder tippen. Nach dem Klaviertransport ins frisch gestrichene Zimmer, Flur streichen. Frei nach dem Motto, wenn die Farbe schon hier steht. Diesmal ich. Vorher allerdings Wand abschmirgeln, um die unerklärlichen schwarzen Streifen zu entfernen. Im Hintergrund verstimmte Klavierklänge, Schüler und Hund meines Chefs mit der Schnauze im Farbeimer.
Pünktlich zur Mittagspause alle Wände fertig, alleine Mittagessen im Restaurant 2 Häuser weiter und Carolita-Skypen.
Nach der Mittagspause eine Stunde singen, spielen und malen alleine mit den Chiquitos. Mittlerweile kenne ich aber die Abläufe, die Kleinen meinen Namen - entweder bin ich Sarita, Tía oder Señorita und sie schütten mir ihr Herz aus. :) Irgendwie schön.
Danach weiter aufräumen, diesmal das Büro. Hier Kabelsalat, noch mehr Noten, Notizen und Rechnungen.
Nach einem Abend auf dem Sofa brauche ich morgen mal wieder ein bisschen Zeit mit meiner Gastfamilie abends in der Farmacía. Ein bisschen allein sein ist zwar ganz nett, aber ich bin dann doch mehr der Familienmensch. :)

Sonntag, 25. November 2012

Tag 80

Gefühlte 1000 Mal "In the bleak midwinter" gesungen, gesprochen und gespielt. Morgens um 9 und mit nur 3 der eigentlich 6 Chicos und Text ist immer noch wackelig. Ausflug meiner Familie nach Baños habe ich also leider verpasst. Statt dessen Skype-Tag und Frühstück mit möchtegern-Vollkornbrot.
Neuigkeitenaustausch mit Kathrin, Wiedersehen in 117 Tagen mit Markus in Amerika planen und meine Familie zu Hause vom Schlafen abhalten :)
Twilight mit Michelle im Fernsehen schauen, zwischendurch keinen Empfang und geduldiges Warten auf Edward und Taylor Lautner ;)
Zum Cafecito selbst gemachte Pommes, Apfel-Zimt-Nachtisch und Facebook chillen mit Michelle. Die Gute zeigt mir gerade den Teil der Familie, den ich bisher noch nicht kenne, Fotos von ihren Freundinnen und allen ihrer Meinung nach hässlichen Mädchen ihres Colegios - wir sind mittlerweile seit einer Stunde beschäftigt ;) Nun hat allerdings ein "chico lindo" geschrieben, sie ist abgelenkt und ich kann meinen Blog schreiben :) Im Hintergrund mal wieder Kinder-Castingshow, die irgendwie kein Ende zu nehmen scheint. Außerdem übt mein Gastpapa Theoriefragen der Führerscheinprüfung. Als Busfahrer hat er eigentlich schon seinen Führerschein. Nach der Übungseinheit frage ich mal nach was es damit auf sich hat! ;)

Samstag, 24. November 2012

Tag 79

Überraschungen bin ich mittlerweile gewohnt - heute: ein Fenster für mein Zimmer.
7 Uhr: Michelle geht in die Schule, Gastmama ist unterwegs für den Getreideladen, Gastpapa kommt zurück von der morgendlichen Joggingtour, Gastbruder schläft, Sarita wach. Halb 8: Handwerker und Waschfrauen auf unserem Dach. Gastbruder schläft. Ausschlafen, zumindest für mich, unmöglich. Frühstücken mit Müsli und Naturjoghurt; für meine Gastfamilie unverständlich. Sie sind mehr die je-süßer-und-in-meinen-Augen-künstlicher-der-Joghurt-schmeckt-desto-besser-Typen.
Bis zu dem Zeitpunkt hatte ich noch keine genaue Vorstellung was genau gemacht wird - nun weiß ich es, wir renovieren das komplette Haus. Angefangen heute beim Badezimmer meiner Gasteltern, Fliesen legen auf der Dachterrasse und meinem Fenster. Nachdem ich mein Regal und mein Bett verschoben hatte, passierte erst mal nichts.
Nach der Mittagspause gab es allerdings dann schon ein Loch in meiner Wand, die zur Straße zeigt und viel Staub. Staub wurde mehr, Loch größer. Loch ist gefüllt mit 12 Glasbausteinen und das ergibt mein neues Fenster. Auf das OP-Licht an der Decke am Tag kann ich nun verzichten, schönes Gefühl. Bisher hatte mein Zimmer kein Tageslicht. Ich habe zwar ein großes Fenster, das allerdings zum Treppenhaus zeigt.
Renovier-Aktion geht nächste Woche mit streichen weiter. Wenn ich die dunkelgrünen-türkisnen Wände noch gegen gelbe eintauschen kann, wird aus meiner bisherigen Höhle für die restlichen 9 Monate noch ein sonniges Plätzchen :)
Während mein Zimmer allerdings eher noch einem Schlachtfeld glich, Shoppingtour mit Michelle in der Mall. Diesmal war ich dran, wenn auch nur mit Shampoo und Creme-Einkauf. Nach 11 Wochen geht eben auch das leer. Rückfahrt übers Centro, Farmacía schließen zu 2. und abgeholt von meinem Gastpapa.
Das nach Hause kommen hatte ein bisschen was von "Einsatz-in-4-Wänden". Ich hatte mich heute Nacht auf Bettchen teilen mit Michelle eingestellt, da mein Zimmer eigentlich nicht betretbar war. Betonung liegt auf war. Meine Gasteltern haben allen Schutt und alle Steine weggeräumt, allen Staub weggewischt, meine Möbel wieder hingestellte, mein Bett frisch bezogen und sogar meinen Cate-Oli-Teddy und Markus-Biber an die richtige Stelle gelegt. Unglaublich rührend.
Im Anschluss 2 Stunden Wäsche zusammenlegen mit Michelle. Nur zusammenlegen, einen Bügelstapel gibt es noch. Diese Wäscheberge meiner Gastfamilie sind einfach unglaublich. Dabei deutsche und ecuadorianische Musik hören und Markus-Abschiedsvideo anschauen. Bei den Bildern von meinem Bett in Deutschland und den Strandkörben auf Föhr mussten wir stoppen. 1. Michelle war irritiert, dass es nur eine Decke gibt, man diese mit Bettwäsche überzieht und ich keine Tagesdecke über meinem Bett habe 2. Strandkörbe und ihre Funktion zu beschreiben war eine kleine Herausforderung. Vor allem auf die Frage warum man nicht einfach einen Sonnenschirm und eine Liege oder ein Handtuch nimmt ;) Ihr haben sie trotzdem gefallen. :)
Während ich nun heute ein bisschen auf dem Präsentierteller schlafe, weil meine Vorhänge noch in der Waschmaschine sind, steht mein Wecker auf 8 Uhr. Eigentlich überflüssig, denn ich werde vermutlich sowieso früher wach. ;)

