Um halb 12, neues Hotel-Einzelzimmer. Der Tag hat mich in eine andere Zeit versetzt. Workshop organisieren, vor Menschen reden und Gruppenarbeit erinnert an Maria-Ward-Schulzeiten. Wenn auch alles auf Spanisch.
Die letzten Wochen war ich doch etwas nervös vor dem Besuch aus Amerika. Eine Sprache verstehen, die nicht die eigene ist, ist die eine Sache. Die Sprache in eine andere Sprache, die nicht die eigene ist zu übersetzen ist die andere Sache. Aber es funktioniert. Und ich merke, dass auch wenn es nicht perfekt ist, man allein mit Gestik und Mimik eine Gruppe dennoch zum zuhören bewegen kann. So stehe ich also heute vor ca. 60 Leuten und rede über musikalische Früherziehung, die Rolle der Musik in der Entwicklung von Kindern über Marching Bands an amerikanischen Schulen und Blues Tonleitern. Singe mit Rommel unser Lied über die Noten und höre dem Keith, dem Mann der Amerikanerin, beim Blues improvisieren zu. Plötzlich stehen dann Willy und Fer sowie Leute aus dem Publikum auf der Bühne. Keith kann man als Künstler bezeichnen. Während seine Frau die Bands in ihrer Schule managed spielt er mit Hut, grauen langen Locken, Rasseln an den Füßen, Mundharmonika am Mund und Gitarre auf dem Bauch auf den Straßen Lexingtons aus Spaß an der Freude.
Wenn Musiker reisen wird auch die Wartezeit am Terminal auf den Bus genutzt. Also stehen wir in der Wartehalle, spielen Rock'n'Roll, besser gesagt ich tanze dazu mit Rommel, und wir verdienen 1,10 Dollar. :)
Erste Station Loja ist geschafft. Folgen 2 weitere. Morgen: Cuenca.
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