Freitag, 1. Februar 2013

Tag 148

Fiesta de las Frutas y Flores und Spontanität.

Nach einem Tag mit Chor, Orchester, schweigsamen Mittagessen mit einem meiner Cousins und dafür umso unterhaltsameren Mittagspausen-Skypen mit Cate, Chiquitos und schwierigem Gesangsunterricht, habe ich die letzte Stunde im Büro entspannt.
Ich malte mir schon einen gemütlichen Abend mit meiner Lichterkette, einer Tasse Tee im Bett und Warten auf Markus bis er vom Spiel zurückkommt, um ihm Gute Nacht zu sagen aus. Doch dann kam alles ein bisschen anders.
Erster Plan: Einkaufen für das Lasagne machen morgen mit meinem Chef, seiner Frau, den Gasteltern meiner Vorgängerinnen und den beiden anderen Freiwilligen Erick und William.
Zweiter Plan: Kein Einkaufen, sondern Konzert im Centro mit William.
Umsetzung schwierig. Die Straße ins Centro gesperrt. Im Rahmen der Fiestas de Ambato Sperrung der Straße für Jogger. Keine Autos, keine Busse, keine Taxis.
Andere Straße, dafür um so voller. Busse und Taxis ebenfalls. Viertel vor 7, 7 Uhr Konzertbeginn für Willy und er und ich standen mit Kontrabass immer noch an der Straßenecke. Einzige Lösung: Taxi mit jemandem teilen. Sprich Rückbank für Willy und den Kontrabass und derjenige, der sich schneller das Taxi heran gewunken hatte als wir, vorne.
Für mich hieß es also Bus fahren. Zu einem Ort, von dem ich leider nicht wusste wo er ist. Aber ecuadorianische Gelassenheit und immer erstmal Richtung Centro. :)
Im Centro erste Station: Farmacía, um nach dem Weg zu fragen. Auf dem beschriebenen Weg treffen meines Gastcousin, der mir den Weg dann noch mal ein bisschen genauer erklärt hat und was stelle ich am Ende fest: Ich laufe grundsätzlich daran vorbei, wenn ich ins Centro fahre.
Teatro La Lama, ein Theater mit hohen Decken, gemütlichen roten Plüschsesseln und einer tollen Empore. Halb 8 und das Orchester stimmt gerade.
Mein Platz neben einem älteren Ehepaar. Auch ohne Konzert hätten die Beiden mich vermutlich genug unterhalten. Er ungeduldig und permanent am Klatschen, dass das Konzert nun endlich beginnt und sie permanent am Essen holen :)

Die Musik unbeschreiblich. Traditionelle Musik mit Gitarren, Ukulelen, Trommeln, Rasseln, Panflöten, anderen Flöten und Gesang gemischt mit einem klassischen Kammerorchester mit Streichern und Bläsern. Die Texte bewegend und bei jeder Ansage des Stücks und des Komponisten ging ein Raunen durch die Menge; ich konnte leider nicht mit raunen, da mir jegliche Juans und Mateos leider nichts gesagt haben ;) Besonders großer Kenner schien der ältere Herr schräg vor mir zu sein, der das ganze Konzert nickend durch seinen BlackBerry verfolgt hat :) Publikum gemischt - von spielenden Kindern neben mir über scheinbar gelangweilte Jugendliche bis zu sehr lebendigen älteren Damen und Herren :)

Auf dem Weg zur Farmacía noch ein Abend-Kokos-Schokoladen-Eis und warten bis wir um 11 nach Hause fahren. Morgen früh, 7 Uhr Abfahrt ins Centro, um sich gute Plätze für den Desfile zu sichern. Bleiben noch 6 Stunden Traumland :)

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