Dienstag, 8. März 2022

Dienstag I

Ein klassischer Sarita-Vamos-Tag wie er im Buche steht.

Der Tag beginnt um 7 Uhr mit einem großen Spaziergang durch unser Viertel und das nebenan mit meiner Gastmama. Unser Hausvulkan versteckt sich hinter Wolken und so wird es auch leider den ganzen Tag bleiben. Wir plaudern über das ecuadorianische Rentensystem, über Lieblingsorte und den Mangel von Handwerkern in Deutschland, kommen zu Hause an, frühstücken und dann kommt das, worauf ich eigentlich schon die ganze Zeit gewartet habe: "Vamos, Sarita". Germa und ich steigen ins Auto und wissen eigentlich gar nicht wirklich wo wir hinwollen. Aber hauptsache wir sitzen schon mal abfahrtbereit im Auto. Wir entscheiden uns für den Markt in Salasaka. Hängematten, Decken, Schals, Taschen, Tischdecken - nur Dinge von denen Lars behaupten würde, dass wir nicht noch mehr davon benötigen. Der Markt hat sich bereits bei meinem letzten Besuch ziemlich verkleinert, nun sind nur noch 3 Stände übrig. Dennoch werden wir fündig und eventuell muss eine weitere Alpaka-Decke in unser Wohnzimmer einziehen. Wir sitzen wieder im Auto und fragen uns: wohin nun? Nächster Stop: Aussichtspunkt, um auf den Vulkan zu schauen. Gestaltet sich nur leider schwierig, wenn der Vulkan komplett von Wolken umgeben ist. Zum Glück weiß ich ja, wie der Vulkan aussieht. Wieder sitzen wir im Auto: Wohin nun? Zuerst geht es zu ein paar kleineren Wasserfällen, danach zur neusten Attraktion in Baños: eine Hängebrücke mit Glassteinen. Wenn man auf die Glasplatten tritt, wird über Lautsprecher der Sound von brechendem Glas abgespielt. Ecuadorianischer Humor. Zum Abschluss gibt Ecuadorianisches Essen auf "fancy" gemacht und wir schlängeln uns durch die Anden zurück aus Baños nach Ambato. LKW und Busse überholen auf den engen Straßen, machen aus 2 Spuren auch gerne mal 4 Spuren und zwischendurch hüpft ein Straßenhund auf die Straße. Plötzlich hört der Asphalt auf und die Straße besteht ein kurzes Stück nur noch aus schwarzem Schotter und Asche. Germa erklärt mir, dass hier beim letzten Vulkanausbruch leider die Straße ein bisschen kaputt gegangen ist. Kann passieren. Ein paar Meter weiter kehren wir zurück auf normalem Asphalt. Meine Gastmama strickt auf dem Beifahrersitz, ich versuche uns sicher nach Hause zu fahren und im Radio laufen unseren liebsten schulzigen Liebeslieder. Je näher wir Ambato kommen, desto dichter wird der Verkehr. Jeder der irgendwie die Möglichkeit hatte, hat sich in der Pandemie ein Auto oder Motorrad gekauft, um nicht mehr im engen und überfüllten Bus mitfahren zu müssen. Und tatsächlich: die Busse sind wesentlich leerer. Die Luft macht es allerdings nicht unbedingt besser. Nicht, dass es hier in der Stadt je die beste Frischluft gegeben hätte, aber man merkt durchaus eine Veränderung. Dahingehend ist die Maskenpflicht auf den Straßen manchmal auch gar nicht so schlecht, wenn mal wieder ein Bus neben einem eine große schwarze Wolke ausstößt.







theoretisch ist hinter uns der Vulkan








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