Freitag, 23. November 2012

Tag 78

Mehr Schlaf als gedacht, 7 Stunden Bus fahren und trotzdem nicht pünktlich.
6.42 h, 21 Voluntarios eingemummelt in ihre Schlafsäcke, schlafend. Moskitos und andere Steckviecher dagegen sehr aktiv. Das Geräusch und der Geruch von Autan, absolute Papa-Erinnerungen. ;)
7.30 h, Frühstück. Ecuadorianisch mit "bola de verde" (erinnert ein bisschen an einen Knödel, aber mit Käse, Kochbananen, vielleicht noch Kartoffel - die genauen Inhalte weiß ich nicht und sind glaube ich auch immer ein bisschen unterschiedlich, aber soweit für die Vorstellung) und dazu Zwiebel-Rührei.
Nach 3 Mal nachfragen mit jeweils immer verschiedenen Antworten: "es gibt keinen direkten Bus nach Quito ihr müsst zur Hauptstraße hoch" von "der Bus fährt um 11 im "Centro"" bis hin zu "der Bus fährt hier um halb 12 direkt vorbei". Am Ende: Bus mit Clara um halb 1 direkt von unserer Unterkunft nach Quito. Für die anderen Ausflug zum Wasserfall in Pacto, für Clara und mich 7 Stunden Bus fahren, um eigentlich halbwegs pünktlich zum Konzert zu kommen, dass ich in den letzten 2 Monaten mit organisiert habe. Eigentlich.
2 1/2 Stunden von Pacto nach Quito - bisher hat mich mein Magen erstaunt, heute war er wieder ganz der Alte. Anfällig beim Bus fahren. Strecke allerdings auch eher kurvig und holprig. Gurkig wie Papa sagen würde. Clara und ich haben beide an der gleichen Stelle in unseren Rucksäcken das Bus-Notfall-mir-gehts-nicht-all-zu-gut-Tüten-Fach. Wir haben es gerade so nicht öffnen müssen.
1 Stunde in Quito von Terminal zu Terminal - Bus mit mehr Menschen als Sitz- und Stehplätzen sprich kuschelig bzw. beengend und warm bzw. stickig. Mit Rucksack, Schlafsack und Tasche auf die man ein Auge haben sollte, bevor jemand anderes eins drauf wirft, macht die Sache nicht unbedingt entspannter.
Aus den normalerweise 2 1/2 Stunden nach Ambato wurden eher 3 und mittlerweile dunkel, Musiker im Konzert am Spielen und Clara und ich hungrig.
Bis Hungergefühl und Duschbedürfnis gestillt waren, Konzert fast vorbei.
Statt dessen 2 Mal Geburtstag feiern mit Clara. Beim Warten vor der WG von Claras Freunden, in der wir in ihren Geburtstag rein gefeiert habe, Geburtstag zu deutscher Uhrzeit feiern. Mit Partyhut und Smiley Luftschlangen auf der Straße. Um 12 Uhr in Ecuador. Natürlich auch mit Partyhut, Luftschlange, aber im Haus und nicht nur zu 2.
Rückfahrt im Taxi. Funktioniert wunderbar mit der Ansage "Viertel Victoria, grünes Haus hinter der Tankstelle, bitte". Nicht ganz so wunderbar hat das Tür öffnen funktioniert. Normalerweise schließt man auf, tritt leicht gegen die Tür und die Tür ist offen. Funktioniert nicht, wenn von der anderen Seite der Schlüssel steckt und gedreht ist. Das weiß ich nun auch. 1 Uhr nachts und ich versuche den Schlüssel zu bewegen, trete wie gewohnt gegen die Tür und sie geht nicht auf. Gegen die Tür treten ist hier allerdings ziemlich laut.
Rettung durch meinen Bruder, der lachend aus dem Fenster geschaut hat, weil ich wohl etwas verzweifelt aussah. Mittlerweile liege ich als nun in meinem Bett, das mir diese Nacht überraschend weich vorkommt. ;) Morgen beginnt hier wieder im halb 5 das Leben, heute Einschlafen ohne Fernsehgeräusche im Hintergrund und für euch 3 neue Einträge zum Lesen nach dem Aufstehen :)

schlafende Voluntarios

oben links schlafen, unten essen.

Voluntarios :)

Geburtstags-Clara mit Partyhut und Luftschlagen :)

11 Wochen

Pacto. 2 1/2 Stunden von Quito Richtung Küste. Amazonastiefland. Landschaft mit Bananenstauden und Wärme. Kleines Dorf, bunte Häuser und Schotterwege. Dorfplatz, kleine Läden und Briefkasten am Baum.
Projekttag im Kindergarten. Jeweils Kinder von 0 bis 5. Projekt war bei der Auswahl der Ecuadorprojekte, neben meinem jetzigen Projekt unter den Favoriten. Spannend zu sehen was hätte sein können.
Heute Wände bemalen, mit den neugierigen und interessierten Kinder reden, Kinderlieder singen und Puzzle reparieren. Dabei reden reden reden mit den anderen Freiwilligen :)
Unterkunft: Boden, Schlafsack und Hütte direkt am Fluss. Krabbeltierchen, Ratten und Mücken eingeschlossen. Hose in den Socken und Schlafsack geht zum Glück bis oben zu ;)



Kunstwerk des Tages :) 

