Montag, 17. Dezember 2012

Tag 102

Leben neben einem aktiven Vulkan, Auseinandersetzungen und Fußmarsch.

Bisher hätte ich wohl alle Arbeiten in meinem Projekt auch in Deutschland bekommen können - Vulkanasche fegen eindeutig nicht. Die Straßen, die Terrassen auf den Dächern und die Autos bedeckt mit schwarzer Asche.
Um 6 Uhr morgens, grollen und die Erde wackelt - ich habe geschlafen ;) Zu Hause würde man den Anblick draußen diesig nennen. Der sonst klar zu sehende Vulkan, komplett eingenebelt. Doch es ist kein Nebel, sondern Asche in der Luft.

http://www.n-tv.de/panorama/Tungurahua-Vulkan-speit-Asche-article9799916.html

Neben der Asche in der Luft, Rauchbomben im Centro. Maßnahme der Polizei.
Hintergrund: Gestern, Mord eines Mitglieds der indigenen Bevölkerung. Daraufhin Proteste der Indígenas und tausend Schaulustige. Auf dem Hinweg noch eine friedliche Masse. Auf dem Rückweg, Leute die sich ihre Jacken vor die Nase halten, Rufe wie "nicht da lang laufen, bomba bomba" und ein riesigen Polizei- und Militäraufgebot. Absperrung der Hauptstraße, Verkehrchaos und Umwege, um zur Bushaltestelle zu gelangen. Bus bringt mich schnell zurück. In meinem Viertel alles ruhig.

Gegen Abend auch im Centro alles wieder friedlich. Die gewohnten Menschenmassen auf dem Mercado, rauchende Essensstände und dröhnende Musik aus den bunten Läden.
Ausgedehnter Abendspaziergang mit Clara. Ziel: Santa die Paketstation, meine zweite Heimat. Diesmal 2 Cellobögen, eingewickelt in Papier und einer Rolle Klebenband, zu verschicken. Am Abend, Hochbetrieb. Die Pakete sehen fast alle aus wie meine. Unverkennbar der hohe Klebebandanteil.
Statt Cafecito -  ein Eis und statt Farmacía schließen - Taxi nach Hause. Vorhaben so richtig früh ins Bett zu gehen allerdings mal wieder gescheitert.

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