Montag, 15. Juli 2013

Tag 311

Ein Bett aus Quito, aber mittlerweile wundert mich nichts mehr. Dabei fing mein Morgen mit aufräumen, Raum wischen und Flyer verteilen ganz normal an.
Evi hatte mich schon gestern angerufen, ob ich ihr morgen, also heute, bei einer Sache helfen könnte. Dass wir nach Quito fahren, um ein Bett zu kaufen hätte nicht unbedingt vermutet. Man könnte meinen, dass es ein besonderes Bett sei oder es in Ambato keine Betten gäbe, beides nichts der Fall. Aber so erlebe ich heute meinen lustigsten Ausflug seit langem. Nach 20 Minuten im Bus schläft Evi. Sehr verwunderlich, aber mir ganz recht, denn da ich irgendwie immer noch das Motto "Schlafen kann ich wenn ich zu Hause bin" verfolge tut es auch mir ganz gut die Äuglein ein bisschen zuzumachen. Nach 2 Stunden, überraschend schnell, kommen wir also am Terminal an, nehmen den Bus zum Bettengeschäft und treffen uns dort mit eine von Evis 4 Schwestern.
Die Betten Auswahl eher beschränkt und die Wahl ist eigentlich auch schnell getroffen. Doch dann beginnt der amüsante Teil des Ausflugs. 1. Einkauf von Schutzfolie, da das Bett einfach im Laden abgeschlagen wird, mit ein bisschen Kordel zusammengebunden und laut Verkäuferin so nun mitgenommen werden kann. Nichts mit IKEA-Warenlager. Nachdem wir das Bett also eingewickelt haben Problem 2. Suche nach einem Auto bzw. Taxi, welches uns zum Terminal bringt, aber bitte für weniger als 10 Dollar. Finden wir nicht. Mittlerweile schließt der Laden, wir stehen mit dem Bett vor der Straße und erreichen Evis andere Schwester, die mit ihrem Mann und einem Kleinbus uns abholt und zum Terminal fährt.
Claralein, ich habe heute endlich das Essens-Patio am Terminal Quitumbe entdeckt und ich habe gelernt, dass man da besser nicht mit dem Kopfteil eines Betts durchläuft, wenn man nicht alle mühsam gestapelten Kekse, Mandarinen etc. umwerfen möchte. ;)
Ich wurde schon öfters schräg angeschaut, denn auch in Ambato laufe ich bekanntlich mit sperrigen oder seltsam verpackten Gegenständen durch die Gegen, aber mit einem Kopfteil eines Betts, welches so groß ist wie ich, hatte ich bisher noch nicht.
Verstauen im Bus kein Problem und dann passiert etwas, was einfach nur hier passieren kann und zeigt, dass Regeln toll sind, aber es immer einen Weg gibt sie zu umgehen.
Am Terminal herrscht die Regel, dass Reisende nur am Bussteg einsteigen dürfen und nicht auf dem Terminalgelände zusteigen dürfen, so wie sonst hier auf der Straße.
In der Reihe vor uns sitzt ein junger Kerl am Fenster und macht es sich gerade gemütlich, als der Chauffeur kommt und ihn bittet sich umzusetzen. Die Begründung: da steigt gleich jemand dazu. Ich und Evi schauen uns verwirrt an, das Fenster wird geöffnet und ein älterer Herr, nicht mehr ganz der Jüngste und auch nicht unbedingt der schmalste steht seinen Kopf durch Fenster. Unter ihm ächzen zwei Männer und der Chauffeur versucht ihn in den Bus zu ziehen. Leider bleibt er im Fenster stecken. Allein die Situation, dass jemand durch ein Reisebusfenster zusteigt ist schon komisch, aber dass die Person dann auch noch stecken bleibt ist zu komisch und der Gedanke erinnert mich gerade wieder daran, dass ich Bauchmuskelkater habe vor lauter lachen. 
Als Evi und ich 2 Stunden später aus dem Bus steigen, unser Bett in Empfang nehmen und Willy und Rommel in die Hand drücken, die uns abholen, müssen wir immer noch lachen.
Zu Hause wartet mein Gastbruder mit Essen und Tee auf mich und schüttelt nur den Kopf, dass ich mal wieder kalt dusche. Ich hätte auch warm geduscht, aber irgendwas ist mit meinem Elektroduschkopf passiert. Vielleicht ist das Wasser einfach zu kalt, welches aus der Leitung kommt, schließlich liegt Schnee auf dem Vulkan.

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