Freitag, 14. Juni 2013

Tag 280

336 Klebestreifen später haben meine Chiquitos nun "laminierte" Noten-Spielkarten. Das stundenlange monotone Kleben hat sich gelohnt, denn alleine heute beim intensiven Spieleinsatz wären die Karten ohne Klebeband schon längst kaputt.
Am Morgen kann ich jedoch wieder nur den Kopf schütteln. Bevor ich um halb 8 das Haus verlasse erklärt mir meine Gastmama wie ich die Krankenversicherungspapiere für Cede ausdrucke, damit Evi das heute bezahlen gehen kann.
Ich komme ins Büro, öffne die Homepage, versuche zu drucken und es geht nicht. Zumindest nicht mit dem einen Programm. So öffne ich also die Datei mit einem anderen Programm, die Seite öffnet sich, Papier ist im Drucker und es fehlt nur noch zu drucken, als Rommel eingreift. Rommel stoppt mich also, nimmt alles selbst in die Hand und schließt statt zu drucken alle Fenster. Auf die Frage warum er das Dokument nun nicht gedruckt hat: "Ne, ich will schauen warum das andere Programm zum Öffnen nicht funktioniert."
Man kann es Neugierde nennen oder Suche nach Arbeit, wenn man es auch einfacher haben kann. Nach einer Stunde hat er festgestellt, dass es wohl einfach nicht geht.
In solchen Situationen habe ich ab und an das Bedürfnis ihn zu schütteln, aber jeder verfolgt seine eigene Arbeitsweise. :)
Zum Mittagessen gibt es für mich statt Reis, Menestra, also Linsen und gebackenen Bananen, einfach eines meiner Lieblingsessen, einen weiteren Eimer Guavensaft und lediglich Nudelsuppe und ein bisschen Kartoffelbrei ohne alles. Trauriger Anblick, aber eindeutig die richtige Entscheidung von meiner Gastmama.
Der Freitag Nachmittag ist mit Chiquitos, Geigenunterricht und Rhythmus-Gruppe gut gefüllt und kurz nach der Arbeit ruft meine Gastmama an, ob es ok für mich ist, wenn sie die Nacht ihn Quito bleibt, da die Jungs erst morgen zurückfahren und sie sie dann mitnehmen kann. Nach diesem Anruf habe ich meine Gastfamilie einfach noch ein bisschen mehr lieb, wenn dies möglich ist. ;)
So bleibe ich also alleine mit meinem Gastpapa und unterhalte mich mit ihm über Bildung, den restlichen Teil seiner Familie, Geld, Werte im Leben und noch so einige andere Dinge, bevor wir nach Oregano-Tee, ein weiteres Hausmittelchen, ins Bettchen fallen.

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