Samstag, 23. März 2019

Tag 2 - Samstag de Fiestas

Der Samstag startet für mich und die anderen Praktikanten mit Unterricht von 9 bis halb 1. So wird jeder Samstag für mich die nächsten 3 Monate aussehen. Denn Samstag ist eben ein guter Tag für einen Sprachkurs. Ich begleite meine Vorgängerin also in ihren A1.2 Kurs und lerne die ersten „Schüler“ kennen - 12 Leute zwischen 20 und 60 Jahren. Erstmal sitze ich einfach nur dabei und mache mir langsam weniger Sorgen, ob ich das hinbekomme. Denn manchmal ist mir die deutsche Sprache durchaus ein Rätsel. Während ich noch auf meinem Beobachterplatz im Sprachkurs sitze, sehe ich wie gegenüber auf unserer Terrasse schon Girlanden aufgehängt werden. Mein erster Samstag wird direkt zum Party-Samstag. Um halb 1 versammeln sich alle Praktikanten, meine Chefin und die beiden Festangestellten der Sprachschule um die schwangere mexikanische Kurskoordinatorin zu verabschieden. Es gibt Kartoffelsalat, Couscous, Bruschetta, Tortillas, Bohnen und Apfelstrudel - also einmal querbeet durch die internationale Küche. Am Tisch wird eine Mischung aus Spanisch und Deutsch gesprochen und ich lerne meine ersten mexikanischen „Slang“-Wörter. Denn jedes Lateinamerikanische Land hat eben seine eigenen Wörter und mit meinem „Ecuador-Slang“ komme ich hier eindeutig nicht weit und schaue in fragende Gesichter. 


Nach Party 1 an diesem Samstag beschließe ich, dass es Zeit wird mehr von der Stadt kennenzulernen. Also packe ich mein eBook und meine Kamera ein und mache mich auf den Weg ins Centro. Innerhalb von 10 Minuten bin ich im Straßengewirr von Querétaros Centro. Bunte Häuschen, Blumen an den Fenstern, kleine verwinkelte Gassen, unzählige Kirchen und kleine Plätze. An sich gehe ich in der Menge unter, die sich an einem frühen Samstag Abend durch das Centro schiebt, aber in dem Moment in dem ich mich auf eine Parkbank in der Sonne setze oute ich mich eindeutig als extranjera - als Ausländerin. Denn wie auch in Ecuador scheinen Mexikaner die Sonne eindeutig zu meiden. Als ich nach Hause komme geht es direkt weiter zur nächsten Party. Aus einigen Schülern sind für die anderen Praktikanten gute Freunde geworden und so sind wir abends auf einer Hausparty in einem der schickeren Viertel von Querétaro eingeladen. Ich bin super froh, dass ich einfach so integriert werde und sitze wenige Minuten später auf dem Rücksitz von einem der Schüler der Sprachschule. Wir fahren Ewigkeiten durch die Stadt und mir wird erst jetzt bewusst wie groß diese Stadt ist. Irgendwann halten wir an einer Schranke, der Fahrer gibt einem Sicherheitsbeamten seinen Führerschein ab, das Kennzeichen wird registriert und wir erhalten eine Parkmarke. Wir fahren weiter durch eine abgetrennte Wohnsiedlung mit Häusern bei denen man nicht weiß wo sie anfangen und aufhören.    Auf der Geburtstagsparty weitere ich direkt mein mexikanisches Vokabular weiter aus und falle um halb 4 mit dem Wissen ins Bett, dass um halb 8 mein Wecker schon wieder klingelt.








Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen