Freitag, 12. Januar 2018

Tag 21 - Peking - Frankfurt

Nach 11 Stunden Flug landen wir um 4.30 Uhr morgens in Beijing, China. Und konnten wir uns bis vor einigen Stunden unter dem Begriff „Kälte“ nicht mehr all zu viel vorstellen, trifft mich die Erkenntnis wie sich Kälte anfühlt wie ein Schlag. Ich steige aus dem Flugzeug und denke ich müsse auf der Stelle erfrieren. Peking empfängt uns mit sommerlichen -12 Grad. Erster Schritt: Skiunterwäsche anziehen. Da wir insgesamt 22 Stunden Umsteigezeit haben, beantragen wir ein 72 Stunden VISUM direkt am Flughafen, um den Flughafen verlassen zu dürfen. Und was sich hier so wunderbar in einem Satz schreiben lässt, dauert in der Realität fast über 4 Stunden. Zu erst stehen wir 1 1\2 Stunden in der falschen Schlange an. Als wir endlich dran sind, erklärt uns die Frau an der Passkontrolle, dass hier nur Transfer zum anderen Terminal und keine Vergabe für Visa ist. Wir stehen also etwas verwirrt herum und die Englischkenntnisse des Flughafenpeesonsls sind beschränkt. Für die Auskunft, wo wir jetzt unser Visum bekommen, reichen sie jedenfalls leider nicht. Wir laufen kreuz und quer durch die Halle und irgendwann entdecken wir am Ende der Halle eine weitere lange Schlange. Allerdings hinter einer durchgezogenen Linie auf dem Boden und einem Häuschen mit Passkontrolle. Wir laufen also „rückwärts“ durch eine weitere Kontrolle hindurch  und da die Frau in dem Häuschen nicht meckert gehen wir einfach weiter. Uns da ist sie, die richtige Schlange. Wir warten also noch mal 1 1/2 Stunden bis wir endlich den ersehnten Stempel in unserem Pass haben. Die Polizisten an der Konrrolle inspizieren wirklich jede Seite und wer dachte jetzt könnten wir den Flughafen einfach verlassen, hat noch nicht versucht am Beijing Airport einzureisen. Denn mit unseren Stempeln im Pass haben wir uns nun für die nächste einstündige Schlange qualifiziert. Wir stellen uns also nun an die Einreiseschlange für Toruisten mit Visum an. Und für den Fall der Fälle, dass die Kollegen davor nicht alles sorgfältig geprüft haben, wird hier erneut jeder Reisepass noch mal von vorne bis hinten auseinandergenommen. Irgendwann ist die Schlange so lang, dass wir vom „Schlangenaufseher“ zu den Schaltern für die Einreise für Einheimische geschickt werden, da hier momentan keiner steht. Doch kaum stehen wir dort an, kommt ein Flugzeug mit sehr vielen Chinesis, die sich dann natürlich aufregen, dass irgendwelche Europäer an ihren Schaltern stehen. Der gute Chinese sieht das gar nicht ein und versucht sich erst mal vorzudrängeln. In der Schlange neben uns geht also das Gerangel los und jeder schimpft in seiner eignen Sprache vor sich hin. Der „Schlangenaufseher“ greift ein und schickt jeden wieder an seinen Platz zurück. Und nach 4 Stunden Warterei reisen wir tatsächlich nach China ein.

Wir machen uns mit dem Airport Express auf den Weg in die Stadt. Die Sonne ist mittlerweile aufgegangen und es ist strahlend blauer Himmel. Doch die Temperatur bleibt ziemlich frostig. Dazu kommt ein eisiger Wind, sodass meine Hände nach wenigen Fotos so kalt sind, dass ich nicht mal mehr den Rufksack aufbekomme, um meine Kamera wegzupacken. Ich würde gerne schreiben wir seien durch die verbotene Statdt geschlendert, doch sind wir eher in ziemlich schnellem Tempo mit eingezogenen Köpfen durchgeeilt. Es ist einfach zu kalt draußen. 

