Freitag, 22. März 2019

Tag 1 - Ein langer Freitag


Der luxuriöse Bus bringt mich in 3 Stunden vom Flughafen in Mexiko-Stadt nach Santiago de Querétaro. Reiseerfahren wie ich bin, habe ich mir am Flughafen direkt eine mexikanische SIM-Karte gekauft und kann mir dadurch direkt ein günstiges UBER zur Sprachschule bestellen. Meine dicke Winterjacke habe ich clever um meinen Koffer gebunden und ich bin froh, dass meine dicken Winterschuhe noch irgendwie Platz in meinem Koffer gefunden haben, denn ich steige bei entspannten 26 Grad Celsius aus dem Bus. Leider waren es in New York zwei Wochen zuvor noch entspannte -7 Grad, weshalb ich auf meine Winterjacke beim besten Willen nicht verzichten konnte. Bin ich sonst relativ geschickt bei der Reiseplanung, war dies eindeutig eine Fehlkalkulation. Denn über die Hälfte meines Kofferinhaltes ist für Mexiko eindeutig zu warm. Doch wann hat man schon die Chance nach New York zu fliegen.

An der Sprachschule werde ich direkt von meiner Chefin in Empfang genommen und wir spazieren einmal über die Straße in mein neues zu Hause für die nächsten 3 Monate, die Praktikanten-WG. Ein Haus mit Küche, Wohnzimmer, 2 Bädern, 4 Zimmern, einem Übergangszimmer und 2 Terrassen und 4 bzw. aktuell 5 Praktikanten. Allesamt deutschsprachig. Meine Vorgängerin wird mich die gesamte nächste Woche noch einarbeiten, bevor ich dann ihre Kurse und Einzelschüler übernehme. Das Haus lateinamerikanischer Standard mit Wasser, welches man nicht aus dem Hahn trinken kann, Klos, in die man besser kein Toilettenpapier schmeißen sollte und Türen, die „falsch herum“ aufgehen. Aber immerhin keine wilden Elektro-Dusch-Kopf-Konstruktionen im Ecuador-Style, sondern es gibt einfach gar keinen Duschkopf. Auch eine Lösung. Wasser fließt einfach aus einem Loch aus der Wand. Aber immerhin kochend heiß. Neben dem Herd in der Küche steht nicht wie ich erwartet hätte ultra gefährlich eine Gasflaschen, sondern das Gas kommt immerhin aus der Leitung. Ist auf jeden Fall ein Fortschritt zu der Küche meiner ecuadorianischen Gastfamilie. Zudem gibt es einen Wasserkocher, was mich teeliebenden Menschen natürlich besonders glücklich macht. Im Supermarkt habe ich mir direkt Zitronengrastee mit Limone gekauft. Das Teeregal bei Rewe ist so unfassbar groß, aber dieser Tee fehlt eindeutig im Sortiment.

Nach einer kleinen Hausführung und Einkaufsrunde im Supermarkt um die Ecke (um die Ecke im wahrsten Sinne des Wortes), falle ich am Freitag nur noch in mein Bett. Nach nur 3 Stunden Schlaf in der Nacht zuvor, Bustour mit einem gesprächigen Sitznachbarn, einem netten Nachmittag mit den anderen Praktikanten und einem kleinen Loch mit Lars-Vermiss-Moment nach 2 gemeinsamen Wochen, hilft nur noch schlafen.

Die Sprachschule

Direkt gegenüber - die Praktikanten WG. Mit Sonnenschirm und Liegestuhl.


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen