Mittwoch, 6. März 2013

Tag 181 - 6 Monate

Das wunderbare an 6 Monaten ist, dass wenn ich gefragt werde, wie lange ich denn nun schon hier sei und wie lange ich denn noch bleibe, es die gleiche Antwort ist.
Die Fragen kann ich auf Spanisch nämlich manchmal immer noch nicht ganz auseinanderhalten.
Der Weg zur Arbeit gestern Morgen wie immer gleich. Zumindest bis zum Zebrastreifen kurz vor Cedemusica. Das der Zebrastreifen hier nicht die selbe Bedeutung hat wie zu Hause ist mir schon länger klar; ich weiß nicht für was genau er da ist, aber es gibt ihn.
Clara und ich versuchen dennoch seit geraumer Zeit, die uns bekannten Zebrastreifen-Regeln hier einzuführen. Die Autofahrer, die Anhalten bekommen ein besonders freundliches Lächeln.
Das Szenario gestern: Ich laufe über den Zebrastreifen. Plötzlich biegt eine Fahrschule um die Ecke. Der Fahrlehrer gibt mir wild gestikulierend zu verstehen, dass ich sofort die Straße zu verlassen habe und seinem entgeisterten Blick ist zu entnehmen, dass er sehr verwundert ist, dass ich die Straße überquere. Ich glaube ich hätte mir einiges Mal abwürgen am Zebrastreifen in meinen Fahrstunden erspart, wenn ich hier meinen Führerschein gemacht hätte ;)
Ansonsten ein Mittwoch mit Geigenunterricht, Chiquitos und Einblick in die ecuadorianische Bürokratie. Kauf eines Internetsticks.
Hierfür ecuadorianische Passnummer, die letzte Stromrechnung und ein Bankbeleg. Habe ich leider alles nicht, also wurde alles auf Evitas Namen eingetragen. Dazu kamen dann 12 Unterschriften, ein Fingerabdruck und die Angabe der Adresse mit Anzahl der Stockwerke und Farbe des Hauses, um am Ende einen Internetstick in den Händen zu halten, der erst ab Freitag funktioniert. Hoffen wir's. Dann kann ich alle angestauten Nachrichten und Mails mit Zeit und Muse beantworten, wieder meine Mittagspause zum skypen nutzen und muss nicht die Aussage interpretieren: "Sarita, du darfst das Internet benutzen, aber nicht viel!".
Zum Abendessen ein neuer LIeblingsstand gegenüber der Lieblingsbäckerei mit Maistortillas gebacken auf einer heißen Steinplatte. Endlich eine Form von Brot, die satt macht und nicht schimmernde Fettschicht an den Händen hinterlässt.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen