Tag 13 - Lila Bäume

Mein Uber schiebt sich langsam durch den dichten Feierabendverkehr. Im Radio läuft "Let It Be" und die Sonne geht langsam hinter den Häusern Querétaros unter. Es ist Mittwoch Abend und ich bin auf dem Rückweg von meinem Firmenkurs. Wir fahren vorbei an einem Laden, in dem man Autoreifen kann. Und wir fahren vorbei an noch einem Laden mit ausschließlich Autoreifen. Und noch einem. Und noch einem. Das Konzept scheint zu funktionieren. Mich verwundert es etwas. An die Läden mit Autoreifen reihen sich Geschäfte mit Rollrasen und Gartenuntensilien. In unserem Viertel hat eigentlich niemand einen Garten, aber es schient auch hierfür Bedarf zu geben. Zwischen den Läden stehen lila Bäume. Sie erinnern mich von der Farbe her an Flieder, aber sie sind viel größer. Überall in der Stadt findet man momentan diese blühenden Bäume und sie bringen in die eh schon bunte Stadt noch mehr Farbe. Um halb 7 komme ich zu Hause an, packe schnell mein anderes Lehrbuch und vor allem das Lehrerhandbuch, mache mir ein Avocado-Brot und bin um 19 Uhr bereit für meinen nächsten Kurs. Wie jeder Deutsche im Ausland, vermisse auch ich mittlerweile so ein richtig echtes Brot. Die Bäckerei um die Ecke hat immerhin knuspriges Baguette. Ist schon mal ein Anfang. Uns sollte ich übrigens grün zurückkommen, liegt dies an meine täglichen Avocado Konsum. Ich glaube es ist bisher tatsächlich kein Tag vergangen an dem ich nicht mindestens eine halbe Avocado gegessen habe.