Zum Mittagessen wärmen wir uns bei Xiabu Xiabu auf. Wir sind die einzigen Europäer im gesamten Restuarant und keiner der Kellner kann Englisch. Doch zu unserer großen Hilfe gibt es eine englische Karte. Xiabu Xiabu (Schabu Schabu gesprochen) funktioniert ähnlich wie Fondeu. Wie sitzen an einer Art Bar und vor jedem Platz ist eine kleine Kochplatte. Auf diese wird ein Topf mit Brühe oder Suppe gestellt. Anschließend bestellt man Gemüse, Fleisch, Nudeln und kocht dieses in dem Topf vor sich. Dann kommt die Herausforderung das Essen mit den Stäbchen aus dem Topf zu fischen und zu essen. Vermutlich sehen wir etwas unbeholfen aus, doch wir werden absolut satt und es ist eindeutig eine Essensidee, die man mit nach Hause nehmen kann.

Wir vertreiben uns die restliche Zeit in dem wir von einer warmen Mall zur nächsten laufen und um halb 3 nachts startet endlich unser Flieger Richtung Frankfurt. Um halb 5 morgens empfängt uns Lars am Flughafen und nun heißt es den Tag durchstehen. Koffer ausräumen, Wäsche waschen, Post sortieren und einkaufen hält uns wach, doch um 8 Uhr abends ist im Hause Hoss alles still.







Tag 20 - Tasmanienabschied

Als ich aufwache, realisiere ich, dass ich so schnell erstmal nicht mehr neben Annachen aufwachen werden. Ganz komisches Gefühl. Nach 3 Wochen gemeinsamer Zeit haben Annachen und ich natürlich auch unseren Kleiderschrank mal wieder ordentlich durchmischt, sodass Tag 20 erst mal mit sortieren unserer liebsten Kleidungsstücke beginnt. Denn so lieb ich mein Schwesterherz auch habe, das ein oder andere Lieblingsteil muss wieder mit zurück in meinen Kleiderschrank zu Hause. Nachdem sogar noch Annas Australien Keksdose und jegliche ershoppten Schuhe Platz im Koffer finden, treffen wir uns mit Mama und Papa zum Frühstücken. Wir sitzen am Hafen von Hobart und können uns noch nicht so richtig vorstellen wie sich wohl Minusgrade in Peking anfühlen mögen. Unsere Koffer in Annas kleines Auto zu bekommen ist eine wahre Tetris-Meisterleistung, aber am Ende passt es und wir machen uns auf den Weg zum Flughafen. Der Flughafen von Hobart schafft es für mich auf Platz 1 meiner Lieblingsflughäfen, denn wer welcher Flughafen hat sonst eine Hug-
Zone, die bis direkt zum Gate geht? Annachen darf uns noch bis hindurch durch die Sicherheitskontrolle begleiten und wir nutzen die Hug-Zone bis zum letzten Moment aus. Bis wir in Sydney gelandet sind sind alle Tränen wieder getrocknet und ich mache mit Mama und Papa noch einen kurzen Abstecher zum Opernhaus, bevor wir 11 Stunden nach Beijing fliegen.


Tag 19 - Tasmanien

„Trefft Ihr Euch heute schon wieder mit Euren Eltern?“ Coco und Scout schauen uns wie jeden morgen in den letzten Tagen mit großen traurigen Augen an. Denn jeden Morgen sind beide ganz euphorisch, dass wenn wir aufstehen wir doch bestimmt Zeit für Spielplatz, basteln oder turnen haben. Aber leider müssen wir sie bis jetzt jeden Morgen enttäuschen. Wir frühstücken mit den beiden, animieren sie zum Anziehen und Zähneputzen und bringen sie dann zu ihrer Mama hoch in die neu gebauten Lager- und Büroräume ihrer Mama. Dort müssen sie dann den ganzen Tag mit ihrer arbeitenden Mama verbringen, denn ihre Super-Au-Pair Anna hat schließlich noch Urlaub. Mittlerweile liegt in diesen Räumen allerdings gefühlt über die Hälfte ihrer Spielsachen und Bücher und es gibt sogar eine Wii, also man es dort nicht ganz so furchtbar sein. Aber Zeit mit Annachen zu verbringen scheint eben besser als jede Spielsachen, jedes Buch oder sogar die Wii zu sein, sonst würden sie wohl nicht jeden Morgen so euphorisch vor unserer Zimmertür warten in der Hoffnung heute etwas mit uns zu machen. Doch heute ist der große Tag an dem wir die beiden nicht enttäuschen, denn heute nehmen wir sie mit auf einen Ausflug.

Scout hat bereits passend zu unserem Ausflugsziel seine Tierhose angezogen und seine wichtigste Frage kurz nachdem ich aufgestanden bin: „Sarah, können wir dann „Buddys“ sein und zusammen die Kängurus füttern?“. Denn heute fahren wir in den Bonorong Wildlife Park. Anna verfällt direkt in ihr Au-Pair Dasein und in ihrem Rucksack befinden sich 2 Trinkflaschen für die Kinder, Snacks, eine Brotbox mit Lunch, Pflaster und Feuchttücher gegen schmutzige und klebrige Hände. Annas Gasteltern leihen uns ihr großes Auto aus in dem wir auch zu 6. mit zwei Kindersitzen allesamt ausreichend Platz haben und Papa fährt die Ausflugsgruppe zu ihrem Ziel. Für Scout ist es eindeutig nicht der erste Besuch im Tierpark und er weiß ganz genau welche Tiere er sich in welcher Reihenfolge anschauen möchte. Erst die Leguane im Terrarium im Zoo-Shop, anschließend die giftige Tigerschlange, danach die Kängurus und danach die Blauzungen-Leguane. Dass das nicht exakt die Reihenfolge ist, die die Erfinder des Tierparks sich überlegt haben, ist Scout relativ egal und so laufen wir kreuz und quer und „rückwärts“ durch den Park. Papa bekommt endlich den Tasmanischen Teufel zu Gesicht und nun fehlt auf seiner Australischen-Tier-Liste nur noch das Schnabeltier. Vom Kängurufüttern wird man natürlich selbst auch ganz hungrig und so legen wir die ein oder andere Snack- und Lunchpause ein. Scout und Coco scheinen mit ihrem Tagesprogramm sehr zufrieden zu sein und Scout erklärt uns noch mal, dass es für ihnen keinen schöneren Ort auf der Welt als den Bonorong Park gibt. Der Abschied von den Babykängurus fällt ihm ein bisschen schwer. Zurück zu Hause sind Annas Gasteltern und der Bruder ihrer Gastmutter noch zwischen den Aprikosenbäumen verschollen und wir bereiten für den Abend schon mal „Cheese and Biscuits“, sprich Käseplatte, Gemüsesticks mit salzigen Keksen vor. Nachdem die fleißigen Pflücker ihre Arbeit für heute beendet habe, sitzen wir alle zusammen bei Annas Gastfamilie im Wohnzimmer. Zum Essen gibt tasmanischen Wein und es ist ein sehr schöner geselliger Abend mit Annas Gastfamilie und Papa, Mama und Anna.










Tag 18 - Tasmanien

Als Anna und ich um 8 Uhr morgens abfahrtbereit in der Küche stehen, hat Annas Gastpapa bereits 2 Stunden Aprikoses gepflückt bevor er auf die Arbeit fährt. Denn die Aprikosen an den 300 Aprikosenbäume auf dem Grundstück von Annas Gastfamilie sind nun reif. Die Aprikosenbäume gehörten ursprünglich nicht zum Haus-Plan der Familie, doch das Haus gab es nur mit Bäumen. Also pflückt nun die gesamte Familie plus Oma, Opa, Tante, Onkel, Freunde und wer sonst noch so helfen mag ungefähr im Januar für circa 3 Wochen Aprikosen. Am Wochenende verwandelt sich dann die Lagerhalle für Kindergeburtstagsartikel (das eigentliche Geschäft von Annas Gastmama) in einen riesigen Aprikosenverkaufsstand. Auch Cafés und kleine Lädchen bestellen bei Annas Gastfamilie. Anna ist glaube ich ganz froh, dass sie die Unmengen an Aprikosen nicht alleine essen muss. Obwohl sie wohl dann Ende Januar vermutlich auch keine Aprikosen mehr sehen kann.

