Montag, 1. April 2019

Tag 11 - oder auch Tag 1

Gefühlt hat ein Tag in Mexiko weniger Stunden als bei uns, denn die Tage hier verfliegen. Wenn ich jedoch abends überlege, was ich alles gemacht habe, dann wundere ich mich, dass ich so viel geschafft habe. Ein seltsames Zeitgefühl irgendwie. Mein erster Arbeitsmontag beginnt mit einer Runde joggen auf dem Unicampus. Um viertel nach 7 ist fast noch niemand auf der Straße. Nur der Essensstand vor der Uni brät schon mal einen riesigen Berg Jalapeños an. Ist jetzt nicht unbedingt mein präferiertes Frühstück. Ich gönne mir lieber ein Müsli mit frischer Mango in der Sonne auf unserem Balkon. Um 10 Uhr treffe ich meine Chefin und bespreche ein bisschen meine Unterrichtsplanung und bekomme noch ein paar Infos zur Organisation. Mir bleibt noch eine Stunde vorm Team-Treffen, also nutze ich die Zeit für einen Markteinkauf. Der kleine Gemüseladen ist zwar wirklich süß, aber man bekommt dann doch nicht alles. Zur Markthalle sind es 10 Minuten zu Fuß und ich stelle mal wieder fest, dass Querétaro tatsächlich ein schönes Städtchen ist. Doch an die Markthalle in Ambato kommt der Markt um die Ecke leider nicht heran. Ich vermisse immer noch meine grünen Kochbananen und getrocknetes Zitronengras und andere Kräuter, um frischen Tee zu machen. Ich werde weiter suchen. Nach der Teamsitzung dann also mein erster Unterricht. Nach einigen Problemchen mit dem Audio (es scheint irgendwie so ein Lehrerding zu sein) und der Suche nach unserem Tisch, denn irgendwie ist der im Nachbarraum gelandet, haben wir eine wirklich gute Stunde. Wir üben Präpositionen und ich muss erklären, dass auch wenn in Nachmittag "nach" enthalten ist, dies keine Präposition ist. Um halb 4 habe ich meine erste Unterrichtsstunde geschafft und mir bleibt bis 19 Uhr Zeit etwas zu kochen und noch ein bisschen den Abendkurs vorzubereiten. Zum Glück wohnen wir direkt gegenüber. Mein Abendkurs besteht aus 6 Teilnehmern und wir schaffen viel weniger als ich gedacht hätte. Aber dann ist die nächste Stunde eben auch schon vorbereitet. Meine Schüler müssen sich glaube ich noch ein bisschen an meinen Unterrichtsstil gewöhnen. Denn als sich mich fragen, was das Wort "herum" bedeutet, laufe ich eben einmal um meinen Stuhl herum oder eben auch mal aus dem Raum raus, wenn es um die Worte "heraus" und "raus" geht.
Um 21 Uhr sitze ich mit meinen Mitbewohnern auf unserem WG-Sofa, habe eine Tasse mit meinem Lieblings-Limonen-Tee in der Hand und es läuft Schuh des Manitu. Zwischendurch bekommen wir noch Besuch von einem relativ großen kakerlakenartigen Tier und Matthias entsorgt dieses heldenhaft. So können wir Mädels entspannt schlafen gehen. Morgen dann Tag 12 oder auch Tag 2.

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