Habe ich noch vor wenigen Tagen geschrieben, dass an der Küste stets Hochsommer ist, muss ich mich korrigieren. Sofern man Hochsommer nicht mit permanentem Regen, matschigen Straßen und eher kühlen Temperaturen definiert. Der Weg zum Strand hindurch durch die Anden noch sonnig und beeindruckend. Jedes mal aufs Neue. Einheimische und Touristen sitzen aufrecht hinter der Busscheibe und schauen auf die schneebedeckten Spitzen der Berge, die etwas kleineren mit grün überzogenen Berge und den dahinter Asche spuckenden Vulkan.
Unten angekommen beginnen die endlosen Bananenplantagen und die Wolken. Und sie bleiben bis Monatñita, Ecuadors Party-Ort an der Küste, in den man nicht zum Schlafen fährt. Nach über 5 Stunden durchtanzen ist Schlaf allerdings doch notwendig. Wimmelt es am Wochenende auf den Straßen von Monañita nur so von Leuten, ist es nach dem Wochenende erschreckend leer. Freitag und Samstag strömen Menschenmassen durch die kleinen Straßen, ein Cocktailstand neben dem anderen und jeder mit seiner eigenen Musik. Dazwischen die Eingänge zu den einzelnen Bars und Clubs. Auch hier jeder mit ganz eigener Musik. Auf wenigen Metern von Rock über HipHop und Mainstream bis hin zu Salsa, Merengue, Bachata und Reggaeton alles dabei. Am Strand geht es weiter, in kleinen Hütten, die nur aus 4 Pfosten, einem Dach aus Bambus und ordentlichen Boxen bestehen. Die Wolken, der Regen und der etwas frische Wind werden nach den ersten Salsa-Schritten vollkommen egal und nach über 5 Stunden durchtanzen merke ich außer dem Bedürfnis mich endlich hinzulegen nichts mehr.
Da Monañita unter der Woche seinen Reiz verliert, geht es zum Ausruhen 40 Minuten weiter nach Norden. Ayampe, ein winziger ruhiger Ort mit einem Hostel, welches keine Wünsche offen lässt. Hängematte auf dem Balkon, Meeresrauschen im Hintergrund und Filmabend mit verrückten Amerikanern und Kanadiern. Und in dem Moment in dem die Sonne das tut was eigentlich ihre Aufgabe ist und zumindest für 3 Stündchen scheint, verwandelt sich der Ort in einen Ort, den man eigentlich nicht mehr verlassen möchte und es fühlt sich ein bisschen an wie Urlaub. Zumindest bis zum nächsten Tag an dem ich und Willy wieder in den Bus steigen. Da fühle ich mich plötzlich wieder ganz heimisch und als ich die Lichter von Ambato nach mehr als 8 Stunden Busfahrt entdecke, da ist es mit dem Urlaubsgefühl ganz vorbei. Ich bin wieder zu Hause.
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