Mittwoch, 11. März 2020

Mittwoch I

Um viertel vor 6 habe ich ausgeschlafen und höre wie sich mein Gastpapa für seinen Sportkurs im Park um die Ecke fertig macht. Um 6 Uhr geht die Sonne auf. Romantischen Sonnenaufgang oder Sonnenuntergang gibt es in Ecuador nicht, dem Äquator sei dank. 6 Uhr morgens Licht an, 6 Uhr abends Licht aus. Zum Frühstück gibt es heute gegrillte Bananen mit Käse. Diese Kombination kann man hier auch an jeder Straßenecke egal zu welcher Uhrzeit kaufen. Und während wir gerade am Frühstückstisch überlegen, was wir heute so machen, ruft mein Gastpapa, dass er irgendein spezielles Material für die Werkstatt braucht. Wir machen uns also auf den Weg ins Centro und ich fahre.

Nach 10 Minuten habe ich mein deutsches Fahrverhalten abgelegt und passe mich dem ecuadorianischen Fahrstil an. Überholen ohne Blinker kein Problem, hupen gehört zum guten Ton und Fußgänger auf Zebrastreifen haben keine besonderen Rechte. Meine Gastmama und Diego vergessen irgendwie, dass ich doch nicht jede einzelne Ferreteria (mini kleiner Baumarkt in TanteEmmaLaden Format) kenne und so drehen wir einige Ehrenrunden, da ich die ein oder andere Abzweigung verpasse. Der Materialkauf gestaltet sich zudem schwieriger als gedacht und am Ende fahren wir 4 Mal zwischen zwei verschiedenen Läden her. Manchmal fehlt es hier einfach ein Effizienz. Aber gerade das macht das Leben vielleicht auch einfach aus.

Pünktlich zum Mittagessen sind wir aber wieder zurück und es gibt frittierte Kochbananen, Linsen und Reis. Seit Tagen freue ich mich auf dieses Essen. Abends treffe ich Vero und Fernando. Beide sind 28 Jahre alt, seit 10 Jahren verheiratet, haben 3 Kinder und eine Zeit bei Cede gearbeitet. Wir treffen uns in Claras und meinem Lieblingscafé in Ambato und die Besitzerin erkennt mich direkt wieder. Das passiert mir in Frankfurt eindeutig nicht. Am Ende des Abends habe ich Muskelkater vor lachen.


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