Welten.
An sich beginnt mein Freitag wie jeder Freitag, Raum vorbereiten, warten und den Proben zuhören. Kein großer Unterschied zu sonst. Meine Welt noch in Ordnung.
Gegen Mittag fahre ich in die Uni, um Werbung für die Veranstaltungen der Senora aus Amerika zu machen. Hier irgendwie schon ein anderes Gefühl. Eine Welt, die ich dann wohl auch bald betreten werde.
Und abends betrete ich eine Welt, die irgendwie nicht meine ist. Konzert von Erick und Willy anlässlich der Danksagungsveranstaltung von Miss World Kandidatin Daniela. Miss World ist an sich eine Misswahl wie wohl jede andere Misswahl auch. Ecuador hat Platz 2 belegt und für alle Unterstützer gab es dann gestern eine Veranstaltung im neuen Nobelhotel an der Ecke. Mit Klavier, Notenständer, Geige und Partituren saßen wir pünktlich um 6 in der Hotellobby. Nach Aufbauen, Soundcheck und Stimmen hätte es losgehen können. Können. Um 7 ist auch Miss Daniela da, behängt wie ein Weihnachtsbaum und so groß, dass wirklich jeder zu ihr aufschauen muss. Ich schätze die Absätze auf 15 cm.
Miss Ecuador ist aber an sich auch schon 1, 78 groß und blond. Nicht unbedingt mein erster Gedanke, wenn ich an ecuadorianische Frauen denke.
Das Ambiente wirklich nett, doch etwas an der Stimmung stört mich. Vielleicht ist es die leichte Überheblichkeit, die zu spüren ist. iPhones und andere schicke Smartphones, teure Uhren und Kleider soweit das Auge reicht. Zu Hause wäre mir es vielleicht nicht aufgefallen, hätte dem allen keine Beachtung geschenkt, aber hier fällt der Kontrast zu sehr auf. Von Kindern, die vor dem Hotel Kaugummis verkaufen und Schuhe putzen bis hin zu den Kindern, des gleichen Alters, die 7 Stockwerke höher mit glänzenden Schuhen sitzen.
Kontraste gibt es in jedem Land. Die Wahrnehmung ist jedoch individuell.
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