Guaba Ernte. Hinter der grünen Schale, harter schwarzer Kern umhüllt von einer weißen Schicht. Flauschig und ein bisschen glitschig, wird abgelutscht, sehr süß, der Kern eher nicht so ;)

Tag 76

Kopfhörer vergessen, Wiedersehen und Zimtschnecken. Bus um 8 nach Quito nachdem ich gelernt habe was Kopfhörer auf Spanisch heißt ;) Busfahrt mit neuen Kopfhörern. Wiedersehen mit allen Voluntarios, überall Umarmungen, Küsschens und Geschichten :)
Mittagessen und ich stelle fest, dass ich eindeutig essfreudiger geworden bin :) Zu Beginn hatte ich mit den Portionen doch meine Probleme, mittlerweile Suppe, Teller mit Reis, Banane, Kartoffelbrei, Guacamole, Fleisch und Nachtisch problemlos in meinem Bauch unterzubringen :)
Nachmittagsprogramm mit Vorstellung der möglichen Monats-Praktika der GiZ, die in diesem Jahr möglich sind. Bereich Umweltbildung und auch wenn ich meinem Chef versprochen habe ihn nicht noch mehr alleine zu lassen klingt alles sehr interessant. Abendessen im Hotel. Musste auf den typischen Abend Tee zum Glück nicht verzichten. Im Anschluss Zimtschnecken essen mit Clara und Alex. Clara und ich freuen und seit dem letzten Quito-Wochenende drauf :)
Morgen früh Bus um 7 nach Pacto, einen Ort den keiner kennt.




Dienstag, 20. November 2012

Tag 75

Ein weiterer durchgeplanter Tag. Zum letzten Mal Noten sortieren und kopieren für das Konzert am Freitag, neue Konzertankündigungen mit Photoshop erstellen und Gesangs-Prüfung vorbereiten. Morgen sind Musikprüfungen und ich leider in Quito.
Mittagessen bei der Oma mit extra Portion für mich. Ich weiß nicht genau was es war, aber es hat mich an Hühnchenhaut erinnert. An schuppige Hühnchenhaut. Meine Oma hat mir netterweise direkt eine Portion ohne den undefinierbaren Inhalt gemacht. Ich habe ja noch 9 Monate und vielleicht traue ich mich das nächste Mal zu probieren. Nach meiner Magen-Darm-Irgendwas-Geschichte bin ich allerdings ein bisschen vorsichtiger was Essens-Experimente angeht. Ich werde wieder mutiger, sobald ich verdrängt habe wie ätzend es war ;) Chor heute nur in kleiner Besetzung. 3 Wochen bis zum Weihnachtskonzert.
Arbeiten bis 6. Turbo Wäsche abhängen bevor sie ab ca. halb 7 draußen wieder nass wird. Halb 7 Orchesterprobe im Centro. Konzert am Freitag und ich bin leider immer noch in Quito. Aber es ist ein schönes Gefühl die Arbeit der letzten 2 Monate nun fast fertig zu sehen. Angefangen habe ich schließlich mit dem Abschreiben der Partituren, nachdem William und Erick die Orchesterstimmen geschrieben haben, ich alles kopiert, geklebt und verteilt habe spielt das Orchester nun. Und es spielt gut. :)
Weg von der Probe zur Farmacía, dunkel und ein bisschen unbehaglich. Das sonst so lebendige Centro ist um 9 ausgestorben. Farmacía natürlich nicht. Um halb 11, nach schließen der Farma um 10 und Cafecito mit Michelle, anfangen mit packen.
Mittwoch bis Freitag: Refelexionsseminar in Quito und irgendwo in der Wildnis.
Rucksack, Schlafsack und Isomatte stehen bereit. iPod synchronisiert noch und Keksvorrat wird vermutlich nur die Busfahrt überleben.

Montag, 19. November 2012

Tag 74

Von Preisschilder schreiben bis zum Cello-Piano-Konzert.
Morgen mit Beschriften von neuen Musikuntensilien, Ausflug ins Municipio zur Übergabe eines Metronoms und im Anschluss entdecken von neuen Straßen, die mich auch vorbei an der leckeren Bäckerei zur Bushaltestelle führen.
Kurz vorm Mittagessen, Notenübergabe im Konservatorium. Mittlerweile habe ich auch dort meine Bekannten und ich wurde direkt zum Mittagessen eingeladen. Keine Ausrede hat gezählt, im Auto wurde zusammengerückt und "vamos". Restaurant lag zum Glück auf meinem Heimweg und so konnte ich mich doch noch verabschieden bevor mich die 5 Jungs mit Mittagessen überladen konnten. Mittagessen gab es dann spontan bei der Oma, allerdings ganz ungewohnt nur zu 2.
Nachmittag mit viel Sonne, getrockneter Wäsche innerhalb von 20 Minuten und spielen, malen und singen mit den Chiquitos.
Statt Farmacía schließen, gab es heute Abend Piano-Cello-Konzert. Organisiert von meiner Musikschule im Rahmen der Konzertreihe "Sol de noviembre".
Meine Aufgabe: Nett lächeln, Programmhefte verteilen und Blumenübergabe zum Schluss.
Programm wunderschön und Erinnerungen an zu-Hause-Konzerte.
Im Anschluss Essen mit meinem Chef, seiner Frau, den Gasteltern meiner Vorgängerinnen, dem Pianisten, dem Cellospieler, Erik, William, Juan und anderen Menschen, die bisher noch nicht bei Cedemusica ein- und ausgegangen sind, aber scheinbar zur "Cede-Familie" dazugehören :) Wie immer der Cafecito mit Tee und meiner Gastfamilie. Wie immer auch der Fernseher im Hintergrund zum Einschlafen. Nicht wie immer die Uhrzeit. Viertel vor 12, viel zu spät. Gute Nacht von hier. ♥

Sonntag, 18. November 2012

Tag 73

9 Uhr, Text und Töne treffen üben mit einigen meiner Chorkinder. Etwas schwierig auf dem verstimmten Klavier. Irgendjemand kam auf die tolle Idee das Klavier im eh schon winzigen Klavierraum umzustellen. Nun ist es verstimmt.
Kathrin, für die "ich-habe-immer-ein-reines-44er-a" Mädchens wäre dieses Klavier jenseits von gut und böse. ;)
Im Anschluss Sarita-Vamos-Ausflug mit Gastmama Sandra, Gastpapa César, Gastschwester Michelle, Gastbruder Jhonattan, Gastoma Blanca, Gast-ur-oma, Gastcousin Esteban, Gastcousin Andrés, Baby-Gastcousin José, Gastonkel Clever, Gasttante Fernanda, Guayaquil-Tante, Guayaquil-Cousine Christin, Guayaquil-Cousin Wil und Freundin meiner Gastbruders Lorena. Sprich mit einem kleinen Teil der Familie und alles bei Sonnenschein.
Kurvige Straßen, Berg auf- und ab, vorbei an Kühen, Avocadobäumen und tausenden Ständen mit Mandarinen-Verkäufern. Von der Ladefläche des Pick-Ups aus alles ziemlich beeindruckend.
Ziel: Fischrestaurant. Für mich als Fisch-Vegetarier gab's Hühnchen. Natürlich mit Pommes, Salat UND Reis als Beilage. Zum Nachtisch-Eis weitere Hügel, Berge und Kurven. Mittlerweile auch nicht mehr ganz so sonnig, sondern eher bewölkt und tröpfelnd.
Am Abend, nach der gescheiterten Lasagne vor einigen Woche, neuer Ofenversuch. Schokoladenkuchen mit entdeckter Blockschokolade. Weder Schokolade noch Ofen haben mich überzeugt. Gibt wohl weiterhin nur gekochte, gebratene oder gedünstete Sachen. Weihnachten ohne Plätzchen backen ist allerdings noch schwer vorstellbar. Vielleicht leiht mir meine Gastoma ihren Ofen für Butterplätzchen und Zimtschnecken. :)
Nach meiner sehr kreativen "Romeo und Julia"-Zusammenfassung letzte Woche, gibt es heute Abend den Film. Meine Gastschwester hat es glaube ich nicht so mit dem Lesen. Morgen Abfrage in der Schule über den Inhalt ;)
Mein Gastbruder, der beschäftigte Medizin-Student ist schon wieder auf dem Rückweg nach Quito und so sitzen wir nur zu 4. auf dem Sofa und schauen uns den verliebten Leonardo DiCaprio an. Mein Gastpapa schläft ;)
Mein Papa zu Hause würde von "leichter Gesichtsmüdigkeit" und "Augenlider entspannen" sprechen :)


Fisch fürs Mittagessen angeln ;)

Andy, Esteban, Lorena, Michelle, Sarita, Jhonna, José, Fernanda und Pick-Up mit Ur-Oma

Samstag, 17. November 2012

Tag 72

Leben ab 5 Uhr. Frühstück um halb 8. Gasteltern schon wieder längst unterwegs, Gastschwester Schule von 8 bis 11, Jhonattan Farmacía öffnen und ich Geburtstags-Telefonieren mit Kathrin. Seltsames Gefühl seit über 2 Monaten ihre Telefonnummer zu wählen, wenn man sie sonst fast 2 Mal täglich wählt. ;) Erst recht komisches Gefühl nicht da zu sein.
Nach Kirche und Spanferkel-Essen mit tausend Menschen im Hinterhof, Familien-Skypen. :)
Fußballspiel am Nachmittag keine große Überraschung. Der anschließende Cafecito mit warmen Brötchen und Tee bei der Oma auch nicht. Was wäre allerdings ein Ecuador-Tag ohne Überraschungen. Gedanklich lag ich schon mit einer Folge Greys Anatomy im Bett. Aber auch nur gedanklich. Spontaner Besuch der Guayaquil-Cousine mit ihrer spanischen Freundin, die in Mönchengladbach wohnt. Kleiner Plausch mit der Süßen, auf Spanisch wohl bemerkt und Mädels-Abend mit ihr, der Guayaquil-Cousine und Michelle. Zum ersten Mal war ich heute in einer der bewachten und abgegrenzten Wohnanlagen Ambatos. Wie kleine eigene Städtchen nur mit Zaun und großem Tor vorne. Dort abholen einer weiteren Süßen und vamos para comer, los geht's zum Essen. Den Disco-Trip nach Baños mit angeblich ganz tollen, intelligenten und gut aussehenden Jungs haben Michelle und ich allerdings dankend abgelehnt. Nicht zuletzt, weil morgen meine Chorkinder um 9 auf mich warten. ;) Mit den Worten "morgen geht die ganzen Familie um 6 joggen" von meinem Gastpapa gehe ich nun ins Bett. Wecker steht auf 8. Joggen ein anderes Mal! ;)

Freitag, 16. November 2012

Tag 71

Bus ins Centro, Internetrechnung bezahlen. Bus zurück.
Bus wieder hin, warten im Municipio auf eine Mitarbeiterin mit einem Formular. Bus zurück. Bus wieder hin, diesmal mit Erik. Keine Mittagspause, dafür kenne ich jetzt fast alle Radiosender von Ambato. Diese senden nun die nächsten Konzerttermine.
Im Rahmen des Projekts "Sol de noviembre" gibt es in Ambato zahlreiche Konzerte, Kunstausstellungen und Aufführungen. Für 2 dieser Konzerte habe ich die letzten Wochen Noten kopiert, sortiert und geklebt. Manchmal fügt sich hier dann doch alles wie ein Puzzle zusammen :)
Nach einer Stunde Notenfangen, Notenverkauf und malen mit den Chiquitos, Ess- und Rededate mit Clara. Zwischen Pizza, Eis, Kaffee und Keksen im Liebsblingscafé Neuigkeitenaustausch.