In den Aprikosenverkauf steigt Annachen erst nächstes Wochenende ein, wenn wir wieder weg sind und so nutzen wir den Tag für einen Ausflug zur Wineglass Bay. Laut Reiseführer, Reiseblogs und Aussage von Annas Gastfamilie einer der schönsten 10 Strände weltweit. Mit dem Auto sind es fast 2,5 Stunden bis zum Nationalpark Parkplatz und dann noch mal über eine Stunde zu laufen. Bepackt mit Wasserflaschen, Proviant und Sonnencreme starten wir die Wanderung erst mal zum Lookout. Für den Blick hat sich die 40 minütige Wanderung bergauf bereits gelohnt. Der weiße Sand erstreckt sich in einem perfekten Halbmond um das hellblauen Wasser. Im Wasser liegen ein paar Segelboote und schaukeln vor sich hin. Der Weg zum Strand besteht aus unfassbar vielen Stufen wieder hinab und nach einer halben Stunde graben sich meine Füße in den feinen weißen Sand. Die Wellen rollen langsam an den Strand und es lässt sich hier durchaus aushalten. Dieser Ort hat seinen Platz auf der Liste der Reiseführer und Blogs eindeutig verdient.







Montag, 8. Januar 2018

Tag 17 - Tasmanien

Tag des Wassers. Wasserfälle, See und Staumauer. Und der Moment, wenn plötzlich die Straße aufhört.

Unser erster Halt an heutigen Ausflugstag sind die Russel Wasserfälle in einem der tausenden Nationalparks. Zum ersten Wasserfall begleiten uns noch einige andere Touris, doch zu den restlichen Wasserfällen laufen wir alleine durch das Dickicht des Nationalparks. Vorbei an riesigen und sehr sehr hohen Bäumen bis wir irgendwann wieder das Plätschern des Wassers hören. Nach einer Wanderung zurück zum Auto geht es weiter zum Lake Padder. Dieser See war ursprünglich etwas kleiner, jetzt ragt am Ende des Sees eine riesige Staumauer, sodass der See etwas größer geworden ist. Wir halten am kleinen weißen Steinstrand und packen unser Picknick aus. Der See funkelt vor uns in der Sonne und außer uns sind nur noch ein paar Camper am Strand. Wir hatten schon das ein oder andere Familien-Strandpicknick, aber das hier hat eindeutig die schönste Kulisse. Auf der Fahrt stellen wir fest, dass Tasmaniens Natur relativ viele Länder vereint. So sieht es an der einen Ecke aus wie an einem Schweizer Bergsee, dann ragen riesige schmale Bäume am Straßenrand in die Höhe, die an die Toskana erinnern und während wir zwischendrin durch die großen grünen Felder mit Kühen und Schafen fahren, fühle ich mich als würde ich durchs Idsteiner Land zur Uni fahren. 
Nach unserem Picknick fahren wir die einzige Straße, die durch den Nationalpark führt bis ganz zu ihrem Ende. Einige Meter vorher kommt ein Warnschild, dass die Straße gleich endet. Es kommt ein Wendehammer und die B61 ist einfach zu Ende. Dahinter trohnt der riesige Staudamm. Sogar hier, gefühlt am Ende der Welt, gibt es noch eine öffentliche Toilette mit Seife und Klopapier. Das ist mir bisherig gesamt Austalien und Tasmanien aufgefallen, dass öffentliche Toiletten egal wo, ob in der Stadt, im Nationalpark oder am Strand absolut begehbar und trotzdem immer kostenlos sind.

Nach Staudammbesichtigung und Pipi-Pause geht es also die 112 Kilometer bis zur nächsten Straßenkreuzung wieder zurück. Da Anna uns bisher zu allen Ausflusgzielen in ihrem Auto chauffiert hat, machen wir einen Fahrerwechsel. Und ich darf den restlichen Weg nach Hause fahren. Ein verlassener Nationalpark ist eindeutig der richtige Ort, um zum ersten Mal meine Fahrkünste im Linksverkehr zu testen. Immer geradeaus ist noch nicht allzu schwer. Spannend wird es dann nach den 112 Kilometern beim ersten Abbiegemanöver. Aber dank Annas Unterstützung bringe ich uns alle sicher durch den Linksverkehr nach Hause.






Samstag, 6. Januar 2018

Tag 16 - Tasmanien

Ein bisschen Alltag auf Tasmanien. Anna wird etwas unsanft geweckt, denn aus dem Zimmer nebenan kommen Schreie und weinerliche Stimmen. Ich stehe da bereits unter der Dusche. Anna und ich kommen gleichzeitig ins Zimmer der Kinder, wir beide aus unterschiedlichen Richtungen und fragen was hier morgens um halb 8 eigentlich gerade das Problem ist. Können uns Coco und Scout aber dann irgendwie auch nicht wirklich erklären, also gehen wir einfach über zum ersten Tagesordnungspunkt: Frühstück. Da Anna mittlerweile den Familieneinkauf übernommen hat und nun fast 2 Wochen nicht da war, steht Einkaufen als nächstes auf unserer To-Do-Liste.

Mama und Papa vertreiben sich derweil die Zeit im Museum of Old and New Art. Laut Mama und Papa ein sehr sehenswertes Museum, auch wenn sie meinten, dass Annas frühen Bastelarbeiten aus Unmengen an Tesafilm und Papier dort wohl auch gut reingepasst hätten.
Mittags treffen wir dann Mama und Papa auf ein Eis am Hafen und für einem wunderschönen Strandspaziergang am Seven Miles Beach. Das Wetter ist angeblich typischen tasmanisch, sprich ziemlich wechselhaft. Die Temperatur liegt heute bei 35 Grad, was nicht unbedingt typisch für Tasmanien ist. Doch ab und an ist strahlender Sonnenschen, danach Wolken, einzelne Tropfen Regen, starker Wind und dann am Abend einer der schönsten Sonnenuntergänge mit den verschiedensten Farbtönen.



Tag 15 - Tasmanien

Der Tag der Höhen.

Unser Ausflug führt uns heute weg von der schönen Küste Tasmaniens, hinein in den Nationalpark. Wir sind auf dem Weg zum Tahune Airwalk. Einem wundervollen Weg in den Baumkronen mit ganz tollem Ausblick über die Baumspitzen und den Fluss. Für Menschen mit Höhenangst wie mich ist das natürlich ein ganz prima Ausflusgziel. Als ich auf der zugigen Aussichtsplattform stehe und es ganz schön wackelt, wollen Papa und Anna mir ernsthaft klarmachen es sei doch genau so wie U-Bahn fahren. U-Bahn fahre ich allerdings in der Regel nicht in 50 Metern Höhe. Nach kleinen weiteren Spaziergängen über Stock und Stein und Hängebrücken über den Fluss fahren wir auf der schmalen kurvigen Straße wieder zurück Richtung Hobart. Da das Wetter wunderschön ist und fast keine Wolke am Himmel,  kommt der nächste „Höhepunkt“. Wir fahren auf den Hausberg Hobarts. Auch diese Straße ist etwas kurvig und Mama hält sich sicherheitshalber mal die Augen zu. Ich bin froh, dass wir die 1.271 Höhenmeter nicht laufen müssen und Anna uns in ihrem Geländewagen den Berg hochbringt. Der Weg auf den Mount Wellington lohnt sich für die Aussicht auf jeden Fall. 

Nach so viel Höhentraining werden wir langsam hungrig und machen Halt am Twilight Market in Sandy Bay. Sandy Bay ist ein Stadtteil von Hobart in dem auch die Schule von Annas Au-Pair-Kids liegt. Die Strecke fährt Anna wie im Schlaf und bringt uns zu einem wunderschönen Food Market. Auf einer Wiese direkt am Wasser gibt es von Känguru Burger über Flammkuchen bis hin zu südamerikanischem Essen alles was das Herz begehrt. Dazu Stände mit Wein, Cider und Kleinigkeiten zum Nachtisch. Wir breiten unsere Picknickdecke aus und machen essenstechnisch eine kleine Weltreise. Im Hintegrund gibt es Gesang und Gitarrenbegleitung und man kann verstehen, weshalb Anna in 4 Tagen noch nicht wieder mit uns zurück nach Deutschland fliegen möchte.







