Mittwoch, 26. Juni 2013

Tag 292

Ein Päckchen abholen, welches es nicht gibt und meine ersten Tortillas de Papas.
Probt das Orchester die Stücke für das Schülerkonzert im Juli, stehe ich bei meinen altbekannten Freunden der Paketstation und die Guten stellen den halben Laden auf den Kopf, um einen Umschlag zu suchen, der noch gar nicht da ist. Morgen neuer Versuch.
Auf dem Rückweg kann ich nicht widerstehen und biege bei der Lieblingsbäckerei ab und kaufe noch warmes und duftendes Anis-Brötchen mit bunten Zuckerperlen. :)
Anschließend stellt mir Rommel einen neuen Amigo vor, denn auch er ist der Meinung, dass ich für die letzten 2 Monate noch dringend einen Ecuadorianer brauche. Der arme Kerl sichtlich verwirrt als Rommel anfängt all meine Vorzüge aufzuzählen wie dass ich eigentlich alles kann und super bin. Die Antwort ist ein irritiertes Nicken und "achja, das ist ja schön." :)
Zum Glück ist mir fast nichts mehr peinlich. :)
Bis um 1 spiele rassel ich mit den Rasseln, halte Instrumente, die gerade nicht gebraucht werden und stecke Partituren mit Wäscheklammern fest, denn wir proben für das Konzert am Freitagabend. Auf der Dachterrasse von Cede. Denn auch das Konzert am Freitag findet im Freien statt. Für meine deutsch-ecuadorianischen Leser: Freitag, 28. Juni, 20.30 h  Plaza de la Casa de la Cultura in Banos, Orquesta Tipica de Cedemusica mit mir an den Rasseln. ;)
Zum Mittagessen gibt es mal wieder Reis, Maduros und Menestra und dieses Essen muss ich in den verbleibenden 64 Tagen eindeutig noch 60 Mal essen, sonst werde ich traurig. :)
Meine Chiquitos haben heute darauf bestanden endlich mal wieder zu malen, da wir die letzten 3 Stunden nicht gemalt habe und das immer der Teil ist, auf den sie sich am meisten freuen. Also haben wir heute über die Hälfte der Zeit bunte Noten in Notensysteme gemalt und anschließend noch ein Mäuseorchester ausgemalt. Vorher gabs das neue "Windspiel" bei dem sie Notenkarten auf eine Wäscheleine aufhängen müssen und anschließend kommt der böse Wind, sprich Rommel und sie müssen die Karten retten bevor sie auf den Boden fallen. So simpel, aber man kann sie einfach 60 Minuten damit beschäftigen und es wird ihnen nicht langweilig.
Nach Willys letzter Klavierstunde gehts ins Centro, um die "Uniform" sprich ein traditionelles Hemd für Freitag zu kaufen und anschließend mache ich meine ersten Tortillas. Wie ich bereits gelernt habe gibt es tausend Formen von Tortillas. Tortillas de Tiesto: Erinnert an Brot und ist mit normalem und Maismehl, Wasser bzw. Milch und Eiern zubereitet. Gebacken werden sie in einer Tonschale und manchmal sind sie mit Käse oder Panela, also feinem braunen Zucker gefüllt oder beidem gleichzeitig. Tortilla espanola ist wie Omelett also Ei als Basis und dann kommt rein was man gerade findet und dann gibt es da noch Tortillas de Papas, die auch noch einen anderen Namen haben, den ich leider schon wieder vergessen habe: an sich ist das einfach nur gebratener Kartoffelbrei. Gestampfte gekochte Kartoffeln, mit Ei und Käse zu kleinen Fladen geknetet und gebraten. Die gabs heute und sind mit Abstand meine LIeblings-Tortillas. Obwohl warme Tortillas de Tiesto gefüllt mit Panela dicht folgen.

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