Sonntag, 30. September 2012

Tag 24

Sonntag mit Familienskypen, viel Essen und Fußball. Schlechte Laune habe ich bisher nur auf deutsch und deshalb hat meine kleine Tiefphase leider heute meine Familie aushalten müssen. Um 2 Essen mit der Ecuador-Familie. Viel, die Erste. Danach Fußball - Michelle und ich haben allerdings mehr geschlafen als geschaut. Danach einkaufen und spätestens beim Anblick von Barilla Nudeln und Ritter Sport Schokolade ging es mir wieder gut! ;) Im Anschluss viel Essen, die Zweite. Heute mexikanisch in Ecuador. Der Opa war nicht ganz begeistert und hat auf Suppe, Reis, Kartoffeln und Hühnchen zurückgegriffen. Ich gebe mir Mühe ihn am Mittwoch mit Lasagne zu überzeugen. Nun "Pequeños Gigantes Ecuador" mit singenden und tanzenden Kindern im Hintergrund, Michelle mit Mathe-Hausaufagen neben dran und Mathe auf spanisch ist auch nicht besser als auf deutsch.

Samstag, 29. September 2012

Tag 23

Erstes Höhentraining, erste Fahrt auf der Ladefläche des Pick-Ups und gescheiterter Versuch meiner Gastfamilie zu erklären, dass ich ziemliche Höhenangst habe.
Um 6 Uhr Fernseher des Opas aus dem Laden im Erdgeschoss, Markus beim Kuchen backen zuschauen, Kirche um 11 und essen mit 100 Leuten nach der Kirche in einem Hof 2 Häuser weiter. Spanferkel, Monte und Salat. Auch wenn ich nicht viel verstehen mag, verstehe ich doch wenn man über mich redet. Einer der tausend Onkels hat also heute erst mal meine Gastmama gefragt, ob ich es verstehe wenn er mich was fragt. Wenn er langsam reden und es 2 Mal wiederholen würde, würde ich ihn verstehen ;) Ich habe ihn verstanden; nach dem 2. Mal. Ich bewundere die Geduld mit mir und bin immer wieder überrascht wie interessiert  und herzlich die Leute um mich rum sind. Bevor geredet wird, das Küsschen auf die rechte Wange, anschließend ein Lächeln und wenn die Konversation ein bisschen stockt versuchen es manche sogar mit Englisch :) Nach dem Gespräch mit dem Onkel, das bekannte "Sarita, vamos". Der Ausflug nach Baños war nicht ganz überraschend wie die sonstigen "Sarita, Vamos-Ausflüge", aber ich wusste trotzdem nicht so ganz was mich erwartet. 9 Familienmitglieder von Oma bis hin zum jüngsten Cousin, 2 Freundinnen von meine Gastgeschwistern, ich und 1 Pick-Up. Zeitgefühl habe ich auf der Fahrt zwischen Bergen auf kurvigen Straßen vollkommen verloren. Stop 1, Canopy. Seil über einer Schlucht, Ziel auf die andere Seite zu kommen - mit viel Schwung mehr hängend als fliegend im Seil. Nach 10 Minuten hat meine Familie verstanden, dass ich schon Angst beim Zuschauen habe. Trotzdem haben sie bis zum Schluss versucht mich zum Mitmachen zu überreden. Stop 2, Cascada - Wasserfall. Abstieg noch human, aufs Schwimmen unter dem Wasserfall war ich nicht ganz vorbereitet - Schuhe trocknen wieder, Aufstieg zurück zum Auto echtes Höhentraining. Stop 3, Piscina - Schwimmbad. Freibad direkt neben einem anderen Wasserfall, ziemlich trübes, aber sehr heißes Wasser. Nach dem doch leicht frischen Wasserfall ganz nett. Stop 4, Baños Straßen im Dunkeln aus dem Auto beobachten, Essen in einem ähnlichen Laden wie gestern Abend, ich musste leider ablehnen, weil mein Magen hätte glaube ich nach gestern Abend heute eindeutig rebelliert. Ich habe mich mit der typisch ecuadorianischen Vorspeisensuppe begnügt :) Rückfahrt mit 2 Autos und riskanten Überholmanövern von anderen Autos, wo ich dann doch einige Male scharf die Luft einziehen musste. Überholen vor der Kurve, Bus auf der Gegenspur und überholendes Auto auf gleicher Höhe. An dieser Stelle der Straße ist aber zum Glück auch Platz für einen Bus und 2 Autos nebeneinander wie ich festgestellt habe. Auto fahren reizt mich hier bis jetzt noch nicht.

Canopy
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Wasserfall




Freitag, 28. September 2012

Tag 22

Spontanes Familienskypen mit Mama, Papa, Anna und Familie Meier-Gerßler zum Verabschieden von Kathrin. Von nun an trennen uns wenn ich zurück komme mehr als nur 2 Sekunden über den Wendehammer; komisches Gefühl.
Erstes Hühnchen aus einer der 5000 hell-erleuchteten-Pollo (Hühnchen)- Ketten - liegt mir leider ein bisschen schwer im Magen. Ab ca. halb 8 bekommen die Menschen in meiner Stadt glaube ich Hunger und an jeder Straßenecke tauchen plötzlich kleine Stände mit Essen auf und die Fast-Food-Pollo-Ketten im Centro füllen sich, während die Läden langsam ihre Neonleuchtreklamen ausschalten. Zwischen Schuhgeschäften, Internetcafes und Läden, die so voll gestopft sind, dass man nicht so ganz erkennen kann was eigentlich genau verkauft werden soll, gibt es immer eine Farmacía. Ich kenne bisher keine Straße die so viele Apotheken besitzt wie die Straße im Centro von Ambato. Nach dem Schließen unserer Farmacía und dem täglichen Cafesito abends gehe ich nun mit meinem Hühnchen im Bauch ins Bett :)

Donnerstag, 27. September 2012

3 Wochen

3 Wochen - die längste Zeit die ich je von all meinen Lieben getrennt war. Da endet meistens der längste Urlaub oder Sprachaufenthalt. 
Nun also kein Urlaub mehr, sondern zu Hause? Ich würde sagen ein Zwischending. So läuft Küche aufräumen, Wäsche waschen und mittlerweile auch Bus fahren wie selbstverständlich. Dennoch werde ich im Straßenverkehr noch fast über den Haufen gefahren, weil ich es nicht gewohnt bin, dass trotz Zebrastreifen und grüner Ampel der Fußgänger nicht wirklich zählt, vergesse morgens genügend Zeit einzuplanen, weil ich ja noch mein Geschirr spülen muss und werfe ab und zu einfach reflexartig und geistesgegenwärtig Klopapier ins Klo, obwohl es in den Mülleimer neben dran gehört.
Während ich heute zum ersten Mal im Orchester mitgespielt habe, fängt die Büroarbeit sich nach 2 Wochen zu wiederholen an und jeder Tag bietet mindestens eine Überraschung - heute gab's ein paar mehr :) 1. Kennenlernen von der Freiwilligen von vor 2 Jahren, die wohl Sehnsucht hatte. Unglaublich wie sehr man sich über ein bisschen Austausch freuen kann! :) Meine Gesangsschülerin war vollkommen perplex wie viel und vor allem schnell ich reden kann, auch wenn sie nichts verstanden hat ;) 2. Internet- und Telefon bezahlen läuft bei meiner Familie nicht über Rechnung, sondern über Guthaben. Kein Guthaben - kein Internet. Habe ich heute Mittag dann auch gemerkt. 3. 2 Straßen neben der Farmacía - Crepes mit echter Nutella! Ich dachte ich müsste ein Jahr drauf verzichten ;)


Chor-Chicos, Eva und Mailin :)

Mittwoch, 26. September 2012

Tag 20

Chicitos können das Weihnachtskonzert-Lied, spontaner Besuch von Fernanda und zum Glück gibt's Clara.
Bis zum Mittagessen würde ich den Tag wohl schon fast als Alltag beschreiben: aufstehen, duschen, frühstücken, 4 Minuten zu spät zur Arbeit kommen, weil ich es einfach nicht schaffe rechtzeitig loszulaufen, mit Rommel im Büro Listen, Pläne und neue Fotos für die Homepage bearbeiten und Mittagspause zum Skypen nutzen.
Nach dem Mittagessen: Gescheiterter Versuch meine Wäsche zu waschen und Anruf von meiner Betreuerin Fernanda. Leider war 1. die Verbindung ziemlich schlecht 2. war um mich rum der bereits beschriebene Geräuschpegel und 3. war das Gespräch natürlich auf Spanisch. Dass sie mich auf der Arbeit besuchen wollte habe ich trotz der Faktoren verstanden - wann leider nicht. Anruf bei Clara, rettend. Wollte eigentlich nur wissen, ob Fer schon bei ihr war, aber leider oder zum Glück war Fer gerade da :) Clara hat dann für mich den wichtigen Teil, die Uhrzeit, abgeklärt. Clara, bekommst beim nächsten Treffen im "El Español" ein großes Tres Leches!
Bis zum Treffen mit meiner Betreuerin gab's 1 1/2 Stunden malen, singen, Noten-Fangen spielen und Papierflieger bauen mit den Chicitos. Danach habe ich alle Fragen über Projekt, Familie und Gesundheit zum Glück mit "muy bien" beantworten können und Heimweh bei den Dingen, die es sonst noch so gibt aufgezählt. Um mich vom anschließenden Heimwehloch abzulenken: Küche aufräumen mit ausgiebigem Spülen, Cafesito mit meiner Gastfamilie und Wäsche waschen. Ab morgen habe ich auch wieder was zum Anziehen :)

Dienstag, 25. September 2012

Tag 19

Tageshighlight - Spiderman im Chor. Der Gute hat es aber nicht sonderlich lange unter der Maske ausgehalten. Danach konnte er auch wieder alle Weihnachtslieder mitsingen. Programm fürs Weihnachtskonzert steht soweit, endlich darf die Plan-Sarah was planen und für die nächsten 3 Monate stehen nun Weihnachtslieder, Weihnachtslieder und Weihnachtslieder auf dem Programm. Außerdem spanisches Krippenspiel, Flötenensemble und Orchesterproben. Im Fernseher läuft gerade die Farmacía-Telenovela, läuft immer wenn wir abends hier sind und langsam verstehe ich auch die Geschichte um die immer dramatischen herzzerreißenden Liebes- und Streitszenen herum.
Den ganzen Tag habe ich aber einen leichten Stich verspürt, wenn ich an meinen Lieblingsschoko- und Käsekuchen gedacht habe. Cate, hier hast du noch Geburtstag! :) Zum nächsten bin ich wieder da und statt der Kuchendosis gab's dafür mein erstes Eis in Ecuador - glaube habe einen neuen Lieblingsladen. ;)

Montag, 24. September 2012

Tag 18

Partitur abschreiben - dauert noch ein bisschen zu lange, hat fast meinen ganzen Tag und alle meine Nerven beansprucht. Nebenbei Bilder auf die Homepage hochladen, Chocolate Rico auf dem Xylophon mit den 4 jährigen spielen und dank Youtube ecuadorianische Kinderlieder lernen. Bis 7 war ich dann gut beschäftigt und danach kam das längste warten auf den Bus was ich bisher hier erlebt habe- 20 Minuten. :) Leider ist dieser in der Dunkelheit an mir vorbeigefahren und ich habe auf gut Glück den nächsten genommen. Leider der falsche. Nun weiß ich wenigstens wo es Waschmaschinen und Bügeleisen zu kaufen gibt und dass man 15 Minuten immer geradeaus laufen muss, um zur Farmacía zu kommen :)
Während in manchen Gegenden bei uns wohl zählt wie viel PS ein Auto hat, habe ich auf Ambatos Straßen den Eindruck, dass wichtig ist wie viele zusätzliche LED-Lichter das Auto besitzt. Möglichst bunt und blinkend. Von lediglich einfachem Leuchten in den Ecken der Windschutzscheibe bis hin zur blinkenden und rotierenden Kennzeichenumrandung ist wirklich alles dabei. Erinnerungen an manche Fenster an Weihnachten in Steinbach.
Wie fast jeden Abend Cafesito mit meiner Gastfamilie. Mittlerweile habe ich verstanden, dass es dabei nicht automatisch Kaffee gibt. Jeder füllt sein heißes Wasser nach belieben, ich begnüge mich mit Tee. Die großen Tee-Tassen von zu Hause fehlen.

Sonntag, 23. September 2012

Tag 17

Kirche heute Morgen war nach gestern Abend eine kleine Herausforderung, aber mit nur 10 Minuten Verspätung saßen wir alle da; mehr gähnend als betend, aber anwesend. Zum Frühstück heute Pan mit Marmelade, die tägliche Cornflakes mit Joghurt Portion gab's dann zum Abendessen mit meiner Gastschwester auf ihrem Bett. Laptop und Cornflakes auf dem Schoß, Telenovela im Hintergrund. Davor Fußballspiel mit klarem Sieg der Mannschaft Perez Lopez. Neben den Essgewohnheiten habe ich mich nun aber auch an die typische Geräuschkulisse von hochtourig-fahrenden Bussen -Johannes, vielleicht wäre ecuadorianischer Busfahrer was für dich-, Autohupen und vor allem Auto-Alarmanlagen gewöhnt. Die Alarmanlagen wären etwas für meinen Sirenenbegeisterten Onkel Andi. Zu Beginn konnte ich den Zusammenschnitt von jeglichen Sirenentönen die glaube ich auf der Welt existieren nicht zuordnen, aber mittlerweile weiß ich, dass es die Alarmanlage eines Autos ist und auch unser Auto dieses Sirenenkonzert kann. Für eine genauere Beschreibung fehlen mir die Worte, aber es geht in der Regel 90 Sekunden. Am Markantesten in der Liste der Geräusche ist aber immer noch der Fernseher. Das Programm stark abhängig vom Betrachter, zur Auswahl gibt es in meiner Familie Fußball oder Telenovela, aber eins davon immer. So wie auch jetzt, ich gehe mit spanischen-Telenovela-Klängen ins Traumland.

Samstag, 22. September 2012

Tag 16

T-Shirt-Wetter, zumindest für 5 Minuten auf dem Weg zur Arbeit. Arbeiten von 11 bis 4, um den Umgang mit der Homepage zu lernen - www.cedemusica.com
Um 2 wollte mich dann einer der tausend Cousins zum Essen abholen. Die Guten konnten nicht fassen, dass ich 5 Stunden am Stück ohne Essen arbeiten soll. Ganz so war es dann aber doch nicht :) Interessant ist wie schnell man Essgewohnheiten annimmt. Nach 2 Wochen esse auch ich nur noch mit Löffel und vielleicht noch mit Löffel und Messer, trinke undefinierbare blau-lila Getränke und kann mir Suppe ohne Popcorn kaum noch vorstellen. Ich weiß nicht, ob letzteres aber vielleicht auch einfach nur eine Spezialität meiner Familie ist :)
Gerade lerne ich wieder ein paar neue Kraftausdrücke und Fußballbegriffe - mein Gastbruder und meine Cousins zocken FIFA, während ich meinen Ecuador-Reiseführer nun mit einer etwas besseren Vorstellung, als ich sie noch vor 2 Wochen hatte, studiere. Mama, Papa, Anna - Post-its kleben an vielversprechenden Seiten :)

2.41 Uhr - Tag 16 endet mit kalten Füßen nach einer regnerischen Poolparty irgendwo im Nirgendwo. :)

Freitag, 21. September 2012

Tag 15

Stromausfall, auch hier eher etwas seltenes. Wie meine Gastoma es dennoch geschafft hat uns ein warmes Mittagessen zu kochen bleibt mir ein Rätsel. Im Projekt gab's statt Computerarbeit eben Hinterzimmer aufräumen, mit den Chicitos singen und "Alle meine Entchen" auf der Geige lernen. Der spanische Text dazu fehlt noch. Ansonsten ist mein Magen nach Frühstück, Zwischenfrühstück im Projekt, Mittagessen, Melone, 2 Mal Abendessen und Tee ecuadorianisch gut gefüllt. Mir wäre das 2. Abendessen vielleicht erspart geblieben, wenn ich alles verstanden hätte, aber so erlebe ich hier immer wieder kleine Überraschungen :) Auch wenn es heißt "vamos" und wir ins Auto steigen, weiß ich eigentlich nie genau wo hin wir fahren, mit wem -man denkt 5 Plätze im Auto, 5 Leute, dem ist nicht so, es passen mehr- und für wie lange wir weg sind. Im Zweifelsfall läuft es aber immer auf die Farmacía hinaus und die schließt normalerweise um 9, nur Freitags wie ich heute gelernt habe um 10. ;)

Donnerstag, 20. September 2012

2 Wochen

Erster Morgen, der im Anna-Turbo-Gang verlief: Zähne putzen, anziehen und Tasche packen gleichzeitig. "quedarse dormido" heißt auf Spanisch verschlafen. Zur Inventur kam ich trotzdem noch rechtzeitig und ein bisschen Zeit zum Klavier üben hatte ich auch noch. Wenn ich sage Klavier üben, dann heißt das meine rechte Hand spielt ein bisschen Melodie. Für den Gesangsunterricht heute hat es gereicht. Der Chor ist immer noch eine etwas größere Herausforderung, aber bisher singe ich nur mit und bin für die Aussprache zuständig. 9-Jährigen Wortfolgen wie "gewiss was drauf" auf deutsch beizubringen fordert Geduld, aber da ich ja selbst so meine Problemchen mit der Sprache habe, habe ich großen Respekt vor der Schnelligkeit mit der die chicos "gewiss was drauf" gelernt haben. 
Ich kann "Lasst uns froh und munter sein" nun aber glaube ich vorwärts, rückwärts und seitwärts. :) Nach ein bisschen Geigenunterricht und Googeln von Musik-Puzzeln für die chicitos, hat mich Kathrin eben aus einem kleinen "Heimwehloch" gerettet. Meine Taschentuchbox steht nun also wieder in meiner zu Hause-Ecke und ich kann träumen gehen. 2 Wochen, bleiben 50.

Mittwoch, 19. September 2012

Tag 13

Arbeiten um 9, Inventur und ich habe bisher noch keine wirklich Struktur entdeckt. Ich suche weiter, denn es gibt eine bzw. Mehrere, was das Ganze ein bisschen erschwert ;) Ab heute schätze ich eindeutig alle Computerrechnungen, denn ich habe heute ca. 5 Mal eine Rechnung mit der Hand neu geschrieben. Am Ende habe ich nicht mehr geschrieben, sondern die Buchstaben und Zahlen gemalt, um keine kleinen Fehler mehr zu machen ;) Dann hat's geklappt. Außerdem heute treffen mit Clara. Die beiden ecuadorianischen Voluntarios aus meinem Projekt haben mich zum Glück zum Treffpunkt gebracht, sonst hätte ich mich wieder auf meine Laden-Orientierung verlassen müssen :) So viel wie heute habe ich glaube ich seit ca. 2 Wochen nicht mehr an Stück geredet ohne dass es nicht im Hintergrund kruschelt, das Bild wackelt oder der Ton plötzlich weg ist. Hat ziemlich gut getan! Morgen erster richtiger Gesangsunterricht; muss glaube ich noch ein bisschen in meinen schlauen Büchern lesen und mein Wörterbuch zu rate ziehen.
Gerade sitze ich aber noch in der Apotheke und es kommen überraschenderweise heute auffällig mehr Männer als sonst. Vielleicht liegt es daran, dass mein Gastpapa die sonst laufende Telenovela durch Fußball ersetzt hat :)

Dienstag, 18. September 2012

Tag 12

Ecuadorianische Türen funktionieren anders - Erkenntnis, nach dem ich heute morgen meinen Gastopa in seinem Laden eingeschlossen habe. Der Laden ist im Erdgeschoss und wenn keiner zu Hause ist, dann gehe ich durch den Laden ins Haus. Haustür war heute morgen abgeschlossen, also wollte ich durch den Laden raus. Leider habe ich anstatt auf- abgeschlossen und stand dann vor 2 verschlossenen Türen. Meine Gastmutter musste mich retten, während mein armer Gastopa mir die ganze Zeit Anweisungen zum Türaufschließen gegeben hat. Mal wieder ein Zeichen, dass mein Spanisch besser werden muss. Habe nämlich nichts verstanden ;)
Das Päckchen zum Abholen war tatsächlich nur ein Brief und Bus war ein bisschen angenehmer als das wilde Taxi gestern ;) Ansonsten gab's heute ecuadorianische Inventur, Mittagessen bei der Oma mit dem wieder befreiten Opa, Gesangsunterricht, Geigenunterricht mit Erfolgserlebnis und Schließen der Farmacía. Zum ersten Mal habe ich mich hier ein bisschen unwohl gefühlt, obwohl es eigentlich keinen direkten Grund gab. Musste heute bis 7 arbeiten und meine Familia war schon im Centro. Habe also den Bus in die Stadt genommen, im Dunkeln und alleine. Ich war nicht so entspannt wie am Tag, aber vielleicht liegt das auch nur am Unbekannten :) Zum Glück sind die Läden zur Orientierung taghell erleuchtet, sonst wäre das Unterfangen ein bisschen schwierig geworden ;)

Montag, 17. September 2012

Tag 11

Shoppinglust im Supermarkt beim Kauf von Wasser, Taschentüchern und Keksen ausgelebt. Haribos fehlen mir allerdings jetzt schon. Ich weiß nun wie man auf Spanisch "Reise nach Jerusalem" spielt und wie man Kinder doch zum Mitsingen motivieren kann - einfach in der Dauerschleife singen, irgendwann machen sie mit :)
Ansonsten interessante Taxifahrt von der Paketstation zur Musikschule. Den Service, dass einem große und sperrige Päckchen nach Hause oder ins Büro geliefert werden, gibt es hier entweder nicht oder mein Chef traut dem nicht und holt die Päckchen lieber selbst ab. Kein Problem, wenn das Päckchen tragbar ist. Problematisch wird es, wenn man einen Kontrabass und 2 Geigen abholt - problematisch für deutsche Verhältnisse, nicht in Ecuador. Taxi, Kontrabass auf die Rückbank, Fenster runtergekurbelt, Hals des Kontrabasses aus dem Fenster - fertig! Die Taxifahrt beschreibe ich nicht detailliert, aber ich habe im Kopf eine Liste gemacht was ich allen Menschen noch sagen wollte bevor ich nicht mehr bin. Morgen früh soll ich alleine ein Päckchen abholen gehen; angeblich ist es klein. Ich nehme den Bus.

