Sonntag, 21. Februar 2016

Tag 8

Welten in einer Stadt.

Doch zu Beginn des Tages erscheint Bogotá als eine Welt. Bestehend aus einem Meer an Häusern und Straßen. Das Ende der Häuser kann man nur erahnen und der Blick vom Hausberg von Bogotá reicht noch nicht mal bis in den endlosen Norden der Stadt. Rafael -mein gestern neu gewonnener Schweizer Freund- und ich wissen gar nicht so recht wo wir eigentlich hinschauen sollen.


Bogotá














Mit der Seilbahn geht es wieder nach unten, mitten hinein in das Häusermeer. Heute ist Sonntag und viele der Straßen sind am Sonntag für Jogger, Radfahrer, Inlineskater etc. gesperrt. Wir flanieren also ein wenig durch die Candelaría, die historische Altstadt von Bogotá. Kommen vorbei am Palast des Präsidenten und natürlich am Platz des Simon Bolívar. Was wäre schließlich eine südamerikanische Stadt ohne eine Plaza de Bolívar. 



Plaza Bolívar

Auch wenn eigentlich jeder ein Handy besitzt: dieser Mann verkauft Minuten zum Telefonieren für umgerechnet 0,03 cent. 

















Nach einem Mittagessen machen wir uns auf in den Norden der Stadt in den Stadtteil Usaquén. Ich habe mich verliebt, eindeutig. Hat die Altstadt von Bogotá wirklich Charme mit den vielen kleinen holprigen Gassen und den Wandgemälden, ist Usaquén einfach hübsch. Sonntags ist Markt und entlang der Straße gibt es Stände und einfach nur auf dem Boden ausgebreitete Tücher mit Armbändern, Taschen, Haarschmuck, Ohrringen, Seifen, Naturmedizin, Schuhen und Räucherkerzen. Und es sind nicht die Art von Artikeln, die schon beim bloßen Anblick auseinanderfallen. Mein Highlight ist der Brotstand, der echtes Vollkornbrot verkauft. Als ich entschlossen auf den Stand zugehe und ein Brot mit Leinsamen drauf aussuche, schaut mich der Verkäufer kurz an und fragt alemana, also deutsche? Ich nicke und er lacht. Er sagt, dass viele Deutsche genau dieses Brot kaufen würden und ich denke mir: kein Wunder, denn dieser Stand könnte 1:1 auf einem deutschen Wochenmakt stehen und nicht fast 10.000 km entfernt in Kolumbien.

Und während wir durch die Menschenmenge laufen, stellen wir fest, dass der Norden eine eigene Welt ist. So tragen die Leute andere Kleidung, die iPhonerate ist eindeutig höher und auch die Cafés haben nicht nur den Zweck, die Menschen mit Essen und Trinken zu versorgen, sondern nebenher auch noch schön auszusehen. Trotzdem gibt es an den Straßenecken natürlich voll beladene Autos, die Obst verkaufen und fahrbare Grills mit Maiskolben. Denn auch so sehr dieses Viertel an Europa erinnert, sind wir immer noch in Kolumbien.

Am späten Nachmittag wird das Wetter dann tatsächlich so wie die letzten Tage schon vorhergesagt nämlich regnerisch. Ich gönne mir ein Uber-Taxi, welches mich für umgerechnet 3,61 Euro trocken und vor allem sicher nach Hause bringt.

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