Donnerstag, 15. November 2012

10 Wochen

Telefonrechnung im Centro bezahlen. Um 8 schläft noch fast alles. Bäckerei mit den Anis-Brötchen zum Glück aber schon geöffnet.
Den restlichen Morgen: Klavier und die verschiedenen Chorstimmen üben, Noten drucken, kleben und sortieren. Die Konzerte rücken näher und ich merke, dass die angekündigte stressige Zeit beginnt bzw. wir schon mittendrin stecken.
Zum Mittagessen, Regen. Kein normaler Regen. Ich würde sagen Wasserfallregen. So viel zum Thema Wetter bleibt so. Gestern noch Sommer, heute eher Herbstwetter. Es gibt sie also doch, die Jahreszeiten. Nur eben tageweise.
Nach 2 Stunden Einzelunterricht mit dem Sopran bleibt mir nur zu hoffen, dass bis zum Konzert alles gut wird. Bis dahin brauche ich: Durchsetzungsvermögen auf Spanisch, Geduld und mehr Talent im Klavierspielen, gleichzeitigem Singen und Einsätze geben.
Mateo hatte keine Lust auf Notenlernen und auch ich war erledigt. Nächste Woche allerdings Examenes, also Prüfungen. Auch für Mateo. Heißt, lernen lernen lernen.
Zum Tagesabschluss: Tanzen mit Michelle, Gastmama, Freundin vom Bruder und ihrer Schwester. Dabei kleine Rock'n'Roll-Einlage von mir. Ich konnte mich einfach nicht zurückhalten. Kathrin, dies wäre unser Augenblick gewesen ;)
Leider Muskelkater von gestern, besonders spürbar beim Lachen. Habe ich auf der Rückfahrt gemerkt. Alles begann mit meiner Zusammenfassung von Romeo und Julia für Michelles Hausaufgaben. Mir haben tausende Vokabeln gefehlt und ich habe mich mehr mit Händen und Füßen ausgedrückt als mit Worten. Sie hat es dennoch verstanden ;)
Sie war allerdings der Meinung, dass sie sich auf einem Schiff, barco, kennengelernt haben. Kleine Verwechslung mit Titanic, aber gut. ;) Also nächste grandiose Zusammenfassung: Inhalt von Titanic. Ich wollte poetisch mit den Worten "... und alles beginnt auf dem Schiff" anfangen. Wollte. Stattdessen: "... alles beginnt mit einer Kuh (vaca - ausgesprochen baca)"
Mag auf den ersten Blick nicht sonderlich ähnlich aussehen, aber irgendwie rede ich meistens ohne groß darüber nachzudenken und das ergibt dann solche Kreationen.
Meine Gastschwester war jedenfalls sichtlich verwirrt, weil sie sich im Film an keine Kuh erinnern konnte und bis wir darauf kamen was eigentlich mein Fehler war verging schon einige Zeit. Danach habe ich dann meine Bauchmuskelkater gespürt. ;)
Es sind solche kleinen Situationen hier, die mir zeigen, dass ich mich wohl fühle und dass man mit ein bisschen Humor, Kreativität und Akzeptanz irgendwie in der großen weiten Welt zurecht kommen kann.
Vielleicht auch, weil ich weiß, dass ich zu Hause meinen Rückhalt und meine Unterstützung habe für die Situationen in denen ich zweifele.

Mittwoch, 14. November 2012

Tag 69

Bank und 2 Mal Konservatorium an einem Morgen. Sonnenschein, Tshirt-Wetter und Weihnachten im Fernseher, in den Geschäften und auf den Ausmalbilder der Chiquitos. Bis auf die neu entdeckten Zimtkekse bringt mich noch nichts in Weihnachtsstimmung. Wetter wird so bleiben.
Nach endlosem Fangen und Versteckspiel mit den Chiquitos, weil die Eltern dich mit dem Abholen mal wieder Zeit ließen, Centro mit meinem Chef. Hotelsuche für die Musiker des Novemberkonzerts. 14 von 36 haben noch kein Bett. Im Anschluss Flyer-Druckfirma. Riesige Apple-Computer mit tollen Programmen und noch besseren Fotos und Bildern. Ziemlich beeindruckend.
Fitnessstudio mit Box-Trainer und Buchhaltung in der Farnacía mit Michelle. Leider ist auch der Drucker in der Farma nicht der Schnellste und die Türen sind mal wieder bis weit nach 9 geöffnet. Mit "Pollo King", der noch ein bisschen Hühnchen frittiert, sind es auch die einzigen, die überhaupt noch offen sind.
Rückweg mit Zwischenstopp: Getreide holen.
Niesende Michelle und ich sage "Gesundheit"; manche Automatismen sind eben einfach noch drin. :)

Dienstag, 13. November 2012

Tag 68

Alltag kehrt zurück.
Büroarbeiten, Noten sortieren und Dienstags-Oma-Mittagessen heute mit den besten Tortillas. Gesangsunterricht und Chor, Rumba-Kurs, Farmacía schließen und Cafecito. Nach dem das Wasser wieder geht, war heute schon wieder für einige Zeit in bisschen trocken, gibt es auch Tee zum Lieblingsbrot. Außerdem mal wieder vielen Michelle-Hausaufgaben. Mythos des Prometheus. Ich bin eindeutig keine große Hilfe, auch wenn ich mir beim Text lesen große Mühe gegeben habe :)
Die Kinder im Chor haben mich auch mit großen Auge angeschaut als ich mit ihnen den Text für "Noche de Paz" lernen sollte. Hat eher andersherum funktioniert.

