Sonntag, 9. Dezember 2012

Tag 94

Letzter-Arbeits-Ausflugs-und-Shopping-Sonntag.
9 Uhr zum letzten Mal sonntags früh aufstehen für meine Chicos. Ab nächster Woche dann wieder für die Kirche um 9 ;)
Nach spätem Frühstück und kränkelnder Michelle, Schuhkauf mit meiner Gastmama für das Konzert am Donnerstag. Einkaufen im Schuhparadies Ambatos - der Schuhmarkt. 10 Stufen geht es von der Straße runter - "Läden" bestehend aus einem Tisch mit Schuhhaufen und Plastikplanen-Überdachung. Von hässlich über annehmbar bis wirklich schön ist an Modellen alles dabei. Preise; Verhandlungssache. Ich habe nach dem 3. Laden die Orientierung verloren. Schwarze Schuhe mit Absatz gab es reichlich, aber entweder verziert mit Blume, der zweite Schuh war gerade nicht auffindbar oder die Preisverhandlung war zu schleppend. Am Ende: Schwarze Pumps mit Absatz auf dem ich hoffentlich beim Tanzen mit den Chiquitos nicht umfalle, Sohlen, die ich mir noch ein bisschen zurechtschneiden muss und 20 Dollar weniger.
Mittagessen mit Essenswahl auf Gutglück - hat gemundet. Auf die Suppe habe ich heute verzichtet, aber ich hatte mal wieder eine tolle Kombination an Reis, Pommes und Nudeln zu meinem Fleisch. :)
Im Anschluss Shoppingtour 2 diesmal mit Michelle und in einer Mall. 40 Minuten Fahrt nach Latacunga, Mallbesuch ohne was zu kaufen und auf dem Rückweg Colada Morada und Latacunga-Kekse kaufen. Beides nicht so mein Fall. Colada Morada sprich dickflüssige rote Grütze mit verkochten undefinierbaren süßen Obststückchen. Latacunga-Kekse sprich frittierter Mürbeteig.
Im Anschluss Farmacía ziemlich pünktlich um halb 9 schließen, denn Shoppingtour 3 für heute. Erneut Mercado, aber diesmal der Kleidermercado. Eigentlich: Weißes Kleid für Michelles Engel-Auftritt im Colegio. Mit den Hintergedanken an meinen immer noch nicht fertigen Zwischenbericht und mein Bett, war ich beim 5. weißen Kleid ein bisschen ungeduldig. Das 6. wurde es dann und da wir ja nun alles hatten was wir brauchten konnten wir weiter shoppen ;) Erst Suche nach einer Hose für meinen Gastbruder. Bei meinem ersten Besuch auf dem Mayorista sahen für mich alle "Läden" gleich, entschuldigt die Bezeichnung, "ramschig" aus. Doch bei meinem mittlerweile 3. weiß ich, dass man einfach nur die richtigen Lädchen kennen muss, um fündig zu werden :)
Für meinen Gastbruder war trotzdem nichts dabei, dafür für Michelle und mehr oder weniger mich :)
Wir waren schon auf dem Rückweg als wir an Michelles Lieblingsladen vorbeikamen. Hier keine gefälschten Sachen, viel rosa, Blümchen, Blüschen und Kleidchen. Genau ihr Ding ;)
Umkleider ist entweder ein Vorhängchen, gespannt zwischen 2 Kleiderständern oder einfach nicht vorhanden wie in diesem Fall. Nach dem Durchwühlen des Tischchens, anprobieren. Michelle und ich standen also irgendwann in Tops im Gang des Mercados und haben Blüschen, Kleidchen und Jäckchen drüber probiert. Die Frau hinter dem Tischchen hatte ihren Spaß mit uns und die Frage, ob wir Kolleginnen sei war irgendwie ein bisschen komisch. Antwort: "Ne, das ist meine Schwester" Gegenfrage: "Deine Schwester woher?" Dann ging das Gespräch mal wieder über meinen Aufenthalt, meine Arbeit, meine Familie hier, meine Familie und Freunde zu Hause etc.
Am Ende auch hier Verhandlungen, ein Oberteil für Michelle und mehr als 20 Dollar. Aus diesem Grund gehört laut meiner Gastmama das Oberteil auch ein bisschen mir und mir wurde damit schon gleich ein Outfit für Samstag für die Weihnachtsfeier der Buscompanía meines Gastpapas geplant. ;) Cafecito im Stehen und vor einem anderen Lädchen mit Anistee und Quimbolitos. Quimbolitos - Teig, der in Bananenblätter eingewickelt wird und anschließend gedämpft wird - glaube ich zumindest. Mal wieder eine Sache aus der ecuadorianischen Küche, die mir neben Patacones, Tortillas und Tres Leches fehlen wird.
Um viertel vor 11 konnten wir dann mit den wirklich wichtigen Dingen, meinem Zwischenbericht, anfangen. Zum Glück fehlte nur noch das Korrekturlesen meines des spanischen Teils. Ohne die Hilfe meiner Gastmama und meiner Ñaña (auf Kischwa "Schwester" und mein hier Lieblingsspitzname) wäre der Teil wohl ein bisschen Konfus geblieben. Danach ewiges Gespräch mit meiner Gastmama über meine Gründe für meinen Aufenthalt, über die Reaktion meiner Eltern, meine Freunde und meines Freundes, über meine Ängste, über mein Wohlbefinden etc.
Mein Internetübersetzer hat zwar geglüht, aber das Gespräch war dennoch ziemlich gut und flüssig :)
Mittlerweile ist es nun halb 1, mein Zwischenbericht verschickt, mein Blogeintrag fast fertig und mein Wecker steht auf 20 vor 7. Michelle sitzt noch an ihren Hausaufgaben und ihr Wecker steht auf halb 6.
Gute Nacht und Hannalein, ich schicke dir ein paar Plätzchen nach Indien. Die kommen dann wahrscheinlich Ostern an und haben Osterhasenfell. ;)
Weihnachts-Umarmungen aus Ecuador. :)

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