Donnerstag, 4. Januar 2018

Tag 14 - Tasmanien

Ab 7 Uhr laufen Coco und Scout vor unserer Zimmertür auf und ab und fragen ihre Mama, ob wir jetzt wach seien. Annachen und ich drehen uns noch mal um und schlafen noch ein bisschen. Als wir dann eeendlich aufstehen und gemütlich beim morgendlichen Tee wach werden, ist um uns herum schon Party. Coco möchte mit mir unbedingt kleine Katzen aus Wolle basteln und Scout klettert auf Annas Schoß, um mit ihr zu besprechen, was sie heute so alles schönes machen könnten. Er ist ein bisschen enttäuscht, dass Anna heute weder mit ihm in den Park noch mit ihm und Pepples, dem Hund, Gassi geht und auch nicht für jegliche Basteleien zur Verfügung steht. Die Mutter ruft aus einem anderen Zimmer, dass Anna noch Urlaub hat und ihre Familie nur eine Woche hier ist. Aber Scout ist es schleierhaft warum Annachen nicht trotzdem Zeit für Park, Gassi gehen und Basteln hat. Bevor wir starten können, um Mama und Papa abzuholen, müssen wir erst mal noch Gespenster, Eulen und Wolken malen. Doch dann sitzen wir irgendwann in Annas süßem Autochen, auch liebevoll Pocket Rocket genannt, und starten nach Hobart. 1. Mama und Papa abholen 2. Touristeninformation 3. Café am Wasser und die nächste Woche planen. Nachdem unser Plan für die Tasmanien Woche steht, starten wir Richtung Port Arthur. Das Hauptziel ist eigentlich der Weg. Denn wir kommen an unzähligen kleinen Aussichtspunkten vorbei von denen aus man wunderbar auf raue Felsen, aber auch weiße Puderzuckerstrände schauen kann. Wir klettern außerdem in eine von Wasser ausgespülte Höhle und stärken uns am Ende unserer Tour auf einer Lavendelfarm. Es riecht wunderbar nach Lavendel und von unserem Tisch schaut man über die wunderbar lila blühenden Felder. Den Nachtisch verschieben wir auf später und Anna bringt uns in ihrem Autochen sicher durch den Linksverkehr wieder zurück nach Hobart. Wir schlendern durch Salamanca, das Barviertel oder eher die Barstraße Hobarts. In den Bars direkt am Hafen herrscht ein buntes Treiben und finden einen wunderbares Café für unseren Nachtisch. Nach noch einem Besuch in einer Hippie Bar mit Tischen in einem ausrangierten Bus bringen Anna und ich Mama und Papa sicher nach Hause und düsen im Pocket Rocket 20 Minuten nach Hause. Als wir ankommen ist aus dem Kinderzimmer nur ein leichtes Schnarchen von Scout zu hören. Annachen und ich machen es uns ebenfalls in Annas großem Bett gemütlich.







Tag 13 - Reisetag

Es heißt mal wieder Koffer packen, denn der nächste Reisetag steht bevor. Unseren Mietwagen haben wir bereits vor einigen Tagen abgegeben und die Reise geht mit dem Flugzeug weiter nach Tasmanien. Wir machen uns auf den Weg zum Domestic Terminal und fliegen ca. 2 Stunden von Sydney nach Hobart. Für eine Woche tauchen wir nun noch in Annas Tasmanien Au-Pair-Familiy-Leben ein. Chris, Annas Gastpapa, holt uns vom Flughafen ab und setzt zu erst Mama und Papa in Hobart ab. Die Schwester von Annas Gastmutter ist in den Weihnachtsferien momentan in China und so können Mama und Papa in ihrer Wohnung schlafen.
Hobart liegt direkt am Wasser und erinnert irgendwie etwas an Skandinavien. Nicht nur die Häuser, sondern auch der leicht frische Wind, der hier allerdings direkt vom Südpol her weht, führen zu der Ähnlichekit. Als wir um 8 Uhr abends durch die Straßen Hobarts fahren ist es noch wunderschön hell. Die Sonne geht momentan erst gegen halb 10 abends unter. Wir erleben außerdem noch den letzen Tag vom Taste-of-Tasmania Festival. Während Mama und Papa das Festival noch in vollen Zügen ausnutzen, fahren Anna und ich mit Chris nach Granton zu Annas Gastfamilie. Coco und Scout warten bereits sehnsüchtig. Doch als wir ankommen tun sie ganz cool und beschäftigt, als hätten sie nicht bereits den ganzen Tag auf Anna gewartet. Aber die coole Fassade fällt relativ schnell und Anna wird überschüttet mit Erzählungen und „we missed you“. Nach einem langen, ausführlichen und netten Plausch mit Annas Gasteltern über unsere Reise, Weihnachten, Silvester und sonstige Erlebnisse, falle ich irgendwann in Annas Bettchen, welches ich bisher nur vom FaceTimen kenne.

Tag 12 - Sydney

Die Feiertage sind endgültig rum, alle Geschäfte haben wieder reguläre Öffnungszeiten und das heißt für Anna und mich - Shoppingtag.
Doch vorher entführen Anna und ich Papa und Mama zum Frühstück in das wohl schönste Cafe Sydneys. The Ground of Alexandria ist eine alte umgebaute Lagerhalle mit einem Café, Restaurant, Blumenladen, einem eigenen Schwein und Papagei und verschiedenen kleinen Ständen mit Säften und kleinem Gebäck. All das ist versteckt zwischen unfassbar vielen Pflanzen. Dieser Ort hat absolut etwas Magisches und ich würde hier am liebsten den gesamten Tag verbringen. Doch die Shoppingsucht überwiegt irgendwann und so machen wir uns nach unserem Frühstück und einem kleinen Spaziergang durch die grüne Oase auf den Weg zur großen Shoppingtour.


Mama und Papa verabschieden sich bereits nach dem ersten Ladenbesuch von uns, um ihr eigenes Programm zu machen. Und Anna und ich schlendern von Laden zu Laden. Von einem Sale-Schild zum anderen. Auf dem Programm stehen allerdings nur Geschäfte, die es bei uns zu Hause nicht gibt. Mama und Papa sind etwas überrascht wie viele es bei uns nicht zu geben scheint, denn wir sind doch einige Zeit unterwegs. Doch irgegendwann ist unser Shoppingbedürfnis gestillt und zum Ausgleich gibt es etwas Kulturprogramm. Walking Tour durch das Viertel „The Rocks“. Heute ein beliebtes Bar und Ausgehviertel, um 1788 (Danke Papa für diesen korrekten Jahreszahleneinwurf) das erste Siedlungsgebiet Sydneys. Unser Tourguide ist der richtige Mann für Papa, denn er wirft mit unfassbar vielen Jahreszahlen um sich und Papa nickt immer ganz bestätigend. Immerhin hat er aber auch ein paar nette Anekdoten über das damalige Leben auf Lager. Um also ein bisschen Werbung zu machen: FreeWalking Tours Sydney jeden Abend um 18 Uhr kostenlose Führung durch die Rocks.
Leider werden aus den anfänglichen 3 Tropfen Regen eher irgendwann 356725782 Tropfen und am Ende der Tour sind wir dann doch etwas nass. Die Hoss-Frauen frieren und Papa muss leider auf das Bier in einem der ältesten Pubs Sydneys verzichten. Muss er wohl noch mal wiederkommen.










Tag 11 - Sydney

Hätten wir als Familie die Tradition eines Neujahrspazierganges so wäre der diesjährige ein ganz besonderer gewesen. Auch wenn wir diese Tradition eigentlich nicht haben, machen wir dennoch einen und er ist etwas besonderes. Nach einem ausführlichen Neujahrfrühstück in unserem Apartment machen wir uns auf den Weg zum Bondi Beach. DER Strand Sydneys. Allerdings sind wir nicht die Einzigen mit dieser Idee und bereits der Bus zum Strand ist maßlos überfüllt. Vom Strand ganz zu schweigen. Doch die Schönheit des Strandes lässt sich erahnen, wenn man sich die ganzen Menschenmassen wegdenkt. An den Wänden hinter dem Strand kunstvolle Graffitis und draußen auf dem Meer sind die Surfer mit ihren Brettern zu erkennen. Wir laufen den berühmten Costal Walk. Ein Weg, der von Bondi nach Cogee komplett an der Küste verläuft. Zwischendrin immer wieder kleine Buchten oder Felsen um eine kleine Pause einzulegen. Ganz Sydney, sämtliche Touristen und auch sonstige Australien begegnen und laufend, joggend, schlendernd oder schwimmend. Der Weg mag sicherlich auch seinen Reiz haben, wenn vielleicht nicht gerade das gesamte Land frei hat. Nach einer Stärkung nutzen wir aus, dass unser Airbnb-Host uns ihren Netflix Account samt Fernseher zur Verfügung gestellt hat und so klingt der erste Tag des neuen Jahres mit einem ganz entspannten Familien-Filmabend aus.