Sonntag, 16. September 2012

Tag 10

Kirche am Sonntagmorgen habe ich mir hier irgendwie anders vorgestellt; bin positiv überrascht. Ich hatte mich schon geärgert, dass ich mir nicht mehr die angebotenen Katholisch-Tipps von meiner Nachbarin Christiane abgeholt habe, aber alles halb so wild. Zumindest in der Kirche in der ich heute mit meiner Gastfamilie war. Bis auf das leicht danebengegangene Bekreuzigen und das Vater Unser, welches ich einfach auf deutsch gebetet habe, bin ich nicht durch größere Fauxpas aufgefallen ;) Die Stimmung ziemlich entspannt und nicht so konservativ wie ich es erwartet hätte. Kein Weihrauch, keine Messdiener, keine Orgel. Statt dessen singende Ecuadorianer mit Gitarre.
Auch wenn ich hier ohne Vorurteile leben und versuche alles anzunehmen so wie es hier eben ist, hat man einfach eine gewisse "Brille" mit Vorstellungen über das Land, die Leute und den Umgang auf. Schön ist es jedes Mal, wenn man dann doch von etwas anderem überrascht wird. :)
Überrascht wurde ich dann heute noch von einem kleinen Heimweh-Loch beim Familienskypen mit Anna, Mama und Papa. Seltsam wenn man mit Mama und Anna zur Tatort Zeit skypt, Papa auf dem Flughafen in Kanada sitzt und ich gerade zu Mittag gegessen habe.
Zur Ablenkung und Rettung aus meinem Loch gab's dann Wäsche waschen, Mercado mit meiner Gastmama, Fußballspiel von Verwandten und Abendessen im Centro. :) 9 Leute im Pick-Up; ich beschreibe nun mal nicht die Aufteilung zwischen Ladefläche und Fahrerkabine. ;) Mein Gastbruder hat sich nun gerade mit den Worten "Sarita, hasta viernes. Vamos a bailar" verabschiedet und ich verabschiede mich ganz normal auf deutsch mit Gute Nacht! :)

Ambato um viertel nach 6

Himmel um viertel vor 6.
Mercado. Reis, Mais, Monte, Linsen etc.


Samstag, 15. September 2012

Tag 9

Cornflakes-Joghurt-Kuchen-Frühstück und Lernsession mit meinen Gastgeschwistern. Die beiden lernen für die Uni bzw. Schule, ich neben dran Spanisch. Weiß nicht wer es einfacher hat :)
Ansonsten Salsea, glaube das hieß so, mit meinem Gastbruder in einer Stadt irgendwo zwischen Ambato und Quito. Bis wir dort waren hatte ich auch keine Ahnung was wir überhaupt machen :) Salsea ist, wenn ich das richtig verstanden habe das ist ja immer so eine Sache, eigentlich ein Umzug mit viel Musik und verkleideten Menschen, leider war der Umzug vorbei als wir ankamen. Das Fest heute war durchaus vergleichbar mit Fasching, auch mit dem Alkoholpegel bei uns zu Lande. Jeder ist der Amigo von jedem, zumindest in der Stadt zwischen Ambato und Quito :)
Um 4 Fußballspiel von meinem Gastbruder mit dem Rest der Familie, der nicht auf dem Fußballplatz stand. Hier spielen immer Stadtviertel gegeneinander und da die tausend Cousins in einem Stadtviertel wohnen könnte die Mannschaft auch einfach Perez Lopez heißen, statt "barrio Victoria" ;) Danach das Übliche Schließen der Apotheke im Centro und heute habe ich gelernt wie man die Abrechnung macht und abschließt - klingt einfacher als es ist. Gefühlte 100 Schlösser müssen erst mal an seinen Platz. Nun sitze ich mit meiner Gastschwester in ihrem Zimmer, während sie fleißig Hausaufgaben macht und mein Gastbruder und 5 Cousins unten bei FIFA Emotionen zeigen. Auch hier gehört FIFA scheinbar zum guten Jungsabend dazu ;) Morgen früh 9 Uhr Kirche.

Freitag, 14. September 2012

Tag 8

Erste Nacht in der ich nicht mit kalten Füßen in mein Bettchen klettere - kein Wunder, wer auch mit dicken Wander-Woll-Socken feiern geht. ;)
Heute erster Freitag in meinem Projekt und erstes Wochenende mit meiner Familie. In meinem Projekt war nichts großartig anders, habe nur festgestellt, dass Unterricht vorbereiten die eine Sachen ist und durchführen eine andere. Ausmalen und Noten-Suchen-Fangen klappt mit den 4-Jährigen schon ganz gut, aber zum mitsingen konnte ich sie noch nicht animieren. Vielleicht lag's am Lied. Montag probiere ich ein anderes ;) Mein erster Freitag in meiner Familie begann allerdings wie bisher jeder Abend; in der Apotheke meiner Gastmama. :) Danach habe ich Ecken von Ambato kennengelernt, die ich noch nicht kannte - nicht sonderlich schwer, da ich bisher nur den Weg von zu Hause zur Arbeit, zur Farmacia und zum Terminal kenne ;) "Vamos a bailar", sprich feiern gehen mit meinem Gastbruder und 2 der 12678636 Cousins dieser Familie war durchaus interessant. Wie oben angedeutet war ich nicht so ganz drauf vorbereitet und hatte noch meine tägliche Winterausrüstung bestehend aus 2 Paar Socken, Fleece- und Winterjacke an. Nächstes Mal muss ich das besser planen ;) Wer das "Gambi" kennt hat nun eine grobe Vorstellung wo ich heute Abend war. Boxen ein bisschen rauschiger, aber eindeutig ziemlich gute Musik. Egal ob Salsa, Mainstream, Pop, Electro, Bachata - jeder bewegt sich irgendwie. Am sexy-hexy Hüftschwung muss ich glaube ich aber noch ein bisschen arbeiten, denn der Maßstab ist hoch ;) Geübt wird aber nicht mehr heute Abend, es ist halb 2. Ihr steht auf, ich gehe schlafen. Gute Nacht :)

