Montag, 4. März 2013

Tag 179

Halbzeit. 179 Tage Ecuador, in 178 wieder zu Hause und immer noch bleibt das Gefühl, dass die Zeit rast und gleichzeitig nicht vorbeigehen will.
Manche Dinge sind Alltag geworden und manche werden es wohl nie. Manche Dinge sehe ich gelassener, manche Dinge bringen mich mehr zum Nachdenken als zu Beginn. Mein Spanisch ist besser, meine deutsche Rechtschreibung schlechter. Dennoch täglich ein Bericht wie auch heute. :)

Semesterbeginn bei Cede. Während Willy und Erick einen Stundenplan mit ihren Schülern haben, habe ich nur die Aussage von Rommel: "ja, Sarita und den Rest, den machen wird". Sprich meine Aufgaben, die meistens mit "Sarita, kannst du bitte..." anfangen und mit wirklich allem möglichen Enden können, bleiben gleich :) So wird es auch nach 6 Monaten nicht langweilig :)
Nach einem kleinen Schläfchen auf meinem neuen Sarita-Büro-Stuhl, Mittagspause im Internetcafé, da Mittagspausenskypen genauso zum Ablauf gehört wie tägliches Blog schreiben und Oma-Mittagessen am Dienstag.
Neue Spielidee mit den Chiquitos, musikalische Früherziehung spielen. Einzige Veränderung sie sind die Lehrer und ich bin die Schülerin. Wunderbar von den Kleinen Niña genannt zu werden und angewiesen werde das Xylophon-Lied zu spielen. Mit kleiner Unterstützung spielen sie es mir auch richtig vor, damit ich es "nachmachen" kann. :)
Nach Vorbereitungen für den Chor morgen, Einkaufen, einsamen Kochen und Abendessen mit Spinatnudeln, kommt meine Familie nach Hause. Und mit Familie meine ich, alle. Fast alle. Mein Gastbruder samt Freundin, meine Gasteltern, Michelle, Oma, Onkels, Cousins, die alle zuschauen wie mein Gastbruder Berge an Kleidung aus den riesigen New York Koffern birgt. Und schon geht es los, welches Teil Michelle will, welches Teil meine Gastmama, was verkauft wird und wo, an wen und für wie viel. Mein Gastpapa still neben mir auf dem Sofa, glücklich mit seinen neuen Turnschuhen und einem flauschigem Hemd. Bis fast 10 Uhr wird sortiert, probiert und zusammengelegt. Unser Wohnzimmer gleicht nun einer Mischung aus Aeropostale, FootLocker und Hollister. Fehlen nur die heißen Boys an der Tür, die einen mit "hey guys, welcome to the pier" anlocken wollen :) Vielleicht steht ja morgen beim Frühstück einer da und bringt mir mein Müsli und meinen O-Saft. :)

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