Mein Wecker spielt um 6.43 "Happiness" und als ich aus dem Fenster schaue und die Sonnenstrahlen entdeckte ist das Lied plötzlich ganz passend. Dennoch ist die Snooze-Taste verlockend.
Ein Mittwoch an dem Opa pünktlich sein Frühstück bekommt, ich weitere Partituren sortiere und viel über Rommels Lebensgeschichte erfahre.
Rommel, mein Chef, aufgewachsen mit 7 Brüdern. Das Haus beschaulich, das Essen ebenfalls. Ein bisschen hat die Geschichte was vom Tellerwäscher zum Millionär. Ein besonderer Millionär, nicht ein Geld-Millionär, sondern eher reich an Erfahrungen, Lebensmut und vor allem Lebensfreude.
Die ältesten Brüder verließen das Haus mit 13, 14 und 15. Wenn du in Armut lebst, dann ist es draußen immer besser, war die Antwort auf mein irritiertes Gesicht. Rommel blieb zu Hause, um sich mit 12 um die 3 Kleineren zu kümmern und zu arbeiten.
Ein bisschen später: Quito, die Hauptstadt. Hier kam dann die Musik und Evi, seine heutige Frau. Evi hatte ihr zu Hause, ihren Musikunterricht und ihre Eltern. Das Leben von Rommel, der am Morgen nicht mal wusste, ob er am Abend ein Abendessen hatte, war für sie nicht nachvollziehbar. Trotzdem sind sie heute verheiratet. Nach vielen Jahren Fernbeziehung in denen Rommel in Russland studierte, in Paris in der U-Bahn Flöte spielte und in Mexico gewalttätigen Jugendlichen Musik beibrachte.
Während ich also zuhöre und mir mal wieder deutlich wird in welch heile und geborgene Welt ich geboren wurde, sagt Rommel, dass er keine Angst vor Armut habe. Ich glaube ich schon. Nicht vor der Armut an sich, sondern vor der fehlenden Sicherheit.
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