Mittwoch, 12. Juni 2013

Tag 278

Ein Apfel-Streuselkuchen am Abend und Warterei am Morgen. Ich bezeichne nicht viele Aufgaben als vollkommen sinnlos, doch meine Beschäftigung am Morgen zählt eindeutig in die Kategorie: Hätte meine Zeit auch besser nutzen können. Warten beim Arbeitsamt. Meine Gastmama, die auch unsere Buchhalterin ist, zieht um 20 nach 9 Nummer J260 und ruft um 10 meinen Chef an, dass gerade Turno J040 dran ist. Rommel versteht das als Aufruf mich aufs Arbeitsamt zu schicken mit der Aufgabe anzurufen, wenn Turno J200 dran ist. Dass das Spektakel noch ein bisschen dauern kann, ich mir also auch Zeit lassen hätte können, zu Hause noch mein Buch holen oder ein bisschen länger bei Cede verweilen hätte können, schien Rommel nicht in den Sinn gekommen zu sein.
So sitze ich also da. Zwischen hunderten von Menschen und warte und warte und warte. Irgendwann laufe ich ein bisschen um den Block, kaufe mir ein Brötchen, trinke meinen Zimttee aus, gehe aus Langeweile aufs Klo und stelle fest, dass nach einer Stunde gerade mal 60 Nummer vergangen sind. Irgendwann plaudere ich mit einem Chico, der es sich neben mir auf den Treppenstufen bequem gemacht hat und um halb 1 kommt meine Gastmama. Wir bleiben noch 5 weitere Nummern sitzen und entscheiden uns dann für Mittagessen. Wir fahren also nach Hause, essen gemütlich zu Mittag und wäre ich mich von der Warterei erhole fährt sie wieder zurück ins Centro und kommt genau pünktlich zu Nummer J256 an. :) Müde vom Nichtstun. Es gibt nichts schlimmeres.
Meine Chiquitos dafür aktiv und am Abend ich dann auch. Geschirr spülen, Zimmer aufräumen und Kuchen backen. Mein erste Ecuador-Apfel-Streuselkuchen steht nun also warm in der Küche und hätte ich nicht schon wieder ein bisschen Magen-Darm-Spaß, dann hätte ich ihn wohl sofort gegessen. :) So warte ich wohl bis morgen. :)

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