Montag, 11. Februar 2013

Tag 157

Der erste Abend seit 157 Tagen an dem ich abends meine Augen nicht mal mehr für 3 Zeilen Blog schreiben aufhalten kann.

Ein bunter Desfile, eine schräge Tradition und ein Konzert ohne den Sänger.

Zum Ende der Fiestas de Ambato, der größte Desfile. 2 Stunden blumenverzierte Wagen mit lächelnder und winkender Schönheit oben drauf und Band oder lauten Boxen auf dem Anhänger. Im Anschluss bunt verkleidete, traditionell gekleidete oder auch wenig bekleidete Tanzgruppen mit genau so unterschiedlichen Choreografien :)
Sitzplatz sichern ab 7 Uhr morgens, beginn um 10.

Im Anschluss sich auflösende Menschenmassen und Clara und ich mit Pommes-Mittagessen mittendrin. Faschingstradition mit Carioca und Essen verträgt sich eindeutig nicht. Carioca ein weißer fleckenmachender Schaum, der von allein Seiten zu scheinen kommt. Jeder ist bewaffnet mit einer Spraydose und freut sich auf Opfer mit Essen.
Clara und ich konnten uns retten. Die eigentliche Faschingstradition wird hier als "Fasching spielen" bezeichnet und heißt andere mit Wasser, Mehl und Eiern einzusauen.
Bisher habe konnte ich dem allerdings noch entgehen. ;) Auch hier werde ich wohl einfach kein Fan von Fasching.

Konzertvorbereitungen für das große Reykon Konzert sahen bei Michelle und mir allerdings sehr unterschiedlich aus. Während ich Geburtstagskuchen für Willy backe, sitzt Michelle mit Lockenwicklern beim Friseur. Um 7 sind wir allerdings beide hübsch und stehen um 8 Uhr mit tausend Menschen im Regen und warten auf den Einlass. Mein erster Abend ohne Jacke, die ich sonst immer dabei habe und meine Strickjacke nach wenigen Minuten auswringbar. Regenponchos 2 für 5 Dollar retten allerdings auch nicht mehr die kunstvollen Locken.
Konzertbeginn ganz nach ecuadorianischer Zeit um 11. Singender Junge, schreiende Mädchen, ich dachte Reykon. Leider nicht. Vorgruppe. Im Anschluss "singender" Junge, begleitet von wild tanzenden Mädchen, ich dachte Reykon leider nicht. Vorgruppe 2. Dieser Vorgruppe hätte ich gerne eine Extrastunde Gesangsunterricht bei Cedemusica gesponsert. Vielleicht hätte es auch noch eine Stunde Fühl-den-Rhythmus-und-bleib-im-Rhythmus-Spiele mit meinen 4-jährigen gegeben. :)
Um 2 Uhr mein Handy im Dauerklingelzustand, meine Gasteltern wartend vor der Tür. Der mysteriöse Reykon bis zu diesem Zeitpunkt immer noch nicht in Sichtweite und ich vermute er ist einfach eingeschlafen.
Um halb 3 verlassen wir also das Konzertgelände ohne den Sänger überhaupt gesehen noch gehört zu haben.
Für mich ein YouTube-Video mit dem Süßen vollkommen ausreichend, denn bei dem Gedanken an meinen Wecker um 7 bekomme ich schon Schlafentzugserscheinungen. 2. Nacht in Folge mit Michelle neben mir zum Einschlafen. Zu erst Facebook-Check beide das Gesicht blau beleuchtet im Schein des iPods. Im Anschluss gleiche Einschlaftechnik - Bauch, Kopfkissen nach oben schieben, Kopf zur Seite und innerhalb von 2 Minuten sind wir beide im Traumland. Jede in ihrem eigenen.




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