Donnerstag, 9. Mai 2013

35 Wochen

Vulkanausbruch. Halb 9 abends, die Sonne ist schon lange untergegangen. Ein Rumpeln in der Ferne, mein Handy klingelt, Rommel: "Sarita, schau aus dem Fenster", ich stehe in der Küche und sehe zum ersten Mal in meinem Leben einen Vulkan ausbrechen.
Rote Funken in der Luft, ein bisschen Lava und plötzlich leuchtet die ganze "Spitze" rot. Laut Rommel passiert das wohl jedes Jahr und die Menschen, die am Fuß des aktiven Tungurahuas wohnen sind auf so etwas vorbereitet. Schon bei den dunklen Rauchwolken kann ich Ewigkeiten zuschauen wie sie weiterziehen und bei dem Anblick des roten Punktes in der Ferne mache ich es mir erst am Fenster gemütlich und schaue mir später die Funken zusammen mit Rommel auf der Terrasse von Cedemusica an.
Weniger gemütlich heute mein Arbeitstag, der auch den Titel Handwerkstag verdient hätte.
Um halb 8 klebe ich Schaumstoffpolster an die Wand, um unserer Nachbarn vor dem neuen Schlagzeug zu bewahren. Um 9 Uhr kaufe ich neuen Alles-Kleber im "Baumarkt", sprich einem kleinen Lädchen in dem es von Schräubchen über Kleber bis hin zu Besen alles gibt. Zu diesem Zeitpunkt kleben meine Finger schon aneinander. Um 11 kaufe ich Farbe mit Rommel und um 1 bin ich komplett mit gelber Farbe besprenkelt, aber die Wand strahlt. Statt der einfachen Farbe haben wir heute investiert und es hat sich gelohnt.
Beim Markus-Skypen haben mein Gesicht und meine Hände wieder ihre normale Farbe, nur in meinen Haaren sind immer noch Farbreste zu finden. Meine Kleidung, die natürlich nicht auf einen Handwerkstag ausgelegt war, habe ich einer intensiv Waschaktion unterzogen. Es lebe Reisewaschpaste von zu Hause, ecuadorianische Wäscheseife, eine ordentliche Bürste, Kraft und Geduld. :)
Viertel nach 10, der Vulkan wird nicht müde, ich dagegen schon.

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