Donnerstag, 18. Oktober 2012

6 Wochen

Tour durchs Centro um Telefon- und Internetrechnungen für mein Projekt zu bezahlen, überall eng umschlungene verliebte ecuadorianische Jugendliche neben denen ich mir ein bisschen einsam vorkomme und Mittagessen mit Fernanda und Clara im Lieblingscafé. Gesangsunterricht, Chor, Notenlernen mit dem Größten der Chiquitos, Aerobic-Kurs, den man als 1 Stunde Hüften schwingen zusammenfassen kann und 6 Wochen. 
6 Wochen, einmal Sommerferien. Zeitgefühl habe ich irgendwie verloren, Zeit rennt und kriecht immer noch und manchmal fühlt es sich so an als würde ich bald schon nach Hause kommen. 314 Tage sind nicht unbedingt bald und es gibt Situationen, da wünsche ich mir nur die Hälfte der Tage. Meine momentanen Eindrücke, Erlebnisse und Erfahrungen würden wahrscheinlich normalerweise mehrere Sommerferien füllen und die Gewohnheit, die sich mit der Zeit entwickelt, ist wohl mit dem Schulalltag zu vergleichen. Gewohnheit sind auch meine nur 7 Stunden Schlaf geworden, viel zu wenig. Vorhaben heute früh ins Bett zu gehen ist gescheitert - Rolltor in der Farmacía hat geklemmt. Reparatur hätte ich gerne fotografiert, ich versuche es bildhaft zu beschreiben: Die Farmacía hat keine Türen, sondern ist zur Straße hin offen. Abgeschlossen wird mit einem großen Rolltor und vielen viele vielen Schlössern und Eisenstangen. Rolltor ist ziemlich hoch, meine Gastfamilie nicht sonderlich groß. Pickup auf dem Bürgersteig parken, Leiter auf die Ladefläche und mein Gastpapa mit seinem Lieblings-Hammer oben drauf. Rolltor wieder eingehakt und Problem gelöst - leider erst nach einer Dreiviertelstunde. Im Anschluss Cafecito und Abendessen bei der Oma. Den Platz in Michelles Bett zum Telenovela schauen mit meiner Gastschwester, meiner Gastmama und meinem Gastbruder, der heute schon nach Hause kam, habe ich mit dem Vorhaben noch einigermaßen früh ins Bettchen zu kommen dankend abgelehnt. Werden wohl trotzdem wieder nur 7 Stunden. ;)

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