Dienstag, 6. August 2013

11 Monate

Also doch. Der Brief aus Esmeraldas hat es nun doch zu uns geschafft und heute saß schon wieder jemand neues hinter den Gitterstäben durch die ich Rommels Ausweis schiebe, um dann den Abholschein ebenfalls durchs Gitter entgegen zunehmen und zu unterschreiben. Hat ein bisschen was von Gefängnis und mir sind meine Jungs von der anderen Paketstation zu der ich sonst immer gehe eindeutig lieber.
Bin ich am Morgen noch sauber, sieht das 2 Stunden später anders aus. Dafür ist nun der Raum der Chiquitos frisch gestrichen, der Puzzleboden neu zusammen gepuzzelt und alle Instrumente von Xylophon über Kazoos und Eselskiefer bis hin zu den winzig kleinen Geigen haben ihren Platz.
Beim Mittagessen sind wir wenigstens alle schmutzig. Mein Gastpapa, die Jungs aus der Werkstatt und ich. Meine Gastmama mit Großeltern, meinem "kleinen" Bruder Diego und noch unbekannter Tante irgendwo. Und irgendwie auch bis morgen.
So räume ich also weiter bis um 7 Sachen hin und her, überlege mit Rommel wie wir meinen Papa und Anna morgen überraschen können und gehe mit Willy einkaufen. Als wir den Supermarkt betreten stelle ich fest, dass ich seit meinem Familienwechsel nicht mehr wirklich im großen Supermarkt einkaufen war. Wie schnell man sich daran gewöhnt mal eben 2 Eier, 200 Gramm Butter und ein paar Früchte im kleinen Tante Emma Lädchen an der Ecke zu kaufen. Und wenn einem 50 Cent fehlen man sie eben später vorbeibringt.
Um 11 höre ich meinen Gastpapa Sportübungen machen und tausche mich besorgt mit meinem großen Bruder in Quito aus. :) Nun ist hier aber alles still, der Sportdrang scheint gestillt zu sein und es wird Zeit fürs Bettchen. Dringend. :) 

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