Unser erster Halt an heutigen Ausflugstag sind die Russel Wasserfälle in einem der tausenden Nationalparks. Zum ersten Wasserfall begleiten uns noch einige andere Touris, doch zu den restlichen Wasserfällen laufen wir alleine durch das Dickicht des Nationalparks. Vorbei an riesigen und sehr sehr hohen Bäumen bis wir irgendwann wieder das Plätschern des Wassers hören. Nach einer Wanderung zurück zum Auto geht es weiter zum Lake Padder. Dieser See war ursprünglich etwas kleiner, jetzt ragt am Ende des Sees eine riesige Staumauer, sodass der See etwas größer geworden ist. Wir halten am kleinen weißen Steinstrand und packen unser Picknick aus. Der See funkelt vor uns in der Sonne und außer uns sind nur noch ein paar Camper am Strand. Wir hatten schon das ein oder andere Familien-Strandpicknick, aber das hier hat eindeutig die schönste Kulisse. Auf der Fahrt stellen wir fest, dass Tasmaniens Natur relativ viele Länder vereint. So sieht es an der einen Ecke aus wie an einem Schweizer Bergsee, dann ragen riesige schmale Bäume am Straßenrand in die Höhe, die an die Toskana erinnern und während wir zwischendrin durch die großen grünen Felder mit Kühen und Schafen fahren, fühle ich mich als würde ich durchs Idsteiner Land zur Uni fahren.
Nach unserem Picknick fahren wir die einzige Straße, die durch den Nationalpark führt bis ganz zu ihrem Ende. Einige Meter vorher kommt ein Warnschild, dass die Straße gleich endet. Es kommt ein Wendehammer und die B61 ist einfach zu Ende. Dahinter trohnt der riesige Staudamm. Sogar hier, gefühlt am Ende der Welt, gibt es noch eine öffentliche Toilette mit Seife und Klopapier. Das ist mir bisherig gesamt Austalien und Tasmanien aufgefallen, dass öffentliche Toiletten egal wo, ob in der Stadt, im Nationalpark oder am Strand absolut begehbar und trotzdem immer kostenlos sind.
Nach Staudammbesichtigung und Pipi-Pause geht es also die 112 Kilometer bis zur nächsten Straßenkreuzung wieder zurück. Da Anna uns bisher zu allen Ausflusgzielen in ihrem Auto chauffiert hat, machen wir einen Fahrerwechsel. Und ich darf den restlichen Weg nach Hause fahren. Ein verlassener Nationalpark ist eindeutig der richtige Ort, um zum ersten Mal meine Fahrkünste im Linksverkehr zu testen. Immer geradeaus ist noch nicht allzu schwer. Spannend wird es dann nach den 112 Kilometern beim ersten Abbiegemanöver. Aber dank Annas Unterstützung bringe ich uns alle sicher durch den Linksverkehr nach Hause.
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