Weiteres Wiedersehen, den ganz Tag lang.
Aus „Sarita, komm wir fahren schnell eine Sache für die Werkstatt unten kaufen“ wird eine große Samstag-Einkaufstour und beim Open-Air-Konzert am Park in der Stadt stelle ich fest wie gut ich die Ministeriums-Musikersezene in Ambato noch kenne bzw. wie klein sie wohl einfach ist.
Germa und ich sitzen also um 9 Uhr am Samstag Morgen im Auto und wollen eigentlich nur eine Eisenstange kaufen. Dann überlegen wir, was wir heute wohl kochen wollen und fahren erst mal zum Markt. Und in dem Moment in dem wir ankommen bereue ich es, dass ich mal wieder vollkommen spontan ins Auto gestiegen bin und meine Kamera zu Hause liegt.
Vor dem Markt stehen die großen LKW’s, die direkt von der Costa kommen. Alle möglichen Sorten an Bananen und andere Früchte liegen im und um den LKW auf dem Boden verteilt. Wir kaufen Platano Verde also Kochbananen für 50 centavos. Das Prinzip ist folgendes: Man sagt den Preis, den man zahlen möchte und dann bekommt man für den Preis die Ware. Über dem ganzen Markt liegt ein Duft von Koriander, was hier einfach in jedem Garten wächst und mich nicht ganz so umhaut. Wir schlendern von Stand zu Stand und aktuell ist Tiempo der Karotten. Also gibt es an jedem Stand neben den ganzen anderen Früchte- und Gemüsesorten noch unfassbar viele Karotten. Ein kleiner Stand zwischen drin bietet Mehl und Quinoa aus großen Säcken an. Und am Ende des Gangs steht eine Frau, die Einkaufstaschen mit Rollen verkauft, falls man plötzlich seine Einkäufe nicht mehr tragen kann. Ecuadorianer haben einfach einen Verkaufssinn. :)
Nach dem Mittagessen mit meiner Lieblingssuppe mit Yucca, Maiskolben und Kochbanane gibt es die 2. Reunión der Woche: Diesmal mit Clara, die seit Montag in Ambato ist.
Wir treffen uns -wie könnte es anders sein- in unserem Lieblingscafé Crème Brûlée, essen unsere Lieblingskekse und können nicht aufhören zu Reden. Das kleine Café war in unserem Jahr unser absolutes Stamm-Café und so darf ein kleiner Austausch mit den Besitzern auch nicht fehlen. Sollte es jemanden meiner Blogleser eines Tages also nach Ambato verschlagen: Grüßt das Crème Brûlee von mir!
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Wiedersehen im Brûlée |
Am Nachmittag kommen dann endlich endlich meine Brüdis aus Quito nach Hause und während ich mit Germa Quimbolitos machen, schauen die Jungs zu, wir unterhalten uns und es ist ein ganze normaler Familiensamstag.
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Quimbolitos |
Abends fahren wir noch mal ins Centro zu einem Open-Air-Konzert. Und kaum bin ich da, fühle ich mich zurückversetzt in meine Ambato-Zeit. Das Kammer-Orchester spielt als wir ankommen gerade die „Hymne“ von Ambato und ich kenne vom Dirigenten über die 1. und 2. Geige bis hin zum Kontrabassisten alle. Und während die Gruppe danach Boleros, San Juanitos und andere traditionelle Tänze spielt und ich dazu zwischen meiner Familia tanzen, möchte ich nicht an meinem Rückflug am Montag Morgen denken.
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Open-Air-Konzert |