Samstag, 16. März 2013

Tag 191

Von Sonnenschein bis hin zu Regen und von alles wie immer bis hin zu irgendwie doch immer anders.

Meine Samstagsroutine: 8 Uhr skypen, Bad putzen, Küche aufräumen, joggen, duschen und Oma Mittagessen. Oma Mittagessen heute schon anders. Keiner da, nur mein Gastpapa, mein Gastbruder und ich. Opa schon fertig mit essen.
Suppe steht fertig auf dem Herd, sowie der Reis mit Hühnchen und Gemüse. Die Banane bereits geschält und muss nur noch in die Pfanne. Nach meinen Verständnis nimmt sich also jeder einen Teller, nimmt sich eine Portion die ihm gefällt, setzt sich an den Tisch und isst. Nicht aber nach hiesigem bzw. dem Verständnis der Männer in meinem Haus.
Gang in die Küche, schauen was es zu Essen gibt und dann der Spruch: "Oh ja das mag ich, ich mag viel" was zur Folge hat, dass die beiden sich an den Tisch setzen und darauf warten, dass die Suppe und der Reis zu ihnen fliegt. Oder einfach, dass ich ihnen das Essen bringe.
Solche Situationen zeigen mir, dass ich eine andere Mentalität verfolge, dass ich anders aufgewachsen bin und dass ich mich dennoch anpasse. Ich bin von mir selbst überrascht, denn ich weiß, dass ich es zu Hause diese Selbstverständlichkeit nicht hinnehmen würde. Ich möchte dazu sagen, dass sie nicht undankbar sind und es zu schätzen wissen und dennoch kann ich dieses traditionelle Bild nicht verstehen, aber akzeptiere es und weiß für mich meine eigenen Werte, die ich an meine Familie später vermitteln möchte.
Nach ein bisschen "was-wäre-wenn-Träumen" mit Markus und mit Cate in der Küche chillen, um halb 6 Fahrt mit meinem Gastbruder ins Centro. Fahrt allerdings mit dem Taxi ohne zu zahlen. Dafür liebe ich es eine große Ecuador-Familie zu haben, denn wenn man Glück hat kommt das Taxi vom Onkel oder der Bus von Papa oder anderem Onkel vorbei und es gibt plötzlich Haltestellen, die es sonst nicht gibt und kostenlose Fahrten ;)
In der Farmacía "Verhör" meiner Gastoma warum ich zum Mittagessen keine Suppe gegessen habe. Frage: Sie war zum Essen gar nicht zu Hause. Ich weiß nicht wer also gepetzt hat, dass ich keine Suppe gegessen habe. Kann nur einer der beiden Männers oder mein Gastopa gewesen sein. Interessante Situation sich rechtfertigen zu müssen weshalb man keine Suppe gegessen hat ;)
Nach dem "Verhör", Friseurbesuch mit Michelle und Gastpapa. Auch hier Treffen auf entfernte entfernte Verwandte und sofort haben wir uns alle lieb und es ist noch billiger als eh schon. Männers 1,50 Dollar.
Auf dem Rückweg füllt sich das Auto für den Ausflug zur Mall. Einkauf bei Megamaxi, dem Real von Ambato. :) Mit Michelle also auf dem Vordersitz, mit der Macht über das Radio und laut mitsingend. ;)
Richtig voll wird's aber erst gegen Abend vor dem Fernseher bei uns zu Hause. Film schauen mit meinen Gastgeschwistern, Freundin von meinem Bruder und 2 Cousins. Dazu Kissenschlacht und eine qualmende Mikrowelle mit verbranntem Popcorn.

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