Donnerstag, 13. September 2012

Eine Woche

Tag 7, ein Donnerstag - meine erste Woche wäre somit geschafft. Ich weiß nicht, ob die Höhen oder die Tiefen bisher überwiegt haben, aber wie hat Paul neulich so schön gesagt: in so einem Jahr lernt man Dinge über sich, die man vorher nie gedacht hätte.
Allein diese Woche hat mir gezeigt, dass Kommunikation mit Händen, Mimik, Gestik und Lächeln wunderbar funktionieren kann. Außerdem habe ich gelernt, dass Ecuador zwar auf der Südhalbkugel liegt, wenn auch knapp, man aber in Ambato durchaus seine Mütze tragen kann - in Deutschland hätte mein Pilz, wie Markus und Hoangi meine Lieblings-Mütze bezeichnen, wohl noch ein bisschen warten müssen hier durfte er mir heute schon die Öhrchen wärmen. Vielleicht ist die Mütze auch ein wenig übertrieben, aber immerhin werde ich so nicht krank. Nun die restlichen Dinge, die ich heute gelernt habe im Schnelldurchlauf: Ich liebe meinen doch recht guten Orientierungssinn, hätte mich vermutlich sonst zur Compania de Transporte noch mehr verlaufen; ich schätze wirklich alle Menschen, die mit stupider Arbeit ihr Geld verdienen - mir reicht hier kopieren, suchen, löschen; das Arbeitsamt heißt hier Ministerio de relaciones laborales - ein wie ich finde viel schönerer Begriff und ich schätze die Arbeit von allen Musiklehrern. Eines der ersten Stücke mit dem Chor ist "Lasst uns froh und munter sein" und mir wird erst deutlich wie schwer die deutsche Aussprache sein kann, aber die Chicos haben das schon ganz gut rausbekommen. Glaube meine Vorgängerin hat gute Arbeit geleistet! :)
Nun zu den Dingen die ich noch lernen sollte: Spanisch -nach wie vor auf Platz eins; ein bisschen besser Klavierspielen -denn Gesangsunterricht, den ich heute probeweise gegeben habe, ist ein bisschen schwer, wenn ich mich permanent verspiele und noch ein paar neue Methoden wie ich im Geigenunterricht Rhythmik vermitteln kann. Habe zwar alle Methoden der letzten 12 Jahre versucht anzuwenden, aber irgendwie hat noch nichts so richtig geklappt. Ich probiere weiter, Katie und Sonja haben mir ja zum Glück so einiges beigebracht :)
Von den restlichen Dingen, die ich lernen werde, lasse ich mich nun einfach überraschen :)

Mittwoch, 12. September 2012

Tag 6

Einen Morgen, einen Mittag, einen Abend - sprich ein ganzer Tag in Ambato.
Der Tag begann um 8 mit Frühstück und ein bisschen Spanisch lernen. Meine Gastfamilie ist nämlich glaube ich ziemlich lustig und wenn ich alle Witze verstehen würde, dann müsste ich auch nicht immer nur lieb-lächelnd neben dran stehen und still hoffen, dass mich niemand fragt, ob ich das verstanden habe ;) Bis ich alles verstehe wird wohl noch ein bisschen dauern, aber immerhin ist im Vergleich zu den letzten 3 Jahren Spanisch-Unterricht der Anreiz da. :)
Vielleicht hilft für's Lernen auch der ecuadorianische Fernseher, den mir mein Gastpapa heute ins Zimmer gestellt hat, nachdem wir hier erst mal ein paar cosas aussortiert habe. Nun habe ich also Platz, einen Fernseher und sogar eine eigene Dusche gegenüber von meinem Zimmer. Den Luxus habe ich zu Hause nicht, da gibt's morgens eine Duschreihenfolge ;)
Wie viel ich den Platz und meinen Fernseher tatsächlich nutzen werde wird sich allerdings noch zeigen, denn 8 Stunden des Tages bin ich in der Musikschule und beschäftige mich mit den unterschiedlichsten Aufgaben. Heute war malen, spielen und singen mit einer Gruppe von ca. 4-jährigen dran und im Anschluss administrative Aufgaben, sprich kopieren, suchen, löschen. Hat mich sehr an das kopieren der AbiBuch-Kommentare erinnert. Statt löschen war es allerdings einfügen. :) Geplant ist jeden Tag von 8 bis 1 und von 3 bis 6.
Morgen ist "jueves" das heißt an meinem ersten kompletten Arbeitstag steht der Chor auf dem Programm, er immer dienstags und donnerstags um 3 statt findet. 
Zu Hause ist es nun 5, hier 10. Ihr steht fast auf, ich gehe ins Bett. Gute Nacht! :)

Dienstag, 11. September 2012

Tag 5

Faustregel für Überlandbusse in Ecuador: 1 Stunde - 1 Dollar. Nach 2 1/2 Stunden und $ 2,50 weniger bin ich nun in Ambato. Fahrt hügelig, rasant, interessant und geprägt von hoch- und tiefs meiner Gefühle. Theoretisch würde der Bus wohl eine Stunde kürzer brauchen, wenn nicht an jeder Ecke neue Mitfahrer und Straßenverkäufer aufgenommen werden würde. Aber gerade das macht den Flair aus. Für dein Wohl sorgen alle paar Kilometer Eisverkäufer, Getränkeverkäufer und Verkäufer mit Schokolade oder einheimischen Produkten, die während kurzen Aufenthalten durch den Bus laufen. Mama-Sarah wird sich glaube ich abgewöhnen immer mit Essen und Trinken durch die Gegend zu laufen.
Nach den beschriebenen 2 1/2 Stunde platzte die "Alles ist gut, weil wir haben ja uns Voluntarios"-Blase und es folgte zum Glück eine "Alles ist ok, weil ich habe ja meine Gastfamilie"-Blase. Meine Gastfamilie besteht hauptsächlich aus Mama, Papa, einer 15-jährigen Tochter und einem Sohn, der in Quito studiert und nur am Wochenende zu Hause wohnt. Nebensächlich besteht sie aus tausend Tanten, Onkels, Cousins, Cousinen, Großeltern und noch mehr Menschen, die ich heute noch nicht direkt zuordnen konnte.
Mein Projekt dagegen besteht hauptsächlich aus meinem Chef und Tutor und vielen kleinen und großen Chicos, die mich alle ziemlich herzlich empfangen haben.
Für mich ging's direkt mit dem Chor, Geigenunterricht (nur rhythmische Sachen und ein bisschen die a und d Seite zupfen, das habe ich noch hinbekommen) und organisatorischen Sachen los. Mein bester Freund ist momentan neben dem Internet mein Wörterbuch. Mein häufigster "Satz": si, aprendo, aprendo.
Nun liege ich mit Jogginghose, dickem Pulli und meiner Kuscheltierfraktion, die nach zu Hause riecht, unter ca. 4 Decken und friere immer noch. Leider trägt glaube ich mein leicht bis sehr verwirrtes und erschwertes Essverhalten nicht sonderlich zum Wärmen bei, aber Mama hat mir zum Glück eben schon warme Gedanken per SMS geschickt ;) Ich hoffe es hilft, Gute Nacht aus Ambato.

Montag, 10. September 2012

Tag 4

Erstes Heimwehpaket geöffnet und Anruf mitten in der Nacht bei Markus zum Trösten.
Meine Tutorin: herzlich, offen und bemüht, dass ich alles verstehe. Trotzdem das Gefühl nichts zu verstehen und jetzt schon überfordert zu sein. Ein Gefühl was vergeht, ich weiß es. Den Moment auszuhalten, schwer. Clara spendet zum Glück Taschentücher und Umarmungen :)
Nun sind alle Tränchen wieder getrocknet und wir sitzen in der Internet-Hotel-Oase. Von 21 Voluntarios sind wir noch 5, der Rest wohnt schon seit heute Abend in der Gastfamilie. Ambato und Riobamba wären allerdings für heute Abend noch zu weit gewesen ohne dabei gegen das Nachtfahrverbot zu verstoßen ;)
Die Abholszene der Anderen von ihrer Gastfamilie, herzzerreißend. Unser Abschied untereinander, ebenfalls. Ecuador-Handys machen Kommunikation möglich und erste reunión gibt's dann am 5. Oktober. :)





Sonntag, 9. September 2012

Tag 3

Tag 3 - ein Sonntag. Alle 2 Wochen sonntags wird Quito zur Fahrradstadt. Für den Autoverkehr sind manche Bereiche gesperrt und wem's Freude macht kann auf der Fahrradstraße durch das hügelige Quito fahren.
Wem's gefällt, wir haben das Taxi genommen. 4 Dollar für einmal durch die Stadt und auf den Berg mit dem Engel. Von da aus Blick auf die 1,6 Millionen Stadt und anschließend mit dem Bus wieder runter für 25 Cent, egal wie weit, egal wohin. Bus fahren funktioniert hier nur wenn man entweder schnell genug während der Fahrt oder an der Ampel aufspringen kann oder der Bus an einem Mast mit einem Schild mit "Parada" hält.
Tageshighlight durchaus mein 10 minütiges Gespräch mit einem Ecuadorianer über Quito, Deutschland, das Wetter und das Essen. Zumindest glaube ich, dass wir uns darüber unterhalten haben :)




Morgen wird aus dem 10 minütigen dann ein ganztägiges Gespräch mit meinem Tutor. Das Hauptwort hier ist "chevere" was so viel wie "Super, genial, geil, toll" bedeutet. Leider kann ich aber nicht den ganzen Tag nur "Hola, soy Sarah, chevere" sagen, deshalb muss ich jetzt noch ein bisschen SmallTalk-Vokabeln mit Clara lernen :)

Samstag, 8. September 2012

Tag 2

Erster Einkauf in Ecuador - Adapterkauf in einem ecuadorianischen Baumarkt. Meine ersten 0,43 $ sind also nun gut investiert und ich konnte endlich mein geliebtes Laptopchen aufladen. :)
Gleich ist es 20.00 Uhr, die Sonne ist seit 2 Stunden untergegangen und Clara und ich sind mal wieder vollkommen geschafft. Tag 2 hat seine Spuren hinterlassen ;)
Nach unserer ersten richtigen Busfahrt durch die Straßen Quitos habe ich festgestellt, dass ich von nun an einen stabileren Magen bezüglich Busfahrens benötige. 
Die Straßen des historischen Quitos erinnern sehr an San Francisco, zumindest von den Höhenunterschieden. Es geht Berg auf, zur Belohnung einen tollen Ausblick, es geht Berg ab und im Anschluss wieder Berg auf. Auf 2.850 m kann es eine kleine Herausforderung sein ;) Tag 2 begann im Übrigen wieder um halb 4 für mich, aber ich habe den Morgen genutzt um ein bisschen mit meinen Lieben zu Hause zu kommunizieren ;) Mama, Papa und Anna waren schon fleißig dabei mein Zimmer auszuräumen. Seltsames Gefühl. Noch seltsamer ist allerdings die Vorstellung hier wirklich ein Jahr zu leben. Doch vermutlich wird das Urlaubsgefühl von Tag zu Tag weniger, ich bin gespannt auf Tag 3 :)


Voluntarios






Freitag, 7. September 2012

Tag 1

Einen Morgen, einen Mittag, einen Abend - sprich ein ganzer Tag in Ecuador. Dies sagt zumindest der Kalender und die Uhr. Mein Körper sieht das noch ein bisschen anders - 4 Uhr Ortszeit wach. "Na schönen Dank auch" würde Papa nun sagen. Ihm würden hier wohl auch noch so einige andere Dinge auffallen wie die ungleichen Treppenstufen über die ich grundsätzlich stolpere, weil ich es noch nicht gewohnt bin und die tiefen Schlaglöcher auf dem Bürgersteig in die man fällt, wenn man sich statt auf den Weg auf das Drumherum konzentriert. ;) Das Drumherum ist aber einfach viel zu spannend. Geschäfte, bunte Häuser, Interessante Menschen und vor allem viel Verkehr! Meine erste Taxifahrt nach der ziemlich herzlichen Einführung durch die Entsendeorganisation hat mir glaube ich einen kleinen Einblick in die hiesigen Verkehrsregeln gegeben. Mir erscheint es folgendermaßen: Hupe zählt. Wir stehen eingekesselt zwischen Autos, Bus und Lastwagen. Für mich erscheint es aussichtslos hier rauszukommen, nicht aber für unseren Taxifahrer: Es wird kurz gehupt, Blinker gesetzt und kurzerhand eine neue Spur eröffnet. Andere tun es ihm gleich und der Verkehr läuft wieder. Faszinierendes Phänomen :)
Mein Körper zeigt mir nun Müdigkeit und die Uhr 20 vor 10. Tag 2 beginnt hoffentlich nicht um halb 4. :)

