Freitag, 26. Februar 2016

Tag 13

Ein Tag an dem ich auf noch mehr nette Bogotaner treffe, der Heimweg im Hellen gar nicht mehr zu furchteinflössend erscheint wie gestern und es nicht regnet, da ich einen Regenschirm dabei habe.

Als heute morgen um 5:12 Uhr mein Wecker klingelt, bin ich doch ein bisschen froh, dass Freitag ist. Auch wenn früh aufstehen für mich nicht so schlimm ist wie für manche andere Personen aus meiner Familie, gehören Aufstehzeiten, die mit einer 5 beginnen, nicht zu meinen Favoriten. Im Schulbus hält mich ein kleines Whatsapp-Telefonat mit Lars wach, denn sonst wäre ich sicherlich direkt beim Einsteigen eingeschlafen und wohl nie mehr aufgewacht. Mariale nimmt mich nach der Schule mit dem Auto mit in ihre Praxis und wir kommen super entspannt und pünktlich an. Fahren wir mit dem Bus dauert der ganze Spaß schon ein bisschen länger. Denn jedes Kind wird an seiner Abholecke abgesetzt und da in der Route zur Praxis viele Kindergartenkinder mitfahren, die nicht einfach auf der Straße abgesetzt werden dürfen, kann es dauern. Denn der Bus muss warten bis die Eltern bzw. meistens das Kindermädchen an der Ecke steht und das Kind „entgegennimmt“. An sich klappt das meistens prima, doch manchmal steht man dann eben doch ein bisschen in der Gegend herum und wartet. Und so kamen wir die Woche eigentlich meistens direkt mit unserem Patienten in den Praxisraum und das ist irgendwie nicht wirklich ein guter Therapiestart.

Um 17 Uhr ist es draußen noch hell und wir haben die letzte Therapie abgeschlossen. Mein Handy hat noch genug Akku und ich finde bei GoogleMaps den perfekten Bus für den Heimweg. Meine Buskarte, die ich bisher nur für den Transmilenio Bus benutzt habe, brauche ich auch für den perfekten Heimweg-Bus. Leider sagt mir jedoch der Sensor am Drehkreuz im Businneren: „Kein Guthaben.“ Irgendwie bin ich wohl doch mehr Bus gefahren als gedacht. Ich schaue ein bisschen bedröppelt und möchte gerade aussteigen, da hält ein junger Typ seine Karte vor den Sensor und schenkt mir meine Busfahrt. Also quetsche ich mich in den bereits vollen Bus und bin mir sicher, dass sich jeder meiner deutschen Freunde bis vielleicht auf Cate und Kerstin den Kopf gestoßen hätte. Denn sogar ich kann mich sehr entspannt an den Busstangen festhalten, die von der Decke hängen und strecke ich meinen Arm nach oben, kann ich die Busdecke berühren. Total verrückt. Und während ich da so stehe fragt mich die vor mir sitzende Frau, ob meine Tasche denn schwer sei und sie sie auf den Schoß nehmen solle. Auch wenn ich dankend ablehne, freue ich mich über solche Kleinigkeiten so richtig.

Als ich zu Hause ankomme, dämmert es für 10 Minuten und in der Zeit ziehe ich mir mein Zumba-Outfit an und versuche um halb 7 meine Arme, Beine, Füße und meinen Po genau so zu bewegen wie die schwangere tanzende Vorturnerin. Ziemlich fraglich, ob mir das trotzt meiner Bemühungen so gelingt.

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