Donnerstag, 15. November 2012

10 Wochen

Telefonrechnung im Centro bezahlen. Um 8 schläft noch fast alles. Bäckerei mit den Anis-Brötchen zum Glück aber schon geöffnet.
Den restlichen Morgen: Klavier und die verschiedenen Chorstimmen üben, Noten drucken, kleben und sortieren. Die Konzerte rücken näher und ich merke, dass die angekündigte stressige Zeit beginnt bzw. wir schon mittendrin stecken.
Zum Mittagessen, Regen. Kein normaler Regen. Ich würde sagen Wasserfallregen. So viel zum Thema Wetter bleibt so. Gestern noch Sommer, heute eher Herbstwetter. Es gibt sie also doch, die Jahreszeiten. Nur eben tageweise.
Nach 2 Stunden Einzelunterricht mit dem Sopran bleibt mir nur zu hoffen, dass bis zum Konzert alles gut wird. Bis dahin brauche ich: Durchsetzungsvermögen auf Spanisch, Geduld und mehr Talent im Klavierspielen, gleichzeitigem Singen und Einsätze geben.
Mateo hatte keine Lust auf Notenlernen und auch ich war erledigt. Nächste Woche allerdings Examenes, also Prüfungen. Auch für Mateo. Heißt, lernen lernen lernen.
Zum Tagesabschluss: Tanzen mit Michelle, Gastmama, Freundin vom Bruder und ihrer Schwester. Dabei kleine Rock'n'Roll-Einlage von mir. Ich konnte mich einfach nicht zurückhalten. Kathrin, dies wäre unser Augenblick gewesen ;)
Leider Muskelkater von gestern, besonders spürbar beim Lachen. Habe ich auf der Rückfahrt gemerkt. Alles begann mit meiner Zusammenfassung von Romeo und Julia für Michelles Hausaufgaben. Mir haben tausende Vokabeln gefehlt und ich habe mich mehr mit Händen und Füßen ausgedrückt als mit Worten. Sie hat es dennoch verstanden ;)
Sie war allerdings der Meinung, dass sie sich auf einem Schiff, barco, kennengelernt haben. Kleine Verwechslung mit Titanic, aber gut. ;) Also nächste grandiose Zusammenfassung: Inhalt von Titanic. Ich wollte poetisch mit den Worten "... und alles beginnt auf dem Schiff" anfangen. Wollte. Stattdessen: "... alles beginnt mit einer Kuh (vaca - ausgesprochen baca)"
Mag auf den ersten Blick nicht sonderlich ähnlich aussehen, aber irgendwie rede ich meistens ohne groß darüber nachzudenken und das ergibt dann solche Kreationen.
Meine Gastschwester war jedenfalls sichtlich verwirrt, weil sie sich im Film an keine Kuh erinnern konnte und bis wir darauf kamen was eigentlich mein Fehler war verging schon einige Zeit. Danach habe ich dann meine Bauchmuskelkater gespürt. ;)
Es sind solche kleinen Situationen hier, die mir zeigen, dass ich mich wohl fühle und dass man mit ein bisschen Humor, Kreativität und Akzeptanz irgendwie in der großen weiten Welt zurecht kommen kann.
Vielleicht auch, weil ich weiß, dass ich zu Hause meinen Rückhalt und meine Unterstützung habe für die Situationen in denen ich zweifele.

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