Samstag, 13. April 2013

Tag 219

Dusche dann wenn du kannst und nicht wenn du willst.

Eigentlich kannte ich das Motto bisher nur von Hannah aus Indien.
Klar gibt es eigentlich mindestens einen Strom- und Wasserausfall pro Woche, meistens irgendwie samstags morgens, aber bisher hatte ich mein Duschtiming immer ganz gut angepasst. Heute leider nicht. Ich hatte Glück noch ein bisschen abgekochtes Wasser auf dem Herd zu finden, um mir wenigstens meine Zähnchen putzen zu können.
Überraschenderweise kam der Wasserausfall nicht gleichzeitig mit einem Stromausfall wie sonst immer und so gab es skypen mit Ilan und spontanes Geburtstagsskypen mit Riccarda und den restlichen Mädels. Wunderbar und das Gefühl danach zwischen "es ist alles so wie immer" und "ou man, ich will jetzt Heim". :)
Die Tienda von meinem Gastopa hat sich mal wieder als echte Fund- und Schatzgrube herausgestellt und der Gute hat mir bei meinem Anblick mit leicht erhöhter Temperatur und Kopfschmerzen erst mal eine Apirin hervorgezaubert. :)
Mittagessen mit allen, später auch mit meiner Gastfamilie und anschließend wurden aus geplanten 1 1/2 Stunden doch 5 Stunden Farma. Wie meistens. :)
Die Zeit verging überraschend schnell. Zu erst nur mit Michelle und der neuen Angestellten, die ein bisschen durch den Wind war, anschließend die Farma als Treffpunkt von der Jungs-Truppe meines Gastbruders, irgendwann kamen auch meine Gasteltern vom Möbelkauf und zwischen all dem Gewusel habe ich Medikamente weggeräumt, Geld gewechselt (ja Ilan, ohne Hans, meinen geliebten Taschenrechner), 2 Pflaster verkauft und an mich selbst ein Wasser. Mit meinem Gastpapa über Michelle "gelästert", festgestellt, dass es ihr Mann später nicht einfachen haben wird, mich mit der Freundin meines Bruders über Zukunft, Uni, Prüfungen und die Tradition von Uniformen unterhalten und das Auto meiner Gastfamilie umgeparkt. :)
Steige ich zu Hause in Papas Auto, dann kann ich meine Füße ausstrecken und komme trotzdem nicht an die Pedale. Steige ich hier ins Auto, nachdem mein Gastpapa gefahren ist, muss ich den Sitz nicht mal einen Zentimeter verschieben und kann direkt den Pick-Up mit der nicht all zu überschaubaren Ladefläche zwischen irgendwelche anderen Autos schieben und mich langsam durch den Ambato-Abend-Immer-Verkehr bis vor die Farma stottern. ;)
Cafecito bei Oma mit frischem Pfefferminztee extra für meinen Hals und dazu Salsa tanzen in der Küche mit ihr in ihrem Fleece-Bärchen-Schlafanzug zu der Musik von der Fiesta von nebenan. Allein solche Momente machen allen kleinen Tiefs wieder wett.
Mittlerweile 10 nach 11 und Anruf von Rommel: "Sarita, du kannst morgen bis 12 schlafen, ganz viel mit Deutschland reden und dich jetzt betrinken, feiern gehen und erst ganz spät nach Hause kommen". Was er eigentlich damit sagen wollte ist, dass ich morgen nicht um 9 arbeiten muss, wie eigentlich geplant, und er mir jetzt eine Gute Nacht wünscht. :)
Mal schauen, ob ausschlafen bis 12 klappt. Ich glaube ja nicht, aber bis 9 Uhr wäre ich schon glücklich.

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