Donnerstag, 6. September 2012

Ankunft - immer noch 6. September

Angekommen. Mein Tränenvorrat für heute ist eindeutig aufgebraucht. Landung war furchtbar, bisher habe ich nie die Tüte vor mir benötigt. War ich bis jetzt auch ganz froh drüber. Von dem versprochenen wunderschönen Landeanflug habe ich also leider nicht sonderlich viel mitbekommen.
Dafür war die Begrüßung am Flughafen durch unsere Betreuer aber umso herzlicher, süßer, anrührend - irgendwie schwer zu beschreiben. Die Süßen sind einfach unglaublich interessiert daran, dass wir uns willkommen, wohl und sicher fühlen. Ziemlich schöner Start nach so einem Flug.
Nun ist es zu Hause 5 Uhr nachts, hier 10 Uhr abends, ich liege mit Clara in Quito im Hotel und wir Gähnen und Facebook-suchten um die Wette ;)
Clara gewinnt, ich geh ins Bett.
Gute Nacht von weit weit weg.

Hinflug

Meine Füße sind eingeschlafen, meine Wanderschuhe sind doch schwerer als gedacht, kein Vergleich zu meinen weißen Pappendeckel-Stoffschühchen und mein Rucksack nimmt irgendwie den ganzen Fußraum ein.
Wir fliegen nun gleich 2 Stunden und befinden uns nun über Bergen. Geographie begeisterte Menschen können ja nun berechnen über welchen Bergen ich nun sein müsste. ;) Für mich sieht alles gleich aus.
Neben meinen eingeschlafenen Füßen macht sich nun mein Magen langsam bemerkbar. Megges war heute morgen noch nicht all zu verlockend. Meine Tränchen sind vorerst getrocknet, doch die Gedanken an zu Hause, Mama, Papa und Anna, Kathrin, meine Süßen und Markus scheinen mit meiner Tränendrüse eng verknüpft zu sein. Ich denke an die Verabschiedung und bin dankbar, dass es genau das richtige Maß zwischen "alles ist normal" und Traurigkeit war! Weh tut nur das Bild von euren winkenden Armen, aber lachen muss ich beim Gedanken an die Frau bei der Sicherheit. "Mädels, ihr sucht euch so etwas aus und dann weint ihr. Hört sofort auf:)"
Beim Abflug wurden mir mal wieder die Dimensionen des Frankfurter Flughafens deutlich. Nach Bus fahren und gefühlten 1000 Kilometer rollen mit dem Flugzeug gab's zum Start Händchen halten mit Nina und Karin. Sehr gute Ablenkung :)

Inzwischen sitze ich auf 17 L und schaue auf den Flügel des Flugzeugs, dessen Nummer ich schon wieder vergessen habe. Ilan und Markus findet's doch selbst raus ;) Die Passagiere auf diesem Flug scheinen sehr viele Bedürfnisse zu haben, denn andauernd klingelt das Stewardess-Glöckchen. Im übrigen der gleiche Ton wie der Anschnallton. Leicht irritierend und nicht all zu entspannend. Vielleicht klappt's mit ein bisschen Musik und einem kleinen Schläfchen.

Schläfchen war nichts, Mittagessen abgeräumt und nun Schlange zum Klo. Der Flugzeugflügel scheint in der Luft zu stehen und wenn dran ich vorbeischaue sehr ich Blau, weiße Wölkchen und wieder blau; ein bisschen eintönig :) Im Flugzeug geht eindeutig mehr "Party" mit dem Stewardess-Glöckchen. Noch 6666 km.

Noch 2 Stunden, kann keine Musik hören. Zu viel Erinnerung an zu Hause. Schaue einen Texas-Film. Der Film ist nicht einordbar.

Ziemlich beruhigendes Gespräch mit Judith, die hinter mir sitzt. Wenn man mal alles ausgesprochen hat dann geht's auch wieder. Darf mir nur keine Geschenke anschauen, wenn ich die Schrift von Kathrin und Cate sehe, Land unter. Erst recht wenn ich Markus Video sehe.

Letztes essen ist nun verteilt, deutsche Zeit 22:45, allgemeine Unruhe und Aufbruchsstimmung im Flugzeug und ich hoffe wir landen bald. Meine Füße sind zwar wieder wach, aber trotz meiner 1,60 wird's irgendwann ein bisschen ungemütlich. ;)

Robin hat mir einen spektakulären Anflug versprochen ;)

Dienstag, 4. September 2012

Noch 23 Stunden

Nach Abschiedsparty, Abschiedsfamilienessen und Abschieds-Geburtstagsfeier von Oli bin ich wohl nun verabschiedet. Fühlt sich noch nicht so an.
Mein Koffer ist gepackt. 28 Kilo hat das gute Ding - war also doch nichts mit 23 ;)
Mein Reisepass und Visum sind da und meinen Chorunterricht habe ich auch ein wenig vorbereitet.
Mein Gastgeschenk ist im Werden und mein Handgepäck ist im Kopf zumindest schon gepackt.
Die Liste der Dinge die ich nicht mehr geschafft habe wäre hier nun zu lang. :)

Ich sitze vor meinem Koffer und realisiere noch nicht was passiert. Warten wir auf den Moment in dem es "Klick" macht.