Montag, 12. November 2012

Tag 67

Desfile.12 de noviembre - Indepencia de Ambato.
Halb 6 morgens - Lockenstab und Glätteisen im Hochbetrieb. Nach Anziehkrisen meiner Gastschwester, Styling von 5 Mädchens und ausgefallenem Frühstück, Fahrt ins Centro. Hochbetrieb schon im 7 Uhr, die Leute haben tatsächlich über Nacht ihre Plätze verteidigt und das Geschäft diese Plätze nun für teuer Geld zu verkaufen blüht. Beginn um 9 Uhr. Bis dahin: Platz verteidigen. Viel Polizei und noch mehr Menschen. Zeitungsverkäufer, Luftballons und Seifenblasen.
9 Uhr und ein bisschen - Beginn. Ich hatte vorher keine Vorstellung was mich erwartet. Bisher wusste ich auch nie was genau die Mädchen im Bus mit Stäben und Puscheln obendrauf anstellen und warum so viele hier Glockenspiel spielen. Erkenntnis heute: Die Unabhängigkeit Ambatos, dieses Jahr 192 Jahre, wird mit einem Umzug der Colegios gefeiert. Zu Beginn "Marching Band" des Musikkonservatoriums. Im Anschluss die restlichen Colegios. Vorne weg Schild mit dem Namen der Schule, im Anschluss 3 Fahnenträger/innen, 2 Repräsentanten der Schule, anschließend die Mädchens mit den Puschelstäben. Aufgabe besteht im Großen und Ganzen darin im ziemlich kurzen Rock den Stab zu bewegen und sich dabei anmutig zu bewegen. Möglichst synchron mit den anderen. Durchaus beeindruckend. Danach die Glockenspiel-Mädchen und Trommler. Es folgen ein paar Schüler in Schuluniform und die Schulleitung bzw. Vertreter. Nächstes Schild, nächste Puschelstabmädchengruppe usw.
Ambato hat viele Colegios. Dauer des Umzugs 2 Stunden. Währenddessen Verkäufer am Rand mit lauten Stimmen und viel Essen. Hauptsächlich Chips mit Ketchup, Mayo und Zwiebeln, frittierten Bananen und Bonbons. Ab und zu Nüsse und Obstbecher. Gegenüber von unserem Platz Ansammlung des "San Pios", ein Colegio in der Nähe meiner Musikschule. Ich habe noch nie erlebt, dass eine Schulgemeinschaft sich so feiern kann, scheinbar so stolz auf sich ist und unterstützend sein kann ;) Mit Konfettikanone, Rauchbomben und Gesängen. Clara und ich haben uns ein bisschen an die Eintracht und ihre Fans erinnert gefühlt ;)
Im Anschluss mit 8 Mädels durch die Straßen laufen und ich war tatsächlich die Größte. Einfach unfassbar. Motto an diesem Tag "sehen und gesehen werden".
Mittagessen bei dir Oma, fehlenden Schlaf zu Hause aufholen und Getreideverkauf meiner Gastmama schließen. Auf dem Weg kleinen Abstecher über den Markt. Ich liebe es. Überall Früchte, Gemüse, Blumen und warmes Gebäck mit Zuckerrohrsirup. Michelle und ich konnten natürlich nicht widerstehen ;)
Abendessen bei der Oma, Telenovela mit Michelle, kein Wasser und kein Internet.
Internet geht nun wieder, Wasser weiß ich noch nicht. Ich hoffe es.

Straßenverkauf


Zuschauer

Puschelstab

Colegio San Pio

Colegio Bolivar

Sonntag, 11. November 2012

Tag 66

Sonntag-Familienfrühstück. Das Erste. Oma-Mittagessen dagegen das Hundertste.
Shoppingtour die Zweite und auch "Mercado Mayorista" -ein Markt wo es von Kleidung bis zu Obst und Gemüse alles gibt- zum zweiten Mal.
Shoppingtour heute mit Michelle und Cousine in der Mall. Einkäufe: Michelle Oberteil, ich Zwieback. Mercado mit meiner Gastmama. Hier neue Decken für meine Geschwister und mich, die sogar ein bisschen Ähnlichkeiten mit einer dünnen-zu-Hause-Sommerdecke haben ;)  3 Fleecedecken-Kombination kann ich also jetzt auf 2 minimieren. :)
Muster im Übrigen dezent, keine Katzen und keine Barbies mehr.
Essen holen beim Chinesen und Farmacía schließen -ich habe an einem Sonntag Abend noch nie so viele Leute auf der Straße gesehen; laut meiner Gastfamilie schlafen diese dort; der Unabhängigkeitstag von Ambato muss schon ein Highlight sein. Rückfahrt zu 9. Mein Sitzplatz vorne auf der Handbremse und der Schaltung. Ab der Schnelligkeit für den 4. Gang, Popo heben. Im 5. mussten wir zum Glück nicht fahren. Wäre schwierig geworden. Morgen um halb 7 morgens Centro.

Samstag, 10. November 2012

Tag 65

Morgen mit Stromausfall, kalte Dusche, feststehende Benzinpreise und Shoppingtour der speziellen Sorte.
Benzinpreise hier nicht wechselnd, sondern fest. Auf einem großen Plakat. Benzin: 2 Dollar - Volltanken für 20 Dollar bei unserem Pick-Up möglich.
Preise für Kleidung können dagegen stark variieren. Nachmittag mit einer sehr speziellen Shoppingtour. Von edler Boutique über kleine Läden mit 3 Regalen bis hin zum Marktverkauf. Von überteuerter, aus den USA importierter Markenkleidung bis hin zu guten bis weniger guten Imitaten. Läuft man durch das Centro von Ambato befindet sich nach der Straße mit den gefühlten 17836483 Farmacías eine Straße mit genau so vielen Geschäften, die Kleidung verkaufen. Hollister, Abercrombie, Levis, Tommy Hilfiger etc. alles in einem Laden. In den Läden mit Schaufenster und mindestens 2 Regalen steckt meistens tatsächlich auch das dahinter was draufsteht. In den Läden ohne Schaufenster und nur einem Regal sieht das schon anders aus. Auf dem Markt hat Name und Kleidung keinen Zusammenhang mehr.
Für die blau-hellblau-rosa-Blumenhose meiner Gastschwester haben wir, trotz der riesigen Auswahl, nichts gefunden. Für Montag, den Unabhängigkeitstag von Ambato, muss also ein anderes Outfit her. ;)


Freitag, 9. November 2012

Tag 64

Mein Körper hat sich nicht so über mein gestriges Essen gefreut wie ich. Schade eigentlich. Nach schnellem Arztbesuch in der Mittagspause weiterhin Ekeltabletten.
Morgen im Konservatorium und mal wieder überrascht von der ecuadorianischen Höflichkeit. Suchender Blick, Hilfe und mit nettem Gespräch über die üblichen Dinge bis zurück zum Tor begleitet. Mittlerweile weiß ich das dies im Konservatorium eher einem Spaziergang ähnelt. Unterhalten, langsamer werden, stehen bleiben, sich langsam wieder in Bewegung setzen und irgendwann am Ziel ankommen. Dort verweilen und erst nach noch reichlich lieben Worten das klassische Küsschen auf die rechte Wange zur Verabschiedung. :)
In der Bank dagegen eher mürrische Sicherheitsbeamte mit ziemlich großen Waffen. Von nun an gibt es allerdings eine Bankkarte auf den Namen Sarah Lisa Hob, einen passenden Pin und Geld. Schönes Gefühl.
Chiquitos heute zum ersten Mal alleine betreut. Von Anfang über das Ende hinaus. Anstrengendes Gefühl.
Farmacía mit meinen Gastgeschwistern bis um 10. Statt Cafecito bei der Oma - Traumland für mich.

Donnerstag, 8. November 2012

9 Wochen

Kartoffelsuppe, Nudeln mit Tomatensauce und Milka-Schokolade - endlich.
Kochmorgen, Geburtstagsskypen mit Markus und Speedskyping mit Kathrin.
Gesangsunterricht, Chor und Noten-Lernen mit meinen 2 unterschiedlichen 6-jährigen am Nachmittag. Auch wenn ich laut Markus ein "Nervösling" bin, hat arbeiten gut getan. Spanische Chorlieder einprägsamer als gedacht; das Kichwa-Lied irgendwie immer noch nicht. Abend erneut mit Tee und Laptop auf dem Sofa, aber diesmal rein aus Gemütlichkeit. Netter Skype-Smiley-Kontakt mit meinem Chef, weil ich leider meine Aufgabe, die ich von zu Hause aus machen sollte falsch verstanden habe. Habe einen nicht all zu ernst gemeinten Box-Smiley geschickt bekommen und anschließend noch andere wilde Smiley-Kombinationen. Zum Glück nimmt er auch nach 2 Monaten meine Fehler mit Humor.
Während mein Gastpapa noch irgendwelche Schätze in meinem Zimmer sucht - meine Gastfamilie sucht permanent irgendwelche Dinge in den 3 pinken vollgestopften Schubladen in meinem Zimmer, scheint ein Ort für alles zu sein- , höre ich noch ein bisschen ecuadorianisches Fernsehen. Ich glaube ich kann mittlerweile gar nicht mehr ohne die Mischung aus Fernseher, Autohupen und Harry Potter Hörspiel einschlafen. :)

Mittwoch, 7. November 2012

Tag 62

Gezwungenes Entspannen ist nicht meine Stärke, vor allem nicht hier. Ich merke, wie ich unmotiviert und traurig werde.
Wie mir der Kontakt fehlt. Denn das was mich hier motiviert und hält sind die Menschen mit denen ich tagtäglich zu tun habe, von denen ich lernen, mit denen ich lachen kann und die einfach meinem Tag hier Sinn geben. Leider liegen diese aber nicht mit mir auf dem Sofa.

Natürlich ist es gemütlich mit Tee, Decke, Buch und Laptop hier zu sitzen, Serien zu schauen, Reisen zu planen, zu skypen und nichts zu tun müssen außer darauf zu warten, dass der Körper die Ruhe nutzt, um gesund zu werden.
Aber es macht mich eben auch ein bisschen einsam.

Hoffnungsschimmer: 1. Nur noch "Unwohlgefühl" nach dem Essen
2. Reisepass in meinen Händen. Ecuadorianische Post macht mich nun zum 2. Mal glücklich :)

Nachtrag: Warten auf meine Gastfamilie hat sich gelohnt. Nach virtueller Shoppingtour im Internet mit meiner Gastschwester, Cafecito und ein bisschen Austausch von neustem Tratsch und Klatsch mit meiner Gastfamilie über den Rest der Familie, mein kleinster Cousin hat nun eine "Novia"- also Freundin, ist mein Einsam-Gefühl weg. Gute Nacht! :)

Dienstag, 6. November 2012

Tag 61

1. Bank in Ambato wechselt keine 100 Dollarscheine. Der gut bewaffnete Sicherheitsmensch hat mich ziemlich skeptisch angeschaut, als ich gefragt habe welcher der 3 Menschenschlange ich mich zum Geldwechseln zuordnen muss. Als er den Betrag gehört hat kam ich mir vor wie in einem Verhör. Was machst du hier? Seit wann? Für wie lange? Woher kommst du? Etc. Ich habe freundlich geantwortet, mich bedankt und bin mit meinen restlichen 2 Dollar 50 gegangen.
2. Päckchen von zu Hause da. Kostenpunkt 2 Dollar. Freude über Schokolade, Gummibärchen, Karten und Schuhe ein bisschen überschattet.
3. Neue Medikamente, ecuadorianische klebrige Elektrolyte und Arztbesuch. Zum Glück mit meiner Gastmama. Magen-Darm bleibt hartnäckig und mit ihm das Gefühl einfach nur nach Hause ins eigene Bett, zur eigenen Mama und zum gewohnten Arzt zu wollen, wo man nicht händeringend nach Vokabeln suchen muss. Mein Tränenvorrat ist glaube ich seit langem wirklich ausgeschöpft. Es werden 3 weitere Tage im Bett und ein weiterer Arztbesuch am Freitag folgen. Schokolade und Gummibärchen müssen warten.

Montag, 5. November 2012

Tag 60

Verdrehte Nacht - auch nach 2 Monaten habe ich mich noch nicht an meine Deckenkombination bestehend aus dünnem Schlafsack, 2 Fleecedecken, einer dickeren Wolldecke und meiner Tagesdecke gewöhnt. Vielleicht bin ich auch zu wild - nachts immer das Gleiche, alle Decken weg. Daraufhin frieren und Socken und Pulli anziehen, die immer neben meine Bett bereit liegen. Anschließend darauf warten wieder einzuschlafen, möglichst bevor hier um 5 Uhr morgens das Leben beginnt. Der Opa seinen Laden eröffnet, das Radio oder den Fernseher aufdreht und meine Gastmama in die Farmacía fährt. Meine Gastschwester ihre Lockenwickler um 6 Uhr sucht und um halb 7 mit der schreienden Bitte, dass sie jemand in die Schule fährt, das Haus verlässt - kommt mir bekannt vor, Annachen ;)
Nach Gesundheitsschlaf 4, keine Medizin mehr und gestalten der Flyer fürs Weihnachtskonzert im Projekt.
Mittagessen habe ich noch minimiert. Trotzdem war die Stunde Chiquitos danach anstrengender als sonst.
Zu-Hause-Abend diesmal mit skypen innerhalb Ecuadors.

Sonntag, 4. November 2012

Tag 59

Weiterer Tag nur zu Hause. Medikamente schlagen langsam an, leider bewahren sie einen nicht vor dem  mir-fällt-die-Decke-auf-den-Kopf-Gefühl und den Gedanken "im Bett liegen könnte ich auch zu Hause". Die 10 Minuten am Tisch mit meiner Gastmama und -schwester haben die Gefühle aber immerhin gemildert.
Nun hoffentlich letzter Gesundheitsschlaf in meiner neuen flauschigen-Fleece-Schafanzughose. Von meiner Gastmama gekauft und Partnerlook mit Michelle. Immerhin nicht rosa :)

Samstag, 3. November 2012

Tag 58

"Kind, ich bin sowieso verwundert, dass du bisher 8 Wochen topfit gewesen bist." Danke Papa ;) Tag im Bett, auf dem Sofa und im Bad.
Ferndiagnose und beruhigende Worte von Papa. Reiseapotheke und neue Mittelchen aus der Farmacía. Statt Salzstangen Salzkekse und statt Cola Elektrolyt-Tütchen, mehr ging allerdings auch nicht. Gefühl - körperlich eher mies, seelisch dank Skype und meinen Lieben zu Hause immerhin gut. Ich hoffe auf Gesundheitsschlaf 4.

Freitag, 2. November 2012

Tag 57

Allerheiligen in Ecuador.
Reiseapotheke hat versagt, Farmacía meiner Gastmutter zum Glück nicht.
Mit Schlaf und Mittelchen Schüttelfrost, Gliederschmerzen und Erkältung ein bisschen besser.
Außerdem heute:
- Friedhof im nächsten Stadtviertel wie aus einem Horrofilm. Heruntergekommene Gräber, moosbewachsene Grabsteine und Plastikblumen.
- Ecuadorianische Einkaufsstrategie beim Kauf des traditionellen Allerheiligen-Brots, vergleichbar mit unseren Weckmännern, muss ich noch lernen. Riesige Schlange, Brot noch nicht da. Anlieferung mit dem LKW und Ansturm auf die armen 3 Verkäuferinnen, die das Brot noch gar nicht ausgeladen hatten, da war es schon verkauft. Von allen Seiten Gezerre, Bestellungen, Geldscheine. Michelle hat uns allerdings souverän gleich 20 besorgt ;) Dazu gibt es "Colada Morada", vergleichbar mit roter Grütze.
- Gesundheitsschlaf Runde 2 und Marley und ich mit meiner Gastmutter, während meine Gastgeschwister sich mit Mathe und Lernerei für's Medizinstudium gequält haben.
- Tageshighlight: Ausflug am Abend. Bei Ankunft dachte ich Kerb, nach der ersten Ecke dachte ich Brunnenfest, nach der zweiten Ecke Museumsuferfest und jetzt denke ich nicht vergleichbar. Menschenmassen, Langfinger sprich Taschendiebe und eindeutig andere Sicherheits- und Hygienestandards. Achterbahnen, Autoscooter, Riesenrad neben Goldfischen im Glas, Hamstern im Käfig und gegrilltem Spanferkel auf dem Teller. Rosa Zuckerwatter, frittierte Bananen und Schokofrüchte neben Holzwaren, Barbies und Spielzeugpistolen.
Mützen und Handschuhe -falls unerwartet doch der tiefste Winter einbrechen sollte- neben gefälschter Markenmode und Unterwäscheständen. Stand mit Pfannen in denen nichts anbrennt und neben dran Tisch mit Stahlbürsten und Schwämmen, die versprechen jede eingebrannte Pfanne sauber zu bekommen.
In der Menschenmasse weitere Verkäufer mit Kleidung, Spielzeug und Essen. Alles begleitet von Panflötenklängen, Salsa, Gangnan Style und einem Geruch von Holzkohlegrill und Fritteuse. 
- Nächstes Tageshighlight: Gesundheitsschlaf 3 in der Hoffnung, dass morgen alles wieder funktioniert wie es soll. ;)

Donnerstag, 1. November 2012

8 Wochen

Übersetzten der englischen und deutschen Weihnachtslieder ins Spanische. Spaßige Sache :) Mein Chef meinte freundlich er überarbeitet es noch mal. Mittagspausen-Skype, verbrannter Reis und der Versuch meine Gastmama davon zu überzeugen, dass meine Gastschwester, meine Oma hier und ich dieses Wochenende unbedingt nach Cuenca müssen.
Nach Gesangsunterricht, Chor, Orchester und Einzel-Noten-Lernunterricht mit den 2 unterschiedlichsten Kindern die man sich vorstellen kann gleichzeitig, dachte ich, ich sei schon fertig. Und dann habe ich meine Gastmama in der Farma gesehen. Schlafend, mit dunklen Ringen unter den Augen und gähnend - schlichtweg überarbeitet. Wenn ich das sehe, würde ich so gerne helfen. Aber leider verstehe ich weder was die Kunden in der Farmacía wollen noch habe ich Ahnung von Medikamenten auf Spanisch. Kopfrechnen ist wie Ilan nur bezeugen kann auch nicht gerade meine Stärke.
Und so sitze ich nutzlos neben dran, fühle mich komisch und versuche es mit Müll rausbringen, Geld zählen und Computer herunterfahren wieder gut zu machen. Beim gut gemeinten Versuch das Rolltor runter zu lassen, heute fast die Leuchtreklame zerstört und ich habe nun eine Hose mit Loch. Heimfahrt mit einem Taxi ohne Schild, ohne Taxameter und nicht in gelb. Im Radio dazu "The Cranberries"; mehr Riccarda-Erinnerungen gehen wohl nicht.
Halb 10, Bett mit kalten Füßen und warmer Stirn. Morgen Feiertag.