Montag, 18. Februar 2013

Tag 165

8 Uhr, mein Chef schon unterwegs und mittlerweile verstehe ich meine Aufgaben sogar am Telefon :) Fortschritt. Ausflug zur Bank. Ich steige in den Bus, bezahle meine 25 cent und setze mich vor 2 Herren mittleren Alters, die sich angeregt unterhalten. Ich verstehe nur Bruchstücke. Der Bus ist voll, vor mir Frau mit Kind, neben mir Mädchen mit Kind, gegenüber 2 ältere Herren, eine Frau der indigenen Bevölkerung mit schweren Säcken mit Bohnen und Mais. Eine ganz normale Busfahrt, ich falle nicht auf.
Wir nähern uns Richtung Centro, der Bus hält und ein blondes Mädchen, heller Hauttyp, viel Sonnencreme im Gesicht und einen Rucksack auf dem Rücken steigt ein. Die Musik grölt weiter aus den knackenden Lautsprechern, doch die Leute werden aufmerksam, schauen sich um und teilweise verstummen die Gespräche.
Es ist wie in einem Film, ein bisschen wie ein Zeitlupenmodus, der Bus fährt weiter, der Moment ist vorbeo und jeder versinkt wieder in seinen Gedanken oder vertieft sich erneut in sein Gespräch.
Auch Annachen war hier durchaus etwas besonderes, doch ist mir die Reaktion der Bevölkerung noch nie im alltäglichen Leben so deutlich geworden. Auf der Straße falle ich mit Clara durchaus auch auf, aber die Jungs pfeifen auch, wenn wir aussehen würden wie alle. 
Das Interesse ist nichts abwertendes, es ist kein Rassismus, aber es ist eine Aufmerksamkeit, ein Bewusstsein. Wahrscheinlich ist es menschlich, dass "Andersartigkeit" zu Interesse führt. Dennoch hat mich dieses Ereignis heute zum Nachdenken angeregt und mein Empfinden der Normalität verändert.
Nicht verändert hat sich aber die Normalität und das Gefühl es ist alles wie immer beim Skypen mit Carola. Beide mit viel Gesprächsstoff und einer Tasse Tee vor dem Laptop :) Lediglich die Uhrzeit ist nicht wie immer, bei mir Abend bei ihr